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Fettige Kopfhaut/Schuppen mit Haarausfall

Kategorie: Haut-Haar-Nägel » Expertenrat Haarausfall | Expertenfrage

24.06.2011 | 05:38 Uhr

Werter Herr Finner,

ich leide nun schon seit mehreren Jahren am Seborrhoischen Ekzem (wurde zumindest von Hautärzten diagnostiziert).
Am Anfang fing alles mit Schuppen und Juckreiz an, damals habe ich ständig gekratzt, manchmal bis es schon blutig wurde.
Von der 1.Hautärztin hatte ich eine in der Apotheke angemixte Salbe bekommen, die fürchterlich stank.
Aufgrund von fehlender Anleitung zur Anwendung, starkem Brennen durch die Salbe (sollte vermutlich die Schuppen ablösen) hatte ich sie nur 2x benutzt.
Da es natürlich nicht besser wurde und sich das Ekzem auch im Gesicht bemerkbar machte, suchte ich erneut eine Hautärztin auf. Sie versprach mir Besserung und verschrieb mir eine Salbe für das Gesicht und Shampoo gegen das Ekzem (Namen sind mir leider entfallen) - Die Salbe für das Gesicht half recht gut, das Shampoo eher nicht, da ich es durch vermutlich fehlende Tenside nicht richtig zum Schäumen bringen konnte. Zu dieser Zeit hatte ich vermehrt Probleme mit Haarausfall.
Einige Hautärzte hatten mir dazu gesagt, dass das Ekzem kein Auslöser dafür sein kann, doch durch die Dissertation von Karin Decker und Recherche im Netz (wo es natürlich auch Widersprüche gibt) weiß ich nun, dass Verhornung/zu viel Talg zu Haarausfall führen kann.
Da die Hautärztin nur wenig Sprechzeiten anbietet, die Sprechstundenhilfe äußerst unsympathisch ist und man angeblich erst nach 2 Monaten einen Termin bekommen sollte, habe ich einen anderen Hautarzt aufgesucht.
Dieser meinte, dass ich gesunde Haare/Kopfhaut habe (hat sich den Kopf nicht mal genau angeschaut) und verschrieb mir eine Tinktur mit Cortison. Ich war skeptisch, da ich gelesen habe, dass Cortison nur die Symptome behebt, aber nicht die Ursachen und habe dies dem Arzt auch mitgeteilt, worauf er ziemlich patzig wurde und mir das Medikament nicht verschreiben wollte.
Da ich natürlich ratlos/hilflos war, holte ich mir die Tinktur, welche mir nicht half.
Einige Monate später suchte ich eine andere Hautärztin, welche die Diagnose Seborrhoisches Ekzem bestätigte und mir die Salbe Vobaderm fürs Gesicht (hatte noch die andere Salbe, aber die Ärztin meinte, dass es ja nicht schlecht wird) und eine in der Apotheke angemixte Salbe verschrieb (wieder ohne ausführliche Anleitung).
Dieser Ärztin hatte ich mein Problem mit dem Haarausfall (Hauptgrund für Arztbesuch, denn nur mit Schuppen kann ich leben) geschildert, doch diese meinte, dass es andere Ursachen hat.
Die Salbe brannte und ließ die Haare beim Ausspülen erst recht ausfallen.
Meinen Glauben in Ärzte hatte ich nach diesen Erfahrungen verloren.
Ich probierte mir selbst zu helfen, bestellte teure Shampoos von Ducray (Evolution, Kelual DS Schaum - hatte Proben von Hautärzten dafür bekommen, die vermutlich dafür bezahlt werden, Werbung zu machen), kaufte Produkte wie Ketonconazol, Selsun (mit Selensulfid) in der Apotheke und probierte Ölkuren/diverse Hausmittel.
Nach wenig bis überhaupt keinen Erfolg suchte ich mal wieder eine Hautärztin auf, die das Problem mit dem Haarausfall u.a. auf das Haarspray schob (verwende dies, sonst traue ich mich nicht vor die Tür). Sie schaute sich meinen Kopf an und fragte, ob ich schon das Produkt (Sebo... irgendwas, Flasche mit orangem Deckel) ausprobiert habe, was ich verneinte und somit verschrieb sie mir das.
Ich wünschte, sie hätte mir mehr dazu erzählt, aber wieder wurde ich mit meinem Problem hilflos zurückgelassen.
Das Shampoo sollte wieder nur 2x die Woche angewendet werden.
Zu dieser Zeit hatte ich schon das Problem mit der extrem fettigen Kopfhaut und muss mir täglich die Haare waschen, da diese sonst nach einem spätesten 2 Tagen nur vor Fett triefen.
Das Shampoo erzielte leider auch nicht die gewünschte Wirkung.
Beim Haare waschen verliere ich nun Unmengen an Haaren (ich glaube, dass der Kopf die Feuchtigkeit nicht verträgt).
Wenn ich mir die Haare 3-4 Tagen nicht gewaschen habe (probiere dies ab und zu, um Haarausfall zu dezimieren, welcher besonders beim Waschen zum Vorschein kommt), ist der Haarausfall bei der nächsten Wäsche noch extremer.
Ich bin ziemlich ratlos, nächstes Quartal werde ich wieder eine andere Ärztin aufsuchen, in der Hoffnung, dass diese mir eventuell helfen kann.
Soviel erst mal dazu, hoffe der Text erschlägt Sie nicht ;)
Mein Problem ist nun, dass ich nicht genau weiß, wodurch der Haarausfall ausgelöst wird.
Ist es der Talg, welcher die Haarwurzeln erstickt oder die Verhornung durch das Ekzem?
Da es fettige Schuppen sind, nehme ich diese kaum wahr (kleben ja an der Kopfhaut), so dass ich nur die extrem fettige Kopfhaut mit Juckreiz (kratze aber schon lange nicht mehr) und den Haarausfall bemerke.
Jeden Morgen hab ich einen richtigen Ölfilm am Haaransatz/Kopfhaut.
Ich habe mich erneut im Netz schlau gemacht und werde nun Vichy Dercos Shampoo gegen fettige Schuppen bestellen - Was halten Sie von solchen Produkten?
Ich weiß nicht mehr weiter, mein Leben ist nicht mehr lebenswert, da ich mich völlig von meiner Umwelt abgekapselt habe.
Sicherlich sind Sie nicht der Wunderheiler, der mir die ultimative Lösung geben kann, aber einen Versuch ist es wert.

Liebe Grüße

1) http://miami.uni-muenster.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-1926/decker_katrin_dissertation.pdf

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Bisherige Antworten
Experte-Finner
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26.09.2011, 04:26 Uhr
Antwort von Experte-Finner

Guten Tag,
das komplexe Problem Haarausfall und die Schuppen sollten in einer speziellen Haarsprechstunde abgeklärt werden, wo auch mehr Zeit ist. Nur bei einer starken seborrhoischen Kopfhautentzündung können die Haare ausgehen, nicht weil sie fettig sind oder die Poren verstopft sind!. Ggf. ist eine Stimulation der Talgdrüsen durch zu viele männliche Hormone auszuschließen bzw. eine entsprechende Pille hilfreich. Ansonsten hilft tägliche Haarwäsche mit einem entfettenden Shampoo, bei seb. Ekzem weitere Spezialshampoos. Der Haarausfall sollte gesondert abgeklärt werden.
MFG, Dr. Finner

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