Hallo!
Ich, m, 61 a, leicht adipös aber sportlich, habe mir vor vier Monaten (02.02.2023) das li. VKB gerissen, was aber trotz sofortiger und mehrfacher Vorstellung beim Orthopäden erst fünf Wochen nach dem Unfall diagnostiziert wurde. Acht Wochen nach dem Unfall, Donnerstag 30.03.2023, wurde ich dann operiert, Kreuzbandplastik aus Semitendinosussehne. Am Dienstag nach der OP hatte ich zum ersten Mal Probleme (Schmerzen und Schwellung) im linken Unterschenkel, die ich auf eine zu eng sitzende Donjoy-Schiene zurückführte (Schiene wurde später getauscht). Beim Nachsorgetermin am Mittwoch, 05.04., habe ich den Orthopäden darauf angesprochen. Antwort: Das kann so kurz nach der OP schon mal sein. beim Nachsorgetermin am Samstag, 08.04. habe ich noch einmal auf Schwellung Schmerzen und Rötung des li. Unterschenkels hingewiesen und den Verdacht einer evtl. trotz Prophylaxe aufgetretenen Thrombose geäußert. Daraufhin wurde von einem Internisten eine Doppler-Sonografie durchgeführt und eine Thrombose am li. Sprunggelenk festgestellt. Im Bericht stand jedoch nur, dass die "Thrombose im Bereich der Vena tibialis posterior nicht ausgeschlossen" werden konnte. Ich habe daraufhin statt zuvor 3000 I.E. embolex am 08., 09. und 10.04. jeweils 20.000 I.E. Heparin ("Clexane") pro Tag als selbst zu verabreichende Injektionen bekommen, danach wieder 3000 I.E./d bis zum 27.04.
Am 02.05. stellte ich mich wieder im KH vor, da der Unterschenkel erneut geschwollen war. Bei Doppler-Sono wurde eine TVT bis zur Vena femoralis proximal bis poplitea festgestellt, >80% der Vene waren verlegt. Nachdem ich über Atemprobleme ("Gefühl, als ob mir jemand auf dem Brustkorb sitzt") klagte, wurde eine BGA gemacht, die den Verdacht auf LAE bestätigte (pO2 57,8mmHg), eine Diagnose, die später noch durch ein Thorax-CT mit Kontrastmittel gesichert wurde ("Zentrale Lungenembolie mit reitenden Thromben bds. und Beteiligung mehrerer Segmentarterien bipulmonal").
Als erste Maßnahme wurde umgehend nach Feststellung der TVT erneut Clexane (02. und 03.05., Annahme: wieder 20.000 I.E./d) gegeben, am 03.05. parallel mit 2*10mg Apixaban (Eliquis). Ab dem 04.05.2023 erfolgte die Therapie nur noch mit Eliquis, bis einschl. 10.05.2023 mit 2*10mg/d, danach mit 2*5mg/d.KG/Physiotherapie wurde wegen der Thrombosen vom 10. bis 16.04. sowie vom 02. bis 14.04. unterbrochen.
Soweit die Vorgeschichte, nun zu meinen eigentlichen Fragen:
Meine Frau und ich haben schon vor längerer Zeit einen einwöchigen (17.06. - 24.06.2023) Urlaub in der Schweiz gebucht. Wir wollen mit dem Zug dorthin anreisen und auch in der Schweiz mit verschiedenen Panorama-Zügen (Golden Pass Express, Glacier-Express, Bernina-Express) fahren. Während der Zugfahrten ist es natürlich immer möglich, ab und zu aufzustehen und "sich die Beine zu vertreten". ich habe gelesen, dass Höhe über 2500m ü. NN zur Enstehung von Thrombosen beitragen kann. Dabei spielt aber offenbar Dehydration beim Bergwandern oder Klettern eine wesentliche Rolle. Für Verpflegung / Getränke ist während der Bahnfahrten gesorgt.
Reicht die Antikoagulation mit Eliquis aus (für die Bergsteiger-Thrombose wäre das ein Off-Label-Use)?
Ist eventuell eine zusätzliche Thromboseprophylaxe mit Heparin angebracht?
Gibt es sonst etwas zu beachten (z. B. weil sich Thrombus und Ebolus, die ja relativ große Gefäße betrafen, gegebenenfalls noch nicht vollständig aufgelöst haben)?
Herzlichen Dank für Ihre Antworten!