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unregelmäßig berandete Eierstockzyste mit 52 Jahren

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Frauenheilkunde | Expertenfrage

01.04.2022 | 00:22 Uhr

Liebes Experten-Team, ich bin 52 Jhare alt, habe noch meine Periode. Bei einer Routineuntersuchung wurde per Vaginal-Ultraschall eine 2x4cm Zyste am linken Eierstock festgestellt. Diese ist bei zwei Ultraschall-Kontrollen (jeweils 3 Monate Abstand) exakt gleich geblieben. Meine Frauenärztin hat mich trotzdem zur Abklärung zum MRT des kleinen Beckens geschickt. Nun liegt das Ergebnis vor. Plötzlich heißt es, es sind multiple unkomplizierte Zysten zu erkennen. In der rechtsseitigen Ovarialloge wurde blöderweise eine inhomogene zxstische Struktur mit ringförmigem KM-Enhancement, DD Endometriosezyste DD dignitätsunklar" festgestellt. Diese zeigt "ranständig unregelmäßig berandete T2-Hypointesitäten, die hypointenssen Zonen zeigen nach Kontrastmittelgabe ein ringförmiges KM-Enhancement und eine randständig ringförmige Diffusionsrestriktion (2,1x1,3cm, IMA 7/16 und 11/16 und 5/83)". Empfehlung: "Eine engmaschige Verlaufskontrolle oder gegebenenfalls eine Laproskopie sollte abgewägt werden". Zudem freie Flüssigkeit im Douglasraum.
Auf Empfehlung meiner Gyn habe ich nun einen Termin in 3 Wochen in einer onkologisch-gynäkologischen Ambluanz einer renommierten Klinik. Leider bekomme ich nicht eher einen Termin

Frage 1: Warum wurden diese multiplen Zysten bei allen 3 Ultraschalluntersuchungen nicht festgestellt? 

Frage 2: Ich weiß schon, dass ich mich jetzt 3 Wochen verrückt mache - auch wenn es nichts bringt. Sehen Sie großen Grund zur Sorge?

Frage 3: Würden Sie mir  empfehlen, dass ich versuche, an anderer Stelle evtl. einen schnelleren Termin zu bekommen (aber die Klinik mit dem bestehenden Termin ist wohl extremes Kompetenzzentrum)  oder machen 3 Wochen im schlimmsten Fall (Eierstockkrebs) sowieso nichts mehr aus?

Herzlichen Dank für Ihre Antwort, Angelika

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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01.04.2022, 07:04 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne
Hallo Angelika,
 
sofern Ihr Zyklus noch aktiv ist, kann das ein dynamischer Prozess sein.
Kleine Zysten finden sich im Eierstock immer, die sind möglicherweise von Ihrem Gynäkologen nur nicht erwähnt worden.
Am besten stellen Sie sich zur Beratung bei ihm erneut vor. Ggf. kann auch eine Laboruntersuchung (Hormone, Tumormarker) weiter helfen.
3 Wochen sind verständlicherweise eine gefühlt sehr lange Zeit, machen aber in der Prognose keinen bedeutenden Unterschied, sollte es sich wirklich um eine besorgniserregende Veränderung handeln.
Alternativ könnte Ihr Arzt Sie zur Laparoskopie einweisen.
Gibt es in Ihrer Familie Brust- oder Eierstockkrebs?

viele Grüße
Dr. Grüne

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01.04.2022, 09:25 Uhr
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Herzlichen Dank für Ihre schnelle Antwort, Frau Dr. Grüne.
Eierstockkrebs ist in unserer Familie nicht bekannt, Brustkrebs hatte meine Oma mütterlicherseits mit ca. 60.
Ich hatte 2017 ein sessiles serratiertes Adenom im Darm, das aber entfernt wurde. Bei einer Kontroll-Koloskopie im Dez 2019 war alles unauffällig.
Meine Gyn war gestern jedenfalls überrascht, dass es mehrere Zysten sein sollen, von daher glaube ich eher nicht, dass sie welche gesehen hat. Sie meinte noch "Was immer der Rdiologe als Zyste bezeichnet..." bezogen auf die multiplen Zysten.
Mein Zyklus ist noch aktiv, wenn auch Veränderung im Zeitabstand (vorher eher 5 Wochen, seit ca. 3 Jahren eher gut 3 Wochen).
Mich beuhigt etwas, dass Sie schreiben, "sollte es sich wirklich um eine besorgniserregende Vewränderung handeln". Daraus schließe ich, dass die Eigenschaften der verdächtigen Zyste durchaus auch unbedeutend sein können.
Andernfalls hätte mich meine Gyn vermutlich ja auch sofort eingewiesen und dder Rdiologe hätte nicht eine engmaschige Verlaufskontrolle sondern eine Entfernung vorgeschlagen...
Liebe Grüße Angelika

Expertin-Grüne
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01.04.2022, 19:39 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne
Hallo Angelika,
 
ja, das ist sehr wahrscheinlich so.
In der Lebensphase der hormonellen Umstellung (Pubertät und Wechseljahre) entstehen häufig Zysten, die zunächst nicht sicher eingeordnet werden können.
Eine kurzfristige Kontrolle ist sicherlich angezeigt.
Innerhalb der vorgesehenen 3 Wochen sollte sich eine Veränderungstendenz zeigen, auch in Bezug auf die freie Flüssigkeit. Ist die nicht gegeben, wird man vermutlich zu einer abklärenden Bauchspiegelung raten.

viele Grüße
Dr. Grüne

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04.04.2022, 13:16 Uhr
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Herzlichen Dank für Ihre einfühlsamen Worte und Ihre kompetenten Infos. Ich bin wieder deutlich optimistischer und realistischer ;)  Es wird abgeklärt aber die Wahrscheiblichkeit, aktuell an Eierstockkrebs erkrankt zu sein ist ja definitiv nicht soooo groß wie ich es anfangs interpretiert hatte. 
Liebe Grüße Angelika

Expertin-Grüne
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05.04.2022, 06:52 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne
Hallo Angelika,
 
ganz richtig. Die Kontrolle und ggf. Abklärung solcher Befunde ist unbedingt notwendig, aber die Chancen, dass es sich um eine harmlose Veränderung im Rahmen der klimakterischen Umstellungsphase handelt sind auf jeden Fall gut.

viele Grüße
Dr. Grüne

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22.04.2022, 00:36 Uhr
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Liebe FRau Dr. Grüne,

leider doch noch enmal eine Frage bezgl. meiner oben beschriebenen Zysten: Heute war der Tag (3 Wochen nach dem MRT), an dem ich den Termin in der gyn-ONkolg. Ambulanz einer renommierten Klinik hatte. Am Eingang des Khs das übliche Prozedere_ Impfnachweis (kein Problem, bin 3mal geimpft) und zusätzlich ein Fragebogen. Ich hatte in den letzten knapp 14 Tagen eine wirklich starke Erkältung (diverse Selbsttests bzgl. Corona waren alle negativ). Die "Ausläufer", insbesondere Reizhusten, sind auch immer noch, wenn auch abgeschwächt, vorhanden. "Blöderweise" war ich beid em Fragebogen zu ehrlich...Es wurden divesre Symptome abgefragt, ob ich diese in den letzten 14 Tagen gehabt hättte. Aufgrund meienr ERkältung hatte ich definitiv einige davon, ahbe aber nur "Husten" angekreuzt. Das Resultat nach diversen Telefonaten der Rezeptionistin mit der Ambulanz war nach 90 Minuten warten, dass ich nicht zur Ambulantz runter gehen durfte. Wegen des Hustens halt. Ein bissler kann ich e sverstehen aber es war trotzdem ärgerlich, da ich ja eh schon aufgeregt war. Ich bekam dirket den nächsten freien Termin. Da die Untersuchungen abe rimme rnur donnerstags durchgeführt werden, ist es auch erst am 5. Mai. Also nochmal 2 Wochen warten, was somit 5 Wochen seit dem MRT sind. Jetzt kommt wieder das Kopfkino, ob das im "Zweifelsfall" genau die 2 Wochen zu viel sind. Und, klar, seit 3 Tagen habe ich auch wieder ein Ziehen im linken Unterbauch (einmal auch rechts) und Brustspannen in beiden Brüsten - mehr links. Mein Kopf sagt mir, dass die 2 Wochen vermutlich auch nicht dramatisch sind, zumal die größte Zyste eh schon seit Septmeber (vor 3 Wochen noch unverändert groß) vorhanden ist und die anderen vermutlich ja durchaus schon verschwunden sein können. Zudem befinde ich mich tatsächlich genau in der Mitte meinbes Zyklus', sodass auch diebzgl. die Beschwerden "normal" für mich sind - hören dann meistens wieder auf und beginnen nochmal ca. 2-3 Tage vor dem Einsetzen der Periode. Meine Gyn habe ich noch nicht gefragt, vermutlich wird sie, da ich eigentlich ein gutes Körperempfindne habe und absolut nicht von einer Krebsdiagnose ausgehe - Angelika 

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22.04.2022, 00:48 Uhr
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Sorry, das sollte noch nicht weg... 

Also: Mein Gyn wird vermutlich vorschlagen, dass sie mir eine Einweisung zur Bauchspiegelung schreiben kann. Ob ich dann aber einen deutlich früheren Termin bekomme - und eben sowieso "nur" im Khs Vorort und nicht im Kompetenzzentrum, weiß ich ja auch nicht. In diesem Zentrum hatte man mir ja bereits gesagt, dass sie dort immer vorher einen ambulanten Temrin machen. Von daher wäre ich dort nicht eher dran durch eine Einweisung.
Was raten Sie mir? Kann ich die 2 weiteren Wochen abwarten? Vom Gefühl bin ich eigentlich dafür, bräuchte nur etwas Bestärkung diesbzgl.  Herzliche Grüße Angelika

Expertin-Grüne
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22.04.2022, 07:04 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne
Hallo Angelika,
 
sehr wahrscheinlich ist das unproblematisch.
Aber mit letzter Sicherheit kann man das natürlich nicht sagen - bitten Sie doch in der Zwischenzeit Ihre Ärztin um eine nochmalige Kontrolle.

viele Grüße
Dr. Grüne

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11.05.2022, 23:15 Uhr
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Liebe Frau Dr. Grüne, ein Zwischenbericht: Die Untersuchung im Kompetenzzentrum hat kein ganz klares Bild ergeben, sodass ich nächste Woche einen Termin zur Bauchspiegelung habe, bei der dann die beiden auffälligen Zysten entfernt werden sollen. Die bereits seit Sept 2021 diagnostizierte Zyste links ist evtl. zweikammerig, schien mir aber generell eher als nicht so gefährlich eingeschätzt zu werden. Die beim vor 6 Wochen durchgeführten MRT neu entdeckte Zyste rechts war nun auch im US sichtbar und kam ihnen auch etwas komisch vor. Die Oberärztin wurde hinzu geholt - laut Ärztin nicht, weil es so besonders besorgniserregend war sondern um das für mich beste Prozedere der Behandlung zu überlegen.
Bei Einweisung nächste Woche wird nochmal ein US durchgeführt. Im besten Fall sei bis dahin die Zyste rechts verschwunden. Sollte der entnommene Tumormarker wider Erwarten immens hoch sein, soll "alles raus". Ansonsten soll ich entscheiden, ob ich die Zysten rausschälen lasse oder ein/beide Eierstöcke rausnehmen. Sie würden nicht gerne Eierstöcke wegnehmen, wenn sie eher gesund sind, was ich auch sehr befürworte. Letztlich weiß man das aber ja erst nach der OP. Und falls (...) eine der Zysten doch bösartig wäre, könnten durchs Rausschälen Krebszellen im Bauchraum verteilt werden, hieß es. Ich hatte das Gefühl, dass die Chance der Bösartigkeit gering ist, die Ärztinnen es aber erwähnen "mussten". Mit meiner Frauenärztin haben wir nun überlegt, dass ich vermutlich die Zyste links rausschälen lasse und rechts Eierstock entfernen, auch wenn es vermutlich nicht sein muss. Schwierige Entscheidung. Na, mal schauen, was der US bei Einweisung ergibt. Beide Eileiter kommen definitiv raus.
Von Flüssigkeit im Bauchraum (laut letztem MRT) war nicht die Rede. Ich hatte aber auch nicht explizit nachgefragt, war mir erst hinterher eingefallen. Ich schätze, sie hätten es aber doch gesehen/gesagt, wenn diese sehr auffällig gewesen wäre.
Liebe Grüße Angelika

Expertin-Grüne
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14.05.2022, 17:41 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne
Hallo Angelika,
 
ich würde die Entscheidung offen halten und dem Operateur überantworten: wenn die Veränderung verdächtig aussieht, dann lieber den Eistock entfernen. Ansonsten die die Entscheidung einen Eierstock zu entfernen und den anderen zu erhalten sicherlich gut.
Eine Entfernung beider Eierstöcke würde sie abrupt in den Postmenoause versetzen. Das ist verkraftbar wenn erforderlich, aber ansonten zu vermeiden, auch wenn diese mit 52 Jahren ohnehin nicht mehr allzu lang auf sich warten lassen wird.

viele Grüße
Dr. Grüne

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24.05.2022, 11:33 Uhr
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Liebe Frau Dr. Grüne,

herzlichen Dank nochmal für Ihre beruhigenden und informativen Antworten auf meine Fragen. Das hat mir sehr geholfen!
Vor 6 Tagen wurde ich operiert (minimalinvasiv). Die verdächtige Zyste auf der rechten Seite war tatsächlich verschwunden, sodass dort nur der Eileiter entfernt wurde. Der linke Eierstock u Eileiter wurden entfernt. Alle histologischen Ergebnisse sind gutartig. Die große Zyste dort war ein seröses Adenom. Ich bin wirklich sehr dankbar und froh.

Eine letzte Frage: Ich habe leichte Schmierblutungen - mal dunkel- mal hellrot. Bei weitem nicht periodenstark aber doch gut sichtbar. Wie lange dürfen diese noch anhalten? Die Schmerzen sind gut zu ertragen, aber nicht weg. Freitag habe ich meine Nachuntersuchung bei der Gyn. Sollte das noch vorher abgeklärt werden?

Sonnige Grüße Angelika

Expertin-Grüne
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30.05.2022, 22:38 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne
Hallo Angelika,
 
die Blutungen sind vermutlich Auswirkung der durch die Eierstockentfernung ausgelösten hormonellen Veränderung.
Länger als 10 Tage wird es dadurch sicher nicht bluten, weil ja ein neuer Zyklus beginnt. Deshalb müssen Sie nicht vorzeitig zur Untersuchung. Was die Schmerzen angeht, müssen Sie vermutlich auch einfach ein wenig Geduld haben,

viele Grüße
Dr. Grüne

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