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Scheidenflora Stillzeit

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Frauenheilkunde | Expertenfrage

25.01.2019 | 14:45 Uhr

Guten Tag Fr. Dr. Grüne,

ich stille meinen Sohn seit 10 Monaten voll, wobei die Stillabstände nun zeitweise 6 Stunden betragen. In der gesamten Stillzeit hatte ich imer einen vaginalen pH von 6-7. Ab und an hatte ich ein paar Tage viel gelben Ausfluss, der sich aber meist von selbst wieder reguliert hat. Einige Male war ich deswegen beim Gyn, aber es hieß immer, dass es auf die Stillzeit zurückzuführen ist und auf den niedrigen Östrogenspiegel. Beim Abstrich kam einmal heraus: keine Milchsäurebakterien, sondern mäßig Anaerobier, keine sonstigen Bakterien - was aber laut Gyn wenig überraschend ist, wenn nun mal Milchsäurebak. fehlen. Einmal habe ich trotzdem Arilin bekommen und anschließend Milchsäurebakterien und Milchsäuregel zum Aufbau, aber es hat nichts geändert (nicht mal zeitweise). Der Ausfluss kam und ging meist auch von selbst ohne jegliche Behandlung. Andere Symptome wie Geruch o.ä. hatte ich nie, nur hatte ich immer Schmerzen beim GV, weswegen mein Mann und ich es nur selten gemacht haben. Meine Gebärmutterschleimhaut war auch immer sehr dünn im Ultraschall. Heute war ich beim Gyn, da ich einen Schmerz in der Eierstockgegend hatte. Beim Ultraschall sah man einen recht großen Follikel. Die Gebärmutterschleimhaut war aber trotzdem sehr dünn mit nur 3mm und der pH wie immer 6-7. Der pH und die Schleimhaut passen zu stillbedingtem Östrogenmangel, aber der Follikel?! Eigentlich dürfte ich dann doch keinen Mangel haben, denn der Follikel produziert doch Östrogen? Oder wird das irgendwie durch Stillhormone gehemmt? Ich habe nun trotzdem Gynoflor bekommen, aber kein Antibiotikum. Meine Frage: Ist das alles immer noch stillbedingt? Wieso fehlen mir immer noch die Milchsäurebakterien? Kann es sein, dass sie für immer weg sind, da ich unter der Geburt Cefuroxim bekommen habe und sich nun eine ganz andere Flora breitgemacht hat (Biofilm)?

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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25.01.2019, 15:16 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Katharina,

möglicherweise handelt es sich um eine Zyste, die hormonell nicht aktiv ist, und nicht um einen Follikel. Wenn die Follikelreifung und damit die Östrogenbildung wieder einsetzt, werden Sie auch wieder einen Zyklus haben, oder bluten Sie bereits?
Mit dem Zyklus wird sich auch die Scheidenflora mit hoher Wahrscheinlichkeit normalisieren. Bis dahin können Sie Milchsäurepräparate und ein Befeuchtungsgel verwenden, um die Symptome zum mildern.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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25.01.2019, 15:41 Uhr
Kommentar

Hallo, danke für ihre rasche Antwort. Bisher hatte ich noch keine Blutung. Heute hatte ich den Eindruck, dass auch spinnbarer Zervixschleim vorhanden ist. Einerseits passen die Symptome zu einem Follikel und Östrogenbildung, aber andererseits auch wieder nicht (Schleimhaut, pH, keine Milchsäurebakterien). Kann die Laktobazillenflora durch bestimmte Einflüsse irreversibel zerstört werden? Meinen Sie, dass Gynoflor unkritisch beim Stillen ist? Meine Frauenärztin meint, dass es kein Problem ist, aber ich mache mir trotzdem Sorgen wegen der Milch. 

Expertin-Grüne
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25.01.2019, 15:46 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Katharina,

die Milchsäureflora braucht auch bei Wiedereinsetzen des Zyklus ein wenig Zeit, um sich zu erholen. Sollte es jetzt zum Eisprung kommen, würde die Periode in etwa 14 Tagen beginnen.
Von einer irreversiblen Schädigung der Flora ist nicht auszugehen.
Ich befürchte, dass Sie sich darum zu viele Gedanken machen.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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