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HSK / Abrasio

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Frauenheilkunde | Expertenfrage

16.07.2024 | 15:55 Uhr

Guten Tag,

ich habe von meinem Frauenarzt eine Überweisung zur ambulanten OP (Abrasio / HSK) wegen Blutungsstörungen (Hypermenorrhoe) und Verdacht auf einen Polypen in der Gebärmutter bekommen.

Ich habe folgende Frage, da ich hierzu unterschiedliche Aussagen im Internet gefunden habe (meinen Frauenarzt konnte ich leider dazu nicht befragen):

Wie lange darf man nach der OP keinen Sport machen (Kraftsport, Laufen, Radfahren)?

Wie lange darf man nicht Baden / Schwimmen?

MfG

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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16.07.2024, 18:09 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

das ist richtig -  dazu gibt es unterschiedliche Aussagen. Die Empfehlung im Einzelfall erhalten Sie von Ihrem operierenden Arzt, deshalb kann sie von den allgemeinen Richtilinien abweichen.

Sport und allgemeine körperliche Anstrengung

  • Leichte Aktivitäten: In der Regel wird empfohlen, in den ersten 1-2 Tagen sollten Sie nur leichte Aktivitäten eiplanen, sich also ausruhen und körperliche Anstrengung vermeiden.
  • Moderate bis intensive Aktivitäten: Für moderate bis intensive sportliche Aktivitäten wird normalerweise eine Pause von etwa 1 bis 2 Wochen empfohlen.

Schwimmen und Baden

  • Schwimmen: zur Verringerung des Infektionsrisiko wird meist empfohlen 2 (-4) Wochen nach einer Ausschabung auf das Schwimmen zu verzichetn
  • Baden: gleiches gilt für Vollbäder. Duschen ist unproblematisch, es sollte dabei kein Wasser in die Scheide gelangen. 

Weitere Empfehlungen

  • Sexuelle Aktivität: damit sollte im Allgmeinen auch 2-4 Wochen pausiert werden.
  • Hygiene: Bis zur nächsten Regelblutung wird empfohlen, Binden und keine Tampons oder Menstruationstassen zu verwenden.

viele Grüße
Dr. Grüne

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24.07.2024, 07:27 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Frau Dr. Grüne,

heute ist der 2. Tag nach der OP.  Es war doch kein Polyp, sondern ein submuköses Vorderwandmyom.

Der Arzt, der operiert hat meinte, jetzt sollte meine starke Blutung Geschichte sein. Kann auch diese Art Myom Blutungsstörungen machen?

Es blutet noch ein wenig. Wie lang darf das sein? Gestern fühlte sich Sitzen und der Toilettengang noch an wie "Messerstiche". Das ist heute besser. Aber ich habe leichte Unterleibsschmerzen als bekäme ich meine Regel.

In meinem Periodenkalender habe ich den Tag der OP mit "OP" gekennzeichnet. Wie trage ich das jetzt weiter ein? Trage ich die Blutungen jetzt auch ein? Wie unterscheide ich dann, wenn es dann später meine Regel ist - erkenne ich das dann überhaupt?

Zu meiner Frage oben: Ich hatte den Arzt im Krankenhaus gefragt. Der meinte ganz locker, dass ich Baden/Schwimmen kann, wenn die Blutung aufgehört hat. Und zum Thema Sport: Wenn ich mich dazu in der Lage fühle.

Wenn ich jetzt alles 2 Woche lasse, gehe ich doch auf Nummer sich, oder? Die Aussage ist mir doch zu lasch.

MfG

 

 

 

 

 

Expertin-Grüne
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24.07.2024, 12:43 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

die aktuelle Blutung ist ein OP-bedingte Blutung und hat mit Ihrer Periode nichts zu tun. Jetzt nach dem Eingriff können Sie mit einer Blutung in schwankender Stärke rechnen, anders als der gewohnte Periodenablauf. Eine Dauer von einer Woche wäre durchaus zu erwarten.

Infolge des Eingriffs kann jedoch die nächste reguläre Blutung schwächer ausfallen oder ausbleiben. Da der Eingriff am hormonellen Zyklus nichts ändert, wird sich das beim nächsten Mal wieder einspielen.

Das Myom kann Blutungsstörungen hervorgerufen haben, insbesondere stärkere Blutungen.

Schonen Sie sich in den nächsten Tagen noch.

viele Grüße
Dr. Grüne

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28.07.2024, 07:55 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Frau Dr. Grüne,

heute ist der 6. Tag nach der Abrasio/HSK. Ich bin jetzt ziemlich verunsichert. Seit gestern brennt es wieder. Am frühen Morgen war noch nichts. Nachmittag fing es dann an. Ist das am 6. Tag noch normal? Ich war gestern Spazieren. Gebadet habe ich nicht. Nur geduscht. Kann es sich durch den Spaziergang gereizt haben?

Der Urin sieht normal aus (also nicht dunkel). Es blutet auch nicht mehr. Nach eitrigen Ausfluss sieht es auch nicht aus. Es sind nur ein paar hellbraune Flecken. Im Urin sind kleine Gewebestücke. Fieber habe ich auch nicht.

Am OP-Tag hatte es auch beim Toilettengang gebrannt wie bei einer Blasenentzündung. So ist es jetzt auch. Aber es hört nicht mehr auf zu Brennen. Es geht noch auszuhalten. Nur über Nacht habe ich eine Schmerztablette genommen, weil es beim Einschlafen gestört hat.

Ich hatte mir jetzt vorgenommen, dass ich viel trinke und noch abwarte. Kann ich das so machen?

MfG

 

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28.07.2024, 08:01 Uhr
Kommentar

... kleiner Nachtrag:

Ich habe gerade einen Combur Streifentest gemacht. Eine Blasenentzündung ist es nicht. Der Test ist völlig in Ordnung.

(Die Teststreifen habe ich immer zu Hause, weil ich in der Vergangenheit immer wieder Blasenprobleme hatte.)

Expertin-Grüne
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28.07.2024, 11:26 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

bei dem Eingriff wurde ja wahrscheinlich ein Blasenkatheter gelegt.
Von daher haben Beschwerden, die Sie an Blasenentzündungen erinnern sicherlich auch ihren Ursprung in einer Blasenreizung.
Auch wenn der Test keine Infektion zeigt, würde ich es so handhaben, wie Sie es beschreiben haben, also sehr viel trinken und vielleicht ein pflanzliches Mittel mit Bärentraubenblätterextrakt und ggf. nochmal ein Schmerzmittel verwenden.
Natürlich wäre auch eine Pilzinfektion denkbar, aber die Beschwerden wären üblicherweise mit Juckzreiz verbunden.

viele Grüße
Dr. Grüne

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30.07.2024, 17:24 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Frau Dr. Grüne,

heute ist der 8. Tag nach der HSK/Abrasio. Ich habe immer noch ein paar Probleme. Es brennt immer noch. Allerdings eher am Abend und in der Nacht. Tagsüber ist größtenteils Ruhe. Juckreiz ist auch etwas dazu gekommen, so dass ich eine Blasenentzündung ausschließe. Es ist aber auch nicht so schlimm, dass ich einen Grund sehe, zum Frauenarzt zu gehen. Mein Nachsorgetermin ist nächste Woche.

Trotzdem fühle ich mich insgesamt ganz gut, so dass ich mir vorstellen könnte, etwas Sport zu machen. Ich dachte zunächst an Fahrradfahren (sollte ich auf dem Sattel bequem sitzen können)?

Sie hatten geschrieben: 1 - 2 Wochen Pause was intensiven Sport betrifft. Ich will nichts falsch machen oder verschlimmern. Wäre das okay nach 8 bzw. Morgen dann 9 Tagen?

Am Wochenende wollte ich eigentlich dann schon etwas steigern. Was wäre besser: eine kleine Runde Joggen (weniger als 5 km) oder lieber Nordic Walking (ca. 6/7 km)? Oder soll ich doch lieber noch warten? Wäre dann ja der 12./13. Tag nach der OP.

Schwimmen im See (nach 13 Tagen) ist dann wahrscheinlich keine gute Idee, wenn ich eine Pilzinfektion habe?

Sie hatten geschrieben 2 Wochen (-4) nicht Baden/Schwimmen. Heißt also 2 - 4 Wochen? Wovon ist das abhängig? Ich bin vielleicht etwas hibbelig. Aber diesen Sommer wollte ich schon noch an den Strand....

So eine Pilzinfektion hatte ich schon öfter. Da ich mit Zäpfchen nicht klar komme, habe ich es immer "ausgesessen".

Der Narkosearzt wollte mir Cortison spritzen. Das hat er zumindest im Vorgespräch gesagt. Was dann in der OP gespritzt wurde, weiß ich jetzt natürlich nicht. Kann das Cortison die Pilzinfektion machen?

Vielen Dank im Voraus für die Beantwortung meiner vielen Fragen.

MfG

 

 

 

Expertin-Grüne
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31.07.2024, 15:35 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

ich denke, Radfahren und Laufen in dieser Belastungsstärke ist in Ordnung, wobei ich das Walken dem Joggen vorziehen würde.
Die Empfehlungen gehen auseinander, auch was das Schwimmen anbelangt. Ich würde mich da am Ende der Blutungen und den noch verbliebenen Beschwerden orientieren. 
Gegen eine Pilzinfektion können Sie in der Apotheke auch eine Creme kaufen, wenn Sie Zäpfchen nicht mögen.
Eine einmalige mögliche Cortisongabe ist dafür vermutlich nicht verantwortlich, eher bringt das Desinfizieren vor dem Eingriff die Flora drucheinander. Auch eine Milchsäurekur könnte daher sinnvoll sein.

viele Grüße
Dr. Grüne

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