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Stoffwechsel /Schwitzen

Kategorie: Ernährung-Fitness » Expertenrat Ernährung, Diät und Abnehmen | Expertenfrage

03.04.1999 | 02:04 Uhr

Hallo
Ich habe mal eine hoffentlich kurze Frage.
Seit fast einem Jahr bin ich magersüchtig (schon wieder so eine) und habe jetzt so langsam wieder angefangen zu essen.
Auch schon 5 Kilo zugenommen (1,74 /55kg).
Seit ca 2 Monaten schwitze ich nachts mal mehr und mal weniger stark.
Jetzt habe ich auf einem Board für Essgestörte gelesen, dass das ein Zeichen ist, dass der Stoffwechsel wieder anfängt sich zu normalisieren.
Ist das richtig ?
Ich bin übrigens 26.
Vielen Dank im voraus !

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07.04.1999, 07:04 Uhr
Antwort

Liebe Pat, <p>schön, wieder von Dir zu hören, und ich freue mich, aus Deinen Zeilen zu erfahren, daß Du langsam wieder begonnen hast, zu essen sowie etwas zugenommen hast.
Du hast einmal geschrieben (oder irre ich mich?, dann korregiere mich bitte!), daß Du Dich lieber nicht so gerne wiegst, um besser ein Gefühl für Deinen Körper aufzubauen. Wie handhabst Du es zur Zeit mit dem Wiegen bzw. wie fühlst Du Dich mit mehr (aber ja immer noch sehr wenig) Gewicht? <p>Nun fragst Du, ob mal mehr schwitzen und mal weniger ein Zeichen für die Normalisierung des Stoffwechsels bei Eßgestörten (vermutlich Untergewichtigen) ist, Du hast dies in einem Board für Eßgestörte gelesen.
Ich kann Dir dies leider im Moment so auch nicht sagen. Schwitzen bzw. mal stärker, mal weniger kann verschiedene Ursachen haben. Bei Magersüchtigen (bzw. auch stark Untergewichtigen oder z.B. auch beim längeren Fasten) ist das starke Transpirieren (also Schwitzen) mitunter ein Symptom, welches sich mit Frieren abwechseln kann. Es werden verstärkt Hormone ausgeschüttet (Streßhormone wie etwa Adrenalin), was u.a. Schweißausbrüche verursacht. <p>Kannst Du mir die Web-Adresse nennen, wo dies mitgeteilt wird? Hat dies eine Fachkraft gesagt oder eine Betroffene? <p>Generell produziert der Körper mehr Wärme, wenn er mehr ?Brennstoff, also Nährstoffe und Energie, bekommt. Hat der Körper lange darauf verzichten müssen, mag es sein, daß er mit Schwankungen und stärkerem Schwitzen reagiert, wenn er dann wieder etwas zum Verstoffwechseln hat und somit ?loslegt mit Zellaufbau -umbau, Nährstofftransporte z. B. für Muskeln, Nerven, Organe. <p>Ist es für Dich sehr belastend oder ok? <p>Mein Vorschlag wäre, daß Du noch den Rat einer unserer Mediziner (im Medizinboard) in Anspruch nimmst, ok? <p>Bis dahin sei ganz herzlich gegrüßt und sehr gerne höre ich von Dir!
Alles Liebe von
Tanja Ploch vom Lifeline-Expertenteam

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11.04.1999, 11:04 Uhr
Antwort

Hallo Tanja
Leider bin ich mit dem Versuch ein besseres Körpergefühl zu entwickeln nicht so weit gekommen.
Fast jeden Tag habe ich einen Ess/Brechanfall und langsam verezweifle ich !
Ich versage mir eigentlich nichts mehr,solange es geplant ist. Ich esse sogar manchmal etwas Nutella zum Frühstück oder ich esse ein Stück Kuchen.
Das Problem ist nur, esse ich einen Keks, bekomme ich ein schlechtes Gewissen.
Dann esse ich alle Kekse und erbreche.
Ich weiss nicht, ob das mit dem langen Diäten zu tun hat.
Meine Panik ist halt immernoch zuzunehmen und NICHTS dagegen tun zu können !
Für über ein Jahr hatte ich 55 kg und war zufrieden damit.
Hatte natürlich Angst, zuzunehmen, aber habe sogar Pizza essen können ohne das was passierte.
Dann habe ich rapide 5 Kilo abgenommen.
Während meiner extremen Magersuchtsphase.
Dieses Gewicht nun wieder draufzubekommen ist so beängstigend !
Ich merke auch, dass ich meinem Körper durch das brechen schade, nur wie soll ich aufhören ?!
Es ist wirklich zum verzweifeln.
In meiner Therapie komme ich mit diesem Problem im Moment auch nicht weiter.
Zwar weiss ich, dass das essen nur ein Ersatz für Geborgenheit ist, aber es sieht so aus, als könnte ich keinen anderen Weg finden um Geborgenheit zu erlangen.
Ich weiss nicht mehr weiter!
Tut mir leid, dass ich jetzt so viel geschrieben habe, aber ich bin heute sehr down.
Gestern hatte ich zwei Ess/brechanfälle und das auch noch abends und mit viel Schokolade... mindestens zwei Tafeln.
Und Kekse...
Das mit dem Schwitzen habe ich von anderen Betroffenen erfahren.
Ich werde mich aber nochmal an meine Hausärztin wenden.
Vielen Dank und tut mir leid, dass ich hier einen Roman geschrieben habe.
Pat

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20.04.1999, 08:04 Uhr
Antwort

Liebe Pat,
Deine letzten Zeilen klangen garnicht mehr so zuversichtlich, wie diese zuvor (mit dem Schwitzen - ein Hoffnungszeichen für Besserung (?)).
Du bringst zum Ausdruck, wie sehr ESSEN bzw. bestimmte Nahrungsmittel (Süßes) für Dich noch im Vordergrund stehen, sie Dich ?beherrschen und Dich als Ersatz ?heimsuchen statt Geborgenheit.
Was stellst Du Dir unter Geborgenheit vor? Ist es eine warme Schulter zum Anlehnen, jemand der alles mit Verständnis aufnimmt und versteht, oder eher ein Partner, oder vielleicht ein Tier, oder am Strand in der Sonne liegen etc....Was fällt Dir ein?
Du schreibst aber auch, daß Du Dir eigentlich nichts mehr versagst, wenn Du es planst, z. B. Nutella zum Frühstück. Hier möchte ich Dich bestärken und Dir Mut machen, denn das ist mitunter ein guter Weg! Du brauchst auf diesem Weg nun auch etwas Geduld und Zuversicht, denn Du hast Dir lange Verbote ausgesprochen. Nun hast Du die Schranke geöffnet. Stelle Dir vielleicht ein Fluß vor, der abgesperrt wurde (Stausee), nun wird die Schleuse geöffnet (oder der Damm bricht, da der Druck zu stark wird), was passiert mit dem Wasser?
Es fließt durcheinander, aufgewühlt in verschiedene Richtungen.
ABER, es kommt die Zeit, da der Fluß wieder seine Richtung gefunden hat und gleichmäßig und ruhig dahinfließt... <p>Ich möchte Dir hiermit Mut machen, daß Du Deine Eßanfälle und Erbrechen als ?Orientierungsphase mit einbeziehst und mehr und mehr für Dich Alternativen überlegst, wie Du das Genossene bei Dir behalten kannst und es Dir und Deinem Körper zunutze machst, um beständiger und sicherer zu werden. <p>Vielleicht hast Du eine Idee, wie Du Dir Dein ?Haus mit Geborgenheit bauen kannst? Wie sieht es mit einem bewußten Einkaufsplan aus?
Hast Du diesbezüglich schon die Antwort im Pinboard eingesehen (auf Anfrage: Optimales Prüfungs- u. Lernessen v. Katja im Oktober)?
Dort findest Du praktische Einkaufs- u. Zubereitungstips, auch für Nahrungsmittel, die für die Nerven gut sin, was für Bulimikerinnen ganz besonders wichtig ist!!!
Und das heißt mitunter: KOMBINATION KOHLENHYDRATE UND EIWEISSE, nicht nur Süßes, was den Nerven eher nur Kraft raubt...
Was hält Deine Ärztin von einer vorübergehenden Einnahme von Johanniskraut? <p>Ach ja, hast Du denn Deine Ärztin schon auf das Schwitzen hin angesprochen? <p>Bis zum nächsten Mal, ?halt die Ohren steif!!! Hast Du heute schon die Sonne begrüßt? Sie vermag auch einen Hauch von Geborgenheit schenken, nicht?
Liebe Grüße von
Tanja Ploch vom Lifeline-Expertenteam

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24.04.1999, 03:04 Uhr
Antwort

Liebe Tanja
Vielen Dank für deine Antwort !
Yoga scheint mir ganz gut zu helfen und ich habe die letzte Woche nur zweimal erbrochen :-)
Das mit dem Fluss ist ein tolles Beispiel. Kann ich eventuell meinem Freund als Verständnisshilfe geben !
Vielen Dank nochmal !

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27.04.1999, 08:04 Uhr
Antwort

Liebe Pat,
herzlichen Dank auch für Dein Feedback! Es freut mich sehr, daß Dir Yoga gut tut und Dir dabei hilft, Dich zu entspannen, was sich auf Dein Eßverhalten positiv auswirkt. Manchmal unterstützen Metapher (wie die Fluss-Metapher) eine Situation zu erklären, in der man gerade steckt...Wenn Du die Natur öfter mal beobachtest, dann kannst Du feststellen, daß sich dort ?versteckt beinahe alles ähnlich abspielt, wie mit den Gefühlen und Empfindungen in jedem von uns...außer, daß wir halt meistens rational handeln, was mitunter ja auch gut ist. Doch Intuition, Gefühl und Verstand sollten sich irgendwie die Hand reichen können, Du verstehst? Klar, nicht immer machbar, aber etwas, was man sich bewußt machen kann, jeden Tag... <p>Was macht das Schwitzen? Was sagt Deine Ärztin?
Gerne höre ich wieder von Dir und sage mit herzlichen Grüßen für einen entspannten Tag ?bye bye und bis zum nächsten Mal,
Tanja Ploch vom Lifeline-Expertenteam

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