Sehr geehrte Damen und Herren, <p>meine Frage lautet: Hummer und Garnelen sind meines Wissens beinahe fettlos und enthalten angeblich dennoch viel Cholesterin. Wie ist dies möglich? <p>Mit bestem Dank
Cholesterin in Meeresfrüchten ?
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Antwort
Guten Tag und besten Dank für Ihre Anfrage!
Nahrungs-Cholesterin (der Körper bildet selbst auch körpereigenes Cholesterin) ist nur in Nahrungsmitteln tierischer Herkunft enthalten. Tierische Nahrungsmittel enthalten die sogenannten gesättigten Fettsäuren, die sich in zu hoher Konzentration und einseitiger Kost ungünstig auf den Cholesteringehalt auswirken können. Während ungesättigte Fettsäuren (aus primär pflanzlicher Nahrung, aber auch Fisch) sich je nach Art sogar günstig auf die Serumcholesterinkonzentration auswirken können. So z. B. die Omega-3-Fettsäuren aus fetthaltigem Fisch (z. B. Makrele, Hering), die -wie Studien an Eskimos bestätigen- das gute HDL-Cholesterin erhöhen, während sie das schlechte LDL-Cholesterin senken. Krustenschalentiere und Garnelen enthalten in der Tag wenig Fett. Dennoch können Sie einen relativ hohen Gehalt an Cholesterin enthalten. So z. B. auch Eier, sie sind fettarm, jedoch enthalten 2 Eier ca. 550 mg Cholesterin, während z. B. 100 g Schweinefleisch (fetthaltiger) nur 70 mg Cholesterin enthalten. Nordseegarnelen, 100 g eßbarer Teil, enthalten 138 mg Cholesterin. Die Bedeutung des Nahrungscholesterins für die Höhe der Chlolesterinkonzentration im Blut wird jedoch widersprüchlich diskutiert. Ob und wie stark sich der Cholesterinspiegel ungünstig auswirkt hängt in erheblichem Maße von der Art und Menge der gleichzeitig aufgenommen Nahrung ab. So begünstigt eine gleichzeitige Aufnahme gesättigter Fettsäuren aus z. B. Mayonnaise- u. Sahnesoßen (in denen Garnelen oft angerichtet werden), aber auch aus Butter, Kokosfett, sahne- und schokoladenhaltigen Nachspeisen und ähnliches eine Erhöhung des Cholesterinspiegels. Eine ballaststoffreiche Kost (durch z. B. Vollkornprodukte, Gemüse, Obst) hingegen kann den Cholesterinspiegel senken, trotz aufgenommenen Nahrungscholesterins. Denn Ballaststoffe binden Gallensäuren, die u.a. aus Cholesterin bestehen, so daß das Serumcholesterin weitestgehend unbeeinflußt bleibt. Dennoch ist da Ausmaß individuell verschieden, da der Mensch teils verschieden auf Nahrungs-Cholesterin reagiert (auch erblich bedingt). Möchten Sie noch Weiteres über Cholesterin-Studien sowie verschiedene Auswirkungen durch Nahrungsmittel wissen, so finden Sie in diesem Pinboard unter der Anfrage -Cholesterinarme Ernährung-:Anonym am 10. Juli 1998 und Frühstücksei täglich? vom 12.9.98 noch Interessantes aus der Ernährungswissenschaft.
Mit freundlichen Grüßen, Tanja Ploch vom Lifeline-Expertenteam