Guten Tag, ich, männlich, habe seit ca. zwei Monaten einen unterschiedlich starken Juckreiz am gesamten Körper. Die Blutwerte sind unauffällig. Der Hautarzt hat mit einer Art Nadel einen Kratzer an meinem Unterarm gemacht, der für einige Minuten sehr schnell recht dick angeschwollen ist. Daraufhin hat er eine chronische spontane Urtikaria diagnostiziert und mich mit Antihistaminika entlassen, gefühlt wirken diese aber nur begrenzt. Was mich irritert, ist, dass ich zu keiner Zeit Nesseln am Körper hatte, aber relativ viele kleine, harte Pickelchen, häufig haben diese einen kleinen eitrigen Kopf. Es jucken aber auch Stellen, an denen diese Pickelchen nicht sind. Beim Urtikaria Verein habe ich online den Selbsttest ausgefüllt und diese Frage "Ich habe oder hatte juckende Quaddeln und/oder Hautschwellungen." mit nein beantwortet. Darauf kommt folgende Antwort "Sie haben mit großer Wahrscheinlichkeit keine Urtikaria". Mein Hautarzt sagt, die Diagnose steht und er will keine weitere Diagnose machen. Das alles verunsichert mich und lässt mich ratlos zurück. Haben Sie eine Idee? Kann die Urtikaria wirklich komplett ohne sichtbare Schwellungen auftreten? Danke sehr.
Juckreiz, aber ist das wirklich Urtikaria?
Kategorie: Haut-Haar-Nägel » Expertenrat Dermatologie | Expertenfrage
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo,
leider ist es uns anhand eines internetforums nicht gestattet ohne ausführliche Anamnese und genaue körperliche Untersuchung eine Diagnose zu stellen, in Deutschland wäre dies zudem illegal.
Eine Urtikaria muss nicht unbedingt mit Quaddeln einhergehen, sondern es kann sich auch ein sogenanntes Angioödem ausbilden, das sich durch eine Schwellung in der tiefen Dermis oder Subkutis entsteht.
Sollte bei Ihnen durch die Antihistaminika kaum eine Besserung erzielt werden, kann es sein, dass bei korrekt gestellter Diagnose entweder die Dosierung zu gering ist oder aber eine Therapie mit einem Glukokortikoid indiziert ist. Dies muss aber Ihr Hautarzt entscheiden.
Wir raten Ihnen, sich erneut bei Ihm vorzustellen und ihm von der Persistenz der Beschwerden und der fehlenen Regredienz trotz Therapie zu berichten. Gemeinsam können Sie den weiteren Therapieplan erarbeiten.
Sollten Sie im weiteren Verlauf weiterhin Zweifel an der Diagnose haben, können Sie sich auch eine Zweitmeinung einholen.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam