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mirtazapin

Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Depression - Burnout - Stress | Expertenfrage

21.04.2025 | 16:32 Uhr

Hallo

ich musste 30x auf's WC in der Nacht und konnte kaum mehr schlafen / hatte alpträume.

ich erhielt mirtazapin 15mg für die Nacht und bin bei einem Psychiater.

nun haben wir versucht 30mg, um zu schauen, ob die Alpträume vom mirtazapin sind. Sind sie nicht; aber die psychotischen 1-2 Wahnvorstellungen tagsüber.

die hatte ich vor dem Medikament nicht.

Finde ich.

Alle Antidepressiva können psychotische Zustände als Nebenwirkung generieren.

- auch kann es ja nicht das Ziel sein, mirtazapin bis ans Lebensende zu nehmen.

- Schlafmittel selbst werden eben nicht mehr so gern verschrieben; sondern zuerst obiges.

1. Kann es sein, dass die Psychose sich verstärkt, wenn ich nun mirtazapin weiterhin nehme?

Ich möchte nicht eine Psychose bedingen.

Mein Psychiater hat eben gemeint, dass ich eine Depression habe und da wirkt mirtazapin. Nun ist er erstaunt und überrascht, dass auch noch Psychose auftaucht.

- aber eigentlich steht dies als Nebenwirkung bei mirtazapin drauf. 

Ich weiss somit nicht, weshalb er hier kurz überrascht war.

2. Gibt es Alternativen, die kein Psychose auslösen und wo auch die Alpträume weg gehen?

Besten Dank für Ihre Zeit.

Freundliche Grüsse

michel

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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24.04.2025, 14:43 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

In seltenen Fällen kann Mirtazapin tatsächlich psychotische Symptome auslösen oder verstärken. Wie Sie korrekt anmerken, wird diese Möglichkeit auch im Beipackzettel aufgeführt. Allerdings handelt es sich um eine seltene Nebenwirkung, weshalb es verständlich ist, dass Ihr behandelnder Psychiater überrascht ist. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Situation, die er in dieser Form noch nicht beobachtet hat, da solche Nebenwirkungen bei Mirtazapin ungewöhnlich sind. Wenn Sie vor Beginn der Behandlung keine psychotischen Symptome hatten und diese nun auftreten, ist es selbstverständlich wichtig, den Zusammenhang zu prüfen.
Die Tatsache, dass Sie in der Lage sind, den Zusammenhang zu erkennen und klar darzulegen, spricht dafür, dass Sie sich nicht in einem psychotischen Zustand befinden. In einem psychotischen Zustand wären Sie möglicherweise nicht in der Lage, Ihre Symptome so differenziert zu reflektieren. Es ist gut, dass Sie sich Ihrer Symptome bewusst sind und die Möglichkeit zur Selbstreflexion haben.
Es gibt verschiedene therapeutische Alternativen, die weniger wahrscheinlich psychotische Symptome auslösen und auch bei Albträumen hilfreich sein können. Diese Medikamente haben natürlich ebenfalls Nebenwirkungen, aber die Entscheidung, Mirtazapin aufgrund der von Ihnen erlebten Nebenwirkungen zu überdenken, ist durchaus nachvollziehbar. Die Suche nach Alternativen ist ein sinnvoller Schritt, um eine langfristige, für Sie verträgliche Lösung zu finden.
Eine Möglichkeit wäre die Verwendung von Trazodon oder Agomelatin. Diese Medikamente haben eine beruhigende Wirkung und sind weniger dafür bekannt, psychotische Symptome zu verstärken. Alternativ könnten auch Antihistaminika in Betracht gezogen werden, die schlaffördernd wirken und weniger riskant sind, was psychotische Nebenwirkungen betrifft.
Ich empfehle Ihnen, diese Optionen noch einmal ausführlich mit Ihrem Psychiater zu besprechen. Die Entscheidung, Mirtazapin als zusätzliches antidepressives Mittel zu nutzen, war sicherlich gut gemeint, hat aber offensichtlich nicht die erhofften Ergebnisse gebracht. Insofern ist es nun ratsam, eine der genannten Alternativen in Erwägung zu ziehen.
Es ist völlig richtig, dass es nicht das Ziel sein sollte, ein Medikament dauerhaft einzunehmen. Häufig wird versucht, mit Hilfe von Medikamenten den Schlaf zu stabilisieren, sodass er später auch ohne medikamentöse Unterstützung aufrechterhalten werden kann. Dies erfordert Geduld und einen gewissen Zeitraum, aber es wird oft darauf gehofft, dass sich der Schlaf im Laufe der Zeit so weit stabilisiert, dass er ohne zusätzliche Medikamente auskommt. Auch zu diesem Thema sollte Ihr Psychiater Sie im Verlauf der Behandlung weiter informieren und aufklären. In der Regel wird dieses Thema jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt intensiver behandelt.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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24.04.2025, 22:32 Uhr
Antwort

Guten Tag

Ich hatte einen Psychiater am Telefon vom Spital und er hat diese Nebenwirkung von mirtazapin nicht gefunden.

Vor dem Medikament hatte ich psychotische Zustände; aber ich habe die nicht ,erlebt'; es waren nur Gedanken.

Genau, Sie haben richtig getippt: Mein Psychiater meint somit, dass ich eher zwei Dinge habe: eine psychose und gleichzeitig eine Schlafstörung.

er nimmt dies nicht als Nebenwirkung von mirtazapin wahr.

Ich hatte vor mirtazapin noch Zwangshandlungen bei Physio Übungen u.a. mit 15 mg mirtazapin ist das alles weg;

mit Gebet / Seelsorge (heilsarmee Uster (diskret); viele christl. Kirchen dort) hab ich seither auch keine Psychose mehr gehabt; ich weiss aber nicht, wie es ist, wenn ich 15 mg erneut nehme zum Schlafen.

ich gehe nicht nach meinem Gefühl - nach meinem Gefühl würde ich jeweils am Abend das Medikament absetzen; ich hatte einfach seit Jan. keine tiefen Schlaf und wurde von Alpträumen wach.

30x in der Nacht auf's WC sowie Inkontinenz; das hatte ich durch 15mg mirtazapin nicht mehr.

Ich hatte es mit zeller versucht, aber das hat damals bei 30x auf's WC nicht genützt. 

Oh, oke. ich habe auch bei einem psychotischen Anfall - der derzeit zum Glück nicht da ist -, neben etwas, was mir Angst macht, immer das gefühl, dies könnte medikamentös sein.

nochmals danke für Ihre Auflistung. ich musste 30mg nehmen, um zu schauen, ob die Träume schlimmer werden etc. dann auf 15mg zurück.

Mfg michel

 

Lifeline Gesundheitsteam
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29.04.2025, 12:39 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Es ist gut nachvollziehbar, dass es für Sie sehr verwirrend sein kann, wenn verschiedene Fachpersonen zu unterschiedlichen Einschätzungen gelangen. Wie bereits erwähnt, sind solche Nebenwirkungen sehr selten. Insofern ist es verständlich, dass Ihr Psychiater den Zusammenhang mit Mirtazapin als äußerst unwahrscheinlich einschätzt. Dennoch ist es wichtig, dass Ihre persönliche Erfahrung ernst genommen wird – insbesondere dann, wenn Sie eine Veränderung in Ihrer Wahrnehmung im Zusammenhang mit dem Medikament beobachten.
Dass es bereits vor Beginn der Behandlung mit Mirtazapin psychoseähnliche Gedanken gab, ohne dass Sie diese als erlebte Symptome erfahren haben, spricht dafür, dass möglicherweise eine gewisse Veranlagung bestand, die sich unter dem Medikament verstärkt haben könnte. Ihr Psychiater scheint dies ebenfalls zu vermuten – eine Einschätzung, die nachvollziehbar und plausibel erscheint.
Die Tatsache, dass Sie unter 15 mg Mirtazapin eine deutliche Besserung hinsichtlich Schlaf, Albträumen und nächtlichem Wasserlassen erfahren haben, spricht dafür, dass das Medikament in dieser Dosierung einen insgesamt positiven Effekt hat. Zugleich verdeutlicht Ihre Beobachtung, dass sich auch durch Gebet, Seelsorge und spirituelle Begleitung eine Stabilisierung eingestellt hat, wie wichtig und wirksam ein ganzheitlicher Behandlungsansatz gerade bei psychiatrischen Erkrankungen sein kann.
Dass Sie über eine so gute Selbstwahrnehmung verfügen, ist ein großer Vorteil für Ihre weitere Behandlung – und ein Aspekt, den Ihre behandelnden Ärztinnen und Ärzte sicherlich nicht unbeachtet lassen werden. Entscheidend ist, dass Sie weiterhin in einem offenen und gegenseitigen Austausch mit ihnen bleiben. Aus Ihrer Schilderung entsteht jedenfalls der Eindruck, dass man sich mit viel Aufmerksamkeit und Sorgfalt um Sie kümmert.
Nochmals herzlichen Dank für Ihre Offenheit. Wir wünschen Ihnen auf Ihrem weiteren Weg – sowohl medizinisch als auch spirituell – alles Gute.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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10.05.2025, 13:20 Uhr
Antwort

Guten Tag

Ich habe nun olanzapin erhalten.

und die Gedankend und Alpträume sind zwar da; eine Verbesserung ist aber, dass ich nicht mehr ,hineingesogen' werde tagsüber.

Ich habe aber nun einige Bedenken;

- man könnte auch ein Antidepressivum geben und mit mirtazapin auswechseln?

Das einfacher weniger Angst macht und Träume?

Weil ich habe bei olanzapin gelesen, dass es

i) das Hirnvolumen verkleinern kann

und ii) PErsönlichkeitsveränderungen fördert.

Wäre dies wie bei vielen Nebenwirkungen bei olanzapin dann jeweils nach Absetzung reversibel?

z.b. den Augendruck merk ich.

Denn ich möchte nicht ,dümmer' werden; oder eine dauerhafte Persönlichkeitsänderung.

mfg michel

 

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10.05.2025, 13:28 Uhr
Antwort

und können Antipsychotika

Hirntumore auslösen? Davon las ich etwas.

Bei Antidepressive wäre dies ganz KLAR NICHT der Fall, oder?

Eher wird bei Antidepressiva diese Möglichkeit noch verringert.

Mfg michel

Lifeline Gesundheitsteam
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gestern, 11:30 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo michel,

Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Es ist verständlich, dass Sie sich viele Gedanken über die möglichen Nebenwirkungen und Auswirkungen der Medikation auf Ihre Gesundheit machen. Es ist wichtig, dass Sie diese Bedenken weiterhin mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen und im Gespräch bleiben, um Ihre Behandlung optimal anzupassen.
Olanzapin gehört zu den Antipsychotika, das zur Behandlung von psychischen Erkrankungen eingesetzt wird. Es kann in sehr seltenen Fällen Nebenwirkungen wie Veränderungen des Gehirnvolumens oder Persönlichkeitsveränderungen verursachen. Solche Nebenwirkungen treten jedoch nur sehr selten auf und sind meist reversibel, wenn das Medikament abgesetzt wird. Es ist wichtig zu betonen, dass der Nutzen von Olanzapin in der Behandlung psychischer Erkrankungen den potenziellen Risiken in den meisten Fällen überwiegt. Wenn Sie Veränderungen beim Augeninnendruck bemerken, sollten Sie dies unbedingt mit Ihrem Arzt besprechen, um eine mögliche Anpassung der Medikation zu prüfen.
Die Idee, Olanzapin durch ein Antidepressivum zu ersetzen, ist nachvollziehbar. Antidepressiva, wie selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) oder neuere Antidepressiva, haben in der Regel weniger gravierende Nebenwirkungen und beeinflussen die Persönlichkeit weniger stark als Antipsychotika. Es handelt sich jedoch um unterschiedliche Medikamentengruppen, die auf verschiedene neurochemische Prozesse wirken. Während Antipsychotika auf Dopaminrezeptoren einwirken, beeinflussen Antidepressiva vor allem den Serotonin- und Noradrenalin-Haushalt. Daher ist es nicht sicher, dass ein Antidepressivum denselben therapeutischen Effekt erzielen würde, den Olanzapin bei Ihnen hat.
Was Ihre Bedenken bezüglich Hirntumoren betrifft, gibt es derzeit keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass Antipsychotika wie Olanzapin das Risiko für Hirntumore erhöhen. Im Gegenteil, einige Studien deuten darauf hin, dass die Behandlung mit Antidepressiva möglicherweise das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen verringern könnte, allerdings sind auch diese Ergebnisse noch nicht abschließend belegt.
Ihre Sorgen sind völlig nachvollziehbar, und es ist sehr gut, dass Sie sich mit diesen Fragen an uns wenden. Wir hoffen, dass unsere Antwort Ihnen bei der Entscheidungsfindung weiterhilft. Es ist jedoch entscheidend, dass Sie Ihre Beobachtungen und Bedenken weiterhin mit Ihrem behandelnden Arzt teilen, um gemeinsam die beste Lösung für Ihre Gesundheit zu finden.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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gestern, 12:00 Uhr
Antwort

Guten Tag

Ja, wie Sie sagen, verhindern Antidepressiva sogar Hirntumore teils.

Aber nicht antipsychotika wie olanzapin.

Ich habe ebenfalls gelesen, dass dies selten verschrieben wird. Stimmt das?

Ich weiss darum nicht, weshalb mein Dr. auf jenes Medikament kam. Es ging nur um Angstzustände; was sich auch mit anderen Medikamenten in den Griff bringen könnte.

Ferner Ängste, die durch mirtazapin überhaupt erst erlebbar wurden.

mirtazapin hat auch selten die Nebenwirung, dass Angst gefördert wird; bei mir hatte es dies.

Deshalb bin ich auch so durcheinander.

1. Sie denken, die Persönlichkeitsstörung und Hirnvolumen wären reversibel? Gehen Sie davon aus? 

Das stand eben nicht; der Apotheker hat gemeint, das Volumen im Gehirn wird verringert, das man sowieso gering braucht.

Ich habe olanzapin 5 Tage eingenommen. Teils 2-3 Tabletten pro Tag. danach am Ende noch 2.

mfg michel

 

 

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