Guten Tag,
ich nehme seit ca. 5 Monaten täglich abends eine Tablette Opipramol 50 mg gegen Angst- und Spannungszustände sowie gegen Depressionen. Zu Beginn der Behandlung im Januar diesen Jahres nahm ich zusätzlich noch 1 Tablette am Morgen. Mein Zustand und meine Stimmungen sind extrem schwankend. An manchen Tagen geht es mir so gut, dass ich meine, ich bräuchte eigentlich gar keine Medikamente mehr, an anderen Tagen würde ich am liebsten die 8fache Dosis einnehmen, so schlecht geht es mir dann. Ist es denn möglich, die Stimmung stabil zu halten, wenn ich jeden Morgen eine hochdosierte Tablette Johanniskraut einnehme? Und wie verträglich sind die beiden Medikamente (Johanniskraut und Opipramol) miteinander? Ich habe schon Vieles darüber im Internet gelesen, aber die Meinungen darüber sind sehr unterschiedlich. Ich möchte mit dem Opipramol am Morgen ungern wieder anfangen, da es mich einfach extrem müde macht und ich dann kaum zur Arbeit gehen kann. Was würden Sie mir raten? (Ich bin übrigens bereits in Therapie). Vielen Dank im voraus. Susanne
Opipramol 50 mg und Johanniskraut 900 mg?
Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Depression - Burnout - Stress | Expertenfrage
Antwort
Sehr geehrte Frau Buchgert,
die schlechte Phase schleicht sich regelmäßig zwischen dem 8. und 10 Zyklustag ein und hält dann ca. 8 bis 10 Tage an. Danach geht es langsam wieder aufwärts. Ich war deswegen bereits bei 3 Frauenärzten. Keiner von ihnen wollte einen Hormonstatus erstellen und alle 3 waren der Meinung, dass es sich um kein PMS handeln könne, da die Beschwerden ja bereits vor dem Eisprung auftreten. Während ich meine Periode habe geht es mir am allerbesten.
Dieser Zustand quält mich nun seit ca. 4 - 5 Jahren und ich will nun endgültig da raus und wieder ein normales Leben führen. Ich habe mein Problem auch ganz klar bei meiner Neurologin geschildert und sie auch gefragt, ob es evtl. hormonellbedingt sein könnte, da die Phasen immer nahzu gleich auftreten. Sie meinte nein. Irgendwie fühle ich mich nirgendwo gut aufgefhoben und ernstgenommen.
Welchen Schritt würden Sie mir als nächstes empfehlen?
Vielen Grüße
Susanne
Antwort von Expertin-Buchgert
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Ihre Verunsicherung kann ich gut verstehen.
Eine depressive Symptomatik, die ca 10 Tage anhält und zyklusabhängig auftritt, spricht nicht für eine depressive Erkrankung.
Ich würde an Ihrer Stelle eine zweite Meinung einholen. Gibt es in Ihrer Umgebung eine Uniklinik? Dort gibt es oft Spezialsprechstunden, in denen mehrere Fachrichtungen zuammenarbeiten. Vielleicht kennt auch jemand in Ihrem Umfeld eine gynäkologische Praxis, in der sie sich gut aufgehoben fühlt?
mit freundlichen Grüssen I. Buchgert