Liebe Experten,
ich bin 29 Jahre alt, weiblich und schon seit Jahren plagen mich hin + wieder depressive Episoden. Bisher bin ich immer gut mit Johanniskraut gefahren welches ich dann über ein paar Monate genommen habe. Dieses Jahr im Sommer entwickelte ich vor allem prämenstruelle Depressionen bis hin zur völligen Gefühlslosigkeit. Die Stressgrenze war = 0. Nach Absprache mit meiner Gynäkologin fing ich wieder mit Laif 900 an und die Stimmungstiefs wurden besser allerdings leide ich auch bereits Jahre an einer inneren Unruhe, kann mich schwer konzentrieren auf der Arbeit und auch privat. Die Schlafstörungen wurden durch das Johanniskraut jedoch wesentlich besser, auch das Night-Eater-Syndrom an dem ich leide ging völlig zurück. Vor 4 Wochen nun dachte ich daran das Johanniskraut wieder abzusetzen weil ich es 3 Monate am Stück durchgenommen habe. Die letzte Woche merkte ich das es mir wieder schlechter ging, ich schlief nicht mehr durch dafür ging ich manchmal um 21 Uhr ins Bett weil ich mich völlig erschöpft und überfordert fühlte. Gestern traf mich die depressive Stimmung wie ein Hammerschlag. Ich habe den ganzen Tag nur durchgeweint, habe an mir und meinem Leben gezweifelt, nichts Gutes mehr empfunden. Außerdem kämpfte ich mit Empfindungsstörungen, fühlte mich so als wäre ich nicht mehr ich selbst. Das ist schwer zu erklären.
Ich habe das Johanniskraut nun sofort wieder angefangen in der Hoffnung das es bald anschlagen möge.
Wie ist ihre Meinung dazu, kann man das JK dauerhaft nehmen und kann man es vom Arzt verschrieben bekommen in meinem Fall (ich meine das war früher so) oder wären evtl. chem. Antidepressiver doch angebrachter? Eigentlich habe ich ein gutes Leben es gibt keinen Grund für die Depressionen, die Diagnsose meiner damaligen HÄ war endogene Depressionen. Leider existiert diese HÄ nicht mehr und ich habe bisher noch nicht wirklich den Mut gefunden mit dem Problem zu einem neuen Hausarzt zu gehen und kaufe mir das JK momentan also aus eigener Tasche und das ist auf Dauer doch sehr kostenintensiv.
Mfg K. Schmitt
Depressive Phasen
Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Depression - Burnout - Stress | Expertenfrage
Antwort von Expertin-Buchgert
Vielen Dank für Ihre Anfrage.
Gut, dass Sie das Laif gleich wieder eingenommen haben und ich hoffe, die depressive Symptomatik bessert sich schnell.
Sie können Johanniskraut auch längere Zeit nehmen, es ist bei mittelgradigen depressiven Episoden zugelassen und ich meine, bei dieser Indikation übernehmen die Kassen auch die Kosten.
Eine depressive Episode dauert im Durchschnitt 6 Monate, daher ist die Behandlungempfehlung auch 6-12 Monate. Bei wiederholt auftretenden depressiven Episoden wird noch ein deutlich längerer Behandlungszeitraum empfohlen, die Rezidivprophylaxe.
Wie Sie es berichten, hat das Johanniskraut gut gegen die Schlafstörung und nächtliches Essen gewirkt, aber nicht ausreichend gegen innere Unruhe und Konzentrationsstörungen. Möglicherweise erreichen Sie mit einem anderen Antidepressivum noch ein besseres Ergebnis.
Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI, z.B. Citalopram, Sertralin) sind gut wirksam und deutlich nebenwirkungsärmer als ältere Antidepressiva. Bei rezidivierenden depressiven Episoden ist es sinnvoll, wenn Sie sich einen niedergelassenen Facharzt suchen. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ist ganz wichtig um eine optimale Medikation zu finden.
Haben Sie schon daran gedacht, zusätzlich eine psychotherapeutische Behandlung zu versuchen? Eine depressive Erkrankung ist ja auch immer eine besondere Belastung für Betroffene. Ein günstiger Umgang mit wiederkehrenden Symptomen könnte Ihre Situation erleichtern. Vielleicht finden Sie auch spezifische Auslöser heraus, die Sie reduzieren oder meiden können
Ein guter Selbsthilferatgeber ist: Ratgeber Depression von Hautzinger
mit freundlichen Grüßen I. Buchgert.
Antwort
Hallo!
ich bin jetzt kein arzt aber ich denke vielleicht ist es hilfreich etwas kontakt mit anderen menschen zu haben die es sowas ähnliches durchmachen oder durchgemacht haben
also jetzt zu mir, ich bin 33j. weiblich, vor 2 monaten wurde bei mir burnout-syndrom begleitend mit depressiven phase festgestellt, bei mir war der grund zu viel anspannung auf arbeit und zu wenig entspannung, ich hatte sozusagen einen dauerstress auf arbeit, hobbys und freunde vernachlässigt, mir ging immer schlimmer, sozialer rückzug, kein appetti, schlafstörungen, wenig lebensfreude, schlechte konzentration, vor 2 monaten ist das dann richtig eskaliert! es ging nichts mehr! ich stand auf arbeit da und wusste nicht weiter, alles war mir zu viel was früher leicht war war plötzlich eine überforderung für mich, ich hatte schreckliche innere unruhe, angstgefühle und wusste nicht vor was, ich musste nur weinen, ich war noch nicht mal in der lage sich mit meiner besten freundin sich zu treffen, das war mir schon zu viel, ich hatte einen druck auf der brust, ich habe gemerkt ich werde mir da weiter selbst nicht helfen, also bin ich zu einer heilpraktikerin/ärztin, ich habe ihr das alles erzählt und kurz darauf hat sie die diagnose gestellt, ich habe die höchste phase von burnout erreicht, das schlimme ist man merkt das nicht, man denkt nur man ist überfordert aber man macht weiter und weiter, vielleicht ist bei dir auch das problem was immerwieder diese depressiven phasen hervorruft? zu viel stress und anspannung einfach, vielleicht hast du zu wenig ausgleich, stressiger arbeitsplatz?
ich habe als med genommen: johanniskraut zuerst 425 mg dann wurde es gestiegen auf 900 plus zwei mal täglich neurexan (pflanzlich)= ein sehr guter mittel gegen angst, unruhe, anspannung, es befindet sich baldrian, hafer, kaffee, passionsblume, es ist sehr gut verträglich, ist nicht verschreibungspflichtig, also ich muss sage mir hat das gut geholfen, ich mache dazu sport, fahrrad fahren, jetzt wo es schneit gehe ich jeden tag mind. halbe bis eine std spazieren oder trainiere ich auf nem stepper, dadurch wird serotonin ausgeschüttet und adrenalin und die anspannung abgebaut
ich muss sagen ich habe vor 2 wochen johanniskraut und neurexan selbst abgesetzt und ich merke es seit 5 tagen geht es mir wieder zunehmend schlechter, ich musste z.b gestern auch nur weinen ohne grund, alles erscheind mir sinnlos, habe angst vor der zukunft, keine lust etwas zu machen, sogar rausgehen und spazieren fällt mir sehr schwer, wenn ich zuhause sitze geht mir auch schlecht, empfinde einfach keine freude an nichts, kein appettit, schlafe schlecht, wache früh auf und denke nach und kann icht wieder einschlafen,
ich habe mit dem johanniskraut und neurexan gestern wieder angefangen aber das braucht wieder zeit bis es anschlägt, mein fehler war ich sollte nicht so schnell damit aufhören, ich dachte mir es geht mir besser dann warum soll ich weiter nehmen und zudem fühle ich mich immer so müde und leicht benommen nach dem johanniskraut, habe ein gefühl als wäre ich nicht richtig ich, ich gehe morgen zu einem psychotherapeut, will vielleicht mit einer thrapie anfangen, vielleicht wird das auch hilfreich für mich, und nächste woche habe ich termin wieder bei meiner HÄ
also ich kann dich sehr gut verstehen wie man sich in diesen phasen fühlt, es kann nur jemand nachvollziehen der es schon sowas erlebt hat, man kann dieses gefühl schlecht beschreiben, aber es ist sehr lästig, es quellt einen innerlich, ich werde mich gleich zwingen und werde für wenigstens halbe std aus dem haus gehen spazieren, danach geht mir vielleicht etwas besser, mach es vielleicht auch :) denn ein spaziergang baut die anspannung ab, der kontakt mit der natur bringt wirklich viel was ich nie gedacht hätte früher
also wenn du lust hast mir etwas zurück zu schreiben würde ich mich sehr freuen weil wenn man zu zweit ist mit solchen problemen dann ist es einfacher
viel ausdauer!
gruss!