Avatar

Dauernd müde mit chronischer Depression

Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Depression - Burnout - Stress | Expertenfrage

02.04.2021 | 18:30 Uhr

Hallo,

Ich bin ein 22 jähriger Student.

Bei mir wurde Sommer 2019 eine chronische Depression von einem Psychiater diagnostiziert.

Seit dem habe ich schon 5 Antidepressiva durch, und habe nun auch seit 2 Monaten eine Verhaltenstherapie.

Aber Alle meine Probleme, vor allem die andauernde Müdigkeit und Konzentrationsschwäche besteht immernoch im selben Ausmaß.

Obwohl ich sogar derzeit Bupropion/Elontril nehme, welches chemisch Amphetaminen ähnelt, bin ich immernoch so müde, und muss Mittags oft einen Mittgasschlaf von mindestens einer Stumde machen, obwohl ich nachts 8-9 Stunden schlafe.

Körperlich beim Sport bin ich sehr Leistungsfähig, aber kognitiv, beim konzentrieren und wach sein, da bin ich einfach nur fertig und platt.

Ich würde mal gerne eine Meinung von einer Drittperson hören, ob jemand noch eine Idee hätte woher die übertriebene Müdigkeit kommen kann, da mein Psychiater auch langsam etwas am Verzweifeln ist, da Elontril mich eigentlich sehr wach machen sollte.

 

Vielen Dank im Voraus,

Viele Grüße

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
05.04.2021, 22:52 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Sento2312,

wenn Sie beim Sport leistungsfähig sind, ist es wohl eher keine Sache des Kreislaufs oder eines Eisenmangels oder ähnliches.
Fällt es Ihnen allgemein schwer, sich zu konzentrieren? Haben Sie oder Ihr Psychiater schon überlegt, ob nicht auch ein ADS vorliegen könnte? Dann wäre eine Medikation mit Stimulanzien, also "Ritalin", was man am ehesten kenn, zielführender, Antidepressiva kommen dann eher unterstützend hinzu. Wurde das bereits bedacht?

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

Avatar
Beitrag melden
05.04.2021, 23:04 Uhr
Antwort

Vielen Dank für ihre Antwort.

Ein ADS wurde noch nie in betracht gezogen, ob Psychister oder meine Therapeutin.

Mir fällt es generell schwierig mich zu konzentrieren, und ich lass mich such dazu noch leicht ablenken .

In der Schule musstenich häufig gegen das Einschlafen ankämpfen, auch wenn ich 8 Stunden geschlafen habe. 

Mir fällt es mit meiner Konzentration schon schwierig, ein Buch zu lesen.

Aber neben derartiger Symptome bin ich auch depressiv, habe oft Kopfschmerzen.

In Prüfungen habe ch an der Uni nun eine Schreibzeitverlängerung von ,40% zugesprochen bekommen, davor bin ich nicht ansstzsweise durchgekommen und hatte oft blackouts während den Prüfungen.

 

Bisher wird bei mir das alles auf eine chronische Depression geschoben, ist ein ADS grundlegend von der Entstehung und den biologischen Faktoren?

Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
06.04.2021, 08:05 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

wir raten Ihnen, dies mit Ihrem Psychiater genau durchzusprechen.

Eine zusätzliche Vorstellung bei Ihrem Hausarzt könnte dennoch auch sinnvoll sein, um ggf. eine Schlafapnoesyndrom auszuschließen.

Hierbei kommt es zu Atemaussetzern während des Schlafes, sodass zwar ausreichend Nachtschlaf vorliegt, dieser jedoch aufgrund der partiellen Hypoxiezustände nicht ausreichend erholsam ist.

Für das ADS würde aber dennoch sprechen, dass Sie beim Sport leistungsfähig sind und keinerlei Einschränkungen haben. Auch Ihre beschriebenen Symptome sprechen für ein zugrundeliegendes ADS.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

Beitrag melden
06.04.2021, 09:35 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für ihre Bemühungen.

Was ist denn der grundlegende Unterschied zwischen ADS und einer chronischen Depression

Dazu finde ich im Internet nicht viel, und die Symptome sehen sich einigermaßen ähnlich.

Bspw. lese ich das viele eine Lese-Rechtschreib schwäche haben, dies ist bei mir aber nicht der Fall.

Ich konnte immer sehr gut lesen früher, und habe sehr viele Bücher gelesen, nur jetzt bin ich zu müde und unkonzentriert um ein Buch oder etwas für die Uni zu lesen.

Mein Problem in der Schule war immer meine Motivationslosigkeit, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Vergesslichkeit. In der 1. und 2. Klasse war ich in der Schule gut und es gab nur positive Bewertungen im Zeugnis.

Ab der 3. Klasse kam hinzu, dass ich mich leicht ablenken lasse.

Ab den Gymnasium ging es dann stärker bergab, mit vergessenen Hausaufgaben und schlechter Konzentration im Unterricht.

 

 

Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
11.04.2021, 01:37 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Sento2312,

verzeihen Sie bitte die späte Antwort.
ADS ist ein Syndrom, bei dem es den Betroffenen schwer fällt, die Aufmerksamkeit lange bei einem bestimmten Thema oder einer Tätigkeit zu halten. Es liegt gewöhnlich lebenslänglich vor.
ADS-Betroffene werden in der Schule oft als "Träumer" bezeichnet, die häufig aus dem Fenster schauen und oft nicht richtig beim Thema sind, auch schon in der Grundschule. Personen, die überdurchschnittlich intelligent sind, können das aber oft durch die Intelligenz kompensieren, sodass es lange nicht auffällt.
Was Sie beschreiben, könnte schon zu einem ADS passen. Das sollten Sie mit Ihrem Arzt tatsächlich besprechen. in dem Fall würde eine "Stimulanzienmedikation" am ehesten helfen.
Falls Ihr Arzt sich darauf einlässt, könnten Sie es medikamentös auch probieren.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

Beitrag melden
14.04.2021, 08:46 Uhr
Kommentar

Hallo, 

Ich habe mit meiner Therapeutin gesprochen, sie hat mich Fragen zu den Themen Aufmerksamkeit/Konzentration, Hyperaktivität und Impulsivität gefragt. Bei Konzentration/Aufmerksamkeit waren alle 9 Fragen mit ja beantwortet, was für ein ADS sprechen könnte.

Doch Hyperaktivität waren es 0 Fragen, die ich mit ja beantworten konnte, so wie bei der bei Impulsivität (Nicht warten wollen in einer Schlange etc).

Ist Impulsivität ein Kriterium für ADS?

In meinen Augen würde es bei ADHS Sinn ergeben, aber bei ADS habe ich im Internet nichts bezüglich Impulsivität gelesen.

Doch sie meinte, dass diese dazugehören würde.

Deshalb ist sie sich nicht sicher ob bei mir eib ADS vorliegt, da sie es eher auf eine Dysthymie mit rezidivierenden Depressionen schiebt.

Sie hat mir aber auch gesagt, wenn ich mir unsicher bin, kann ich zu einer Spezialsprechstunde in einer Uni-klinik gehen, um dort mal nachschauen zu lassen, doch dort gibt es in 2021 keine Sprechstunden nehr.

.deshalb bin ich nun im Unklaren, und frage mich, ob Impulsivität wirklich  ein Kriterium für ADS ist, oder eher für ADHS.

 

Vielen Dank im Voraus,

Viele Grüße

Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
18.04.2021, 11:13 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Sento2312,

ja, das ist tatsächlich ein Problem, das sich in der Praxis häufig ergibt, vor allem bei Erwachsenen. Theoretisch gehört die Impulsivität schon dazu, allerdings haben gerade Erwachsene oft schon Strategien entwickelt, wie sie diese vermeiden, also z.B. in der Schlange an etwas anderes denken oder Denksportaufgaben betreiben, um nicht ungeduldig zu werden. Dann fällt die Impulsivität nicht mehr auf, obwohl die Situation an sich stressend ist. Insofern ist in der Praxis die Diagnose oft nicht ganz so leicht zu stellen. Wir empfehlen Ihnen deshalb, nochmal einen Psychiater aufzusuchen und das zu besprechen. Das kann auch ein Niedergelassener Psychiater.
Letztlich ist es wirklcih schwierig, das richtig einzuschätzen und genau das sollte auch mit einem Facharzt besprochen werden. Vielleicht hilft Ihnen auch, wenn Sie mit Verwandten sprechen, ob solche Symptome in der Familie öfters vorkommen.
Sonst ist sicherlich auch noch eine Leistungsdiagnostik, also ein IQ-Test sinnvoll, um einschätzen zu können, wie weit sich Ihr Potential von der derzeitigen Verfassung unterscheidet.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

Avatar
Beitrag melden
18.04.2021, 15:21 Uhr
Antwort

Vielen Dank für ihre Bemühungen, es ist sehr hilfreich noch eine dritte Meknung zu hören.

Also realisiert dass ich mir derartige Hilfsmittel hab einfallen lassen habe ich bisher nicht. Wenn ich wo warte, wie etwas in einem Wartezimmer, dann denke ich aber automatisch recht viel über andere Dinge nach, und lese diese dann nach, zu einem großen Teil über Physik, wobei ich da dann nicht sonderlich tief in das Thema gehe, da ich im Endeffekt dann zu müde dafür bin.

Das selbe ist aber auch generell bei Impulsiven Verhalten sowieso der Fall, da ich einfach zu müde bin, und es mir zu egal ist, und ich deshalb lieber einfach die Zeit aussitze.

Vor allem da ich Kontakt mit fremden Menschen auch scheue.

 

Ich habe gerade einmal einen IQ Test von der Süddeutschen Zeitung durchgeführt, welcher einigermaßen ausführlich ist, und hatte dort eine 128, wobei dies halt auch nur ein Internet Test war und keiner bei einem Arzt. 

 

Das Ergebnis spiegelt meine schulischen und studentischen Leistungen in keiner Weise wieder, da dies ja scheinbar nicht schlecht ist.

Aber das ist im Endeffekt das Ding bei mir. Ich denke selber dass ich einigermaßen intelligent bin, und an sich kann ich Dinge auch verstehen, wenn ich mich konzentrieren kann, nur fällt mir gerade das Konzentrieren einfach sehr schwer, und zusammen mit meiner Müdigkeit ist es nahezu unmöglich effektiv zu lernen.

Am besten konnte ich immer lernen, wenn ich mit einem Freund in der Uni darüber geredet habe, und er mir Dinge, die ich nicht verstanden habe erklärt hat, und ich dann direkt Rückfragen stellen konnte. Da ging es dann recht schnell Dinge zu verstehen.

Aber sobald ich einer Onlinevorlesung zuhören muss, oder ein Skript lesen, ist es sehr schwierig, mit der Konzentration mitzuhalten.

Ich werde bei meinem nächsten Thermin mit meinem Psychiater ihn mal bezüglich ADS nocheinmal fragen.

Kann ein Psychiater ein ADS diagnostizieren? Oder geht dies nur durch Spezialambulanzen? Meine Therapeutin hat mich nämlich an Spezialambulanzen verwiesen, ohne meinen Psychiater zu erwähnen.

Vielleicht hat er ja eine andere Meinung als meine Therapeutin.

Zumindest war er das letzte Mal bezüglich meiner Müdigkeit sehr ratlos und hat es auf meinen schweren Vitamin D Mangel geschoben, qelcher nun aber auch schon seit über einem Monat mit einer Ladephase und nun mit einer Erhaltungsdosis behandelt wurde.

Ich bin gespannt was er dann sagt, wenn ich trotz Elontril und keinem Vitmamin D Mangel immer noch dauerhaft müde bin...

 

 

 

 

Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
22.04.2021, 11:13 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Sento2312,

dass Sie die Dinge prinzipiell verstehen können, sich aber auf Frontalvorträge nicht konzentrieren können, spricht ein bisschen für ein ADS, ist aber in keiner Weise beweisend. Deswegen ist es schon sinnvoll, einen Psychiater hinzuzuziehen, der das ADS auch diagnostizieren kann. Wie gesagt, das ist aber oft schwierig und nicht so eindeutig.
Permanente Müdigkeit spricht eher nicht für ein ADS, sondern tatsächlich eher für die Depression, allerdings kann das Erstere ja eine Depression bedingen.
Es ist wirklich schwierig, hier das richtige Vorgehen zu finden und es wird wohl etwas auf ein "Ausprobieren" herauslaufen. Besprechen Sie das aber ruhig mit Ihrem Psychiater.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit nochmals weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

Übersicht: Expertenrat
afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.