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Burnout

Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Depression - Burnout - Stress | Expertenfrage

20.08.2011 | 02:47 Uhr

Guten Tag !
Ich habe nach 10 monaten meine arbeit als krankenschwester wieder angefangen, hatte (habe?) einen burnout begleitend mit depressiven phase (mittelgradig) ich mache wiedereingleiderung, die zwei ersten wochen 4std., die nächsten zwei wochen 6 std. Ich war auch während der zeit in einer psychosomatischen klinik 6 wochen lang, danach war ich viel stabiler, die therapeutin dort hat mir aber gesagt dass ich noch wackelig bin und bei grösseren belastung kann es mir wieder schlechter gehen und dass ich kontinuirlich einen psychotherapeuten weiterhin brauche, um den ist es aber leider so schwer, ich habe schon mind. 10 angerufen und entweder haben sie keine termine mehr frei oder nur bei der einen sie hat mich auf die warteliste gesetzt, im moment habe ich keine unterstützung und das merke ich, in den 10 monaten habe ich 3 monate lang johanniskraut das laif 900mg genommen, sonst keine tabletten, jetzte nehme ich das neurexan immer abend eine ganze.
Jetzt habe ich die dritte woche hinter mir und ich bin fix, wache immer nach 4-5 std schlaf und kann nicht mehr schlafen, denke an die arbeit ob es klappt, ob ich das alles schaffe, ob ich dann später vollberufsfähig bin, ich mache mir viele gedanken
Ich muss mich jeden morgen zwingen dahin zu gehen, obwohl alle für mich ein verständniss haben aber es ist mir einfach alles so viel körperlich, und weil ich auch so wenig schlafe kann ich nach der arbeit auch wenig für mich machen, sport oder spazieren weil ich bis jetzt jeden tag nach der arbeit mich kurz hinlegen musste und den schlaf nachholen musste, heute z.b bin ich aufgestanden und fühle mich richtig ausgelaugt, schlapp, müde, habe leichte übelkeit, auch leichte luftnot, kaum appettit, innere unruhe, angst, auch leicht benommen fühle ich mich, wie kreisslaufbeschwerden oder leichter schwindel, auf nichts lust und keine kraft, bin deswegen so unzufrieden weil es ein wochenende ist und ich zu nichts heute kraft habe, musste auch schon wegen das weinen heute morgen

meine pflegedienstleitung meinte dass es noch zu früh wird dass ich in einer woche schon vollberufsfähig bin und sie meint dass ich die wiedereingliederung verlängern lassen soll, geht das?
kann meine hausärztin mir das verlängern? oder auch vielleicht die std runtersetzen auf 4std/tag wieder? wieviel wochen kann man wiedereingliederung machen?

ich weiss nicht aber das macht mir richtig zu schaffen, ich konnte früher so viel vertragen und so viel schaffe, konnte viel arbeiten mit überstd und oft 12 tage durchgehend, seit 5 jahren habe ich noch zusätzlich stellv. stationsleitung gemacht und es ging alles und ich kann das einfach nicht verstehen warum ich das jetzt nicht mehr alles schaffen kann, warum fällt das so schwer, das macht mich richtig traurig und diprimierend, ich bin erst 34j, ich kann doch nicht berufsunfähig bleiben, davor habe ich so grosse angst, mir geht langsam die kraft aus zu kämpfen, das ist ein verdammt harter kampf

meine ärztin hat mir antidepressiva verschrieben und hat gesagt dass ich es nehmen kann wenn ich denke dass ich nicht schaffe aber sie meint dass mich die tabletten müde machen werden und das möchte ich ja auch nicht, ich muss ja täglich 100km mit auto fahren hin und zurück, und in der angewöhnungsphase wäre das doch riskant oder? sie hat mir citalopram 20mg verschrieben, ich sollte erste woche 10mg abends nehmen und dann mit 20mg also ganze morgens nehmen, ich habe aber schreckliche angst vor den tabletten dass sie mich müde machen und ich mich nicht auf arbeit konzentrieren kann

ich weiss einfach nicht mehr weiter was ich machen soll damit es am besten für mich ist und damit ich mich nicht mehr so quellen muss, ich will so sehr arbeiten, das gibt mir auch viel wertschätzung und tut gut aber das fält so schwer alles

ich würde mich sehr freuen wenn sie mir eine kleine unterstützung geben würden und einen rat wie ich es weiter machen soll und überhaupt

vielen dank im vorraus!

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Bisherige Antworten
Expertin-Buchgert
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25.08.2011, 08:01 Uhr
Antwort von Expertin-Buchgert

Vielen Dank für Ihre Anfrage.
So, wie Sie Ihre Situation beschreiben, war der Neuanfang zu früh und eine zu hohe Belastung.
Ich würde Ihnen empfehlen, sich beim Facharzt für Neurologie und Psychiatrie vorzustellen und mit ihm eine erneute Krankschreibung zu besprechen. Wenn Sie sich jetzt weiter überlasten, wird Ihr Genesungsprozess unnötig verlängert. Depressive Episoden können lange dauern, auch Ihre Psychotherapeutin hat Sie nach Ende der psychosomatischen Behandlung als wackelig, nicht gesund eingeschätzt.
Die Dauer Ihrer depressiven Episode sagt nichts über den Langzeitverlauf aus. Es kann gut sein, dass Sie sich in einem Jahr wieder gesund und normal belastbar fühlen. Dazu ist es aber wichtig, genug Zeit für die Genesung einzuplanen.
Die empfohlene Behandlung besteht aus einer Medikation und Psychotherapie. Citalopram ist ein modernes und gut verträgliches Antidepressivum. Müde macht es nicht, in den ersten Tagen können aber Unruhe und Schlafstörungen auftreten. Die antidepressive Wirkung tritt nach ca 4Wochen ein.
Gut wäre es, wenn Sie sich weiter um Psychotherapie bemühen. Die Angst, nicht wieder belastbar zu werden, ist eine häufige Sorge bei Menschen mit depressiven Erkrankungen. Ihre Psychotherapeutin wird Ihnen bei der Bewältigung eine große Hilfe sein.
Geben Sie sich so viel Zeit, wie für eine vollständige Genesung nötig ist!
mit freundlichen Grüssen I. Buchgert

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01.09.2011, 10:03 Uhr
Antwort

Ich nehme jetzt seit 7 Tagen Citalopram 10mg abends, und ich fühle mich schlechter als vorher im moment. Habe eine starke Unruhe und Angst besonders morgens was ich vorher nicht hatte oder nur ab und zu aber nicht so stark wie jetzt. Abends wird oft besser. Wie lange kann es dauern bis das weggeht? Oder kann sein dass das immer so bleibt? Kann ich dazu Neurexan nehmen? Wenn ja wieviel und wann am besten? Abends zusammen mit Citalopram oder morgens?
Dazu habe ich Kopfschmerzen und Übelkeit. Darf ich Paracetamol nehmen oder verträgt sich das nicht?
Was mich auch sehr stört ich habe jetzt weniger Lust auf Sex und ich brauche lange bis ich zum Orgasmus komme und wenn der kommt dann ist das Gefühl ganz anders als früher, nicht so intensiv. Wird das mit der Zeit besser oder werde ich jetzt während der Einnahme von dem Med. immer das Problem haben? Es ist sehr störend. Ich hatte vorher nie Probleme mit Orgasmus bekommen. Im gegenteil ich konnte sogar schnell kommen und mehrmals. Das macht mir viel Sorgen. ´Weil das auch grossen Einfluss auf meine Stimmung hat.
Ich fühle mich dazu sowas von müde, schlapp, benommen. Traue mich garnicht Auto zu fahren. Das heisst ich gehe auch nicht zur Arbeit während der Wiedereingliederung. Ich wäre dazu auch nicht in der Lage, bin sehr depressiv geworden seitdem ich das nehme.
Stimmt das dass wenn man Citalopram nimmt dass man nicht mehr weinen kann wenn es einem danach ist? Das dass irgendwie blokiert ist?
Ich hoffe Sie werde auf alle meine Fragen antworten. Würde mich sehr freuen und wäre Ihnen sehr dankbar.

Vielen dank im Voraus.

Expertin-Buchgert
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03.09.2011, 02:04 Uhr
Antwort von Expertin-Buchgert

Vielen Dank für Ihre Anfrage.
Sie sollten das Citalopram morgens nehmen, auf jeden Fall vor 15.00Uhr, dann werden Sie besser schlafen und sich morgens besser fühlen.
Das Schwierige an Antidepressiva ist, dass Sie Nebenwirkungen sofort (für2-3 Wochen)haben, auf die eigentliche antidepressive Wirkung aber 4 Wochen warten müssen. Citalopram gehört zu den Serotoninwiederaufnahmehemmern, es ist nebenwirkungsarm und gut wirksam. Es macht weder abhängig, noch eine Persönlichkeitsveränderung, d.h. Sie werden wieder Ihr altes Gefühlsspektrum erleben und natürlich auch weinen können.
In den ersten zwei Wochen können verschiedene Nebenwirkungen auftreten. Häufig sind vermehrte Unruhe, Magen-Darm- Beschwerden und auch sexuelle Funktionsstörungen gibt es öfter.
Das Citalopram wirkt auf einen körpereigenen Botenstoff, das Serotonin. Serotoninrezeptoren gibt es aber im ganzen Körper, nicht nur im Gehirn, d.h. der ganze Organismus muss sich auf einen veränderten Serotoninspiegel einstellen. Sie könnten sich jetzt auch sagen: Aha, es wirkt also schon!
Es kann gut sein, dass alle Nebenwirkungen in 2-3 Wochen verschwunden sind. Trotzdem sollten Sie sich bei sehr störenden Symptomen ruhig gleich an Ihren behandelnden Arzt wenden. Bei Übelkeit oder Unruhe können Sie in dieser Zeit ein Medikament dazu bekommen.
Wenn Nebenwirkungen länger anhalten, wird Ihnen Ihr Arzt wahrscheinlich vorschlagen, das Medikament zu wechseln.
Leider kann man bei Antidepressiva nicht vorher sagen, welches Medikament am besten zu welcher Person passt. Manche Betroffene müssen mehrere Präparate probieren. Das für Sie passendste können Sie nur in Teamarbeit mit Ihrem behandelnden Arzt finden.
mit freundlichen Grüssen I. Buchgert

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