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Corona - Aerosole und Keime in Gewässer

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Coronavirus-Infektionen | Expertenfrage

07.09.2020 | 08:53 Uhr

Sehr geehrter Dr. Leidel, 

mein Freund hat ein hyperreagibles Bronchialsystem mit mittelgradiger Obstruktion und Restriktion. Er muss Ende des Monats zum Lungenarzt. Nun haben wir uns die Frage gestellt, wie ansteckend es ist, dort in dieser Kabine zu sitzen und in das Mundstück zu pusten? Das Mundstück ist ja mit Sicherheit bei jedem Patient gewechselt, aber wie sieht es mit Aerosolen in dieser Kabine aus, wenn man am Mundstück auch vorbei pustet? Und wie sieht es aus, mit dem, was nach dem Mundstück kommt, das wird ja bestimmt nicht gewechselt? 

Kann man sich bei solcher Untersuchung dann infizieren?

Und ich habe eine Frage zur mir selbst. Die Badesaison ist ja nun so gut wie abgehakt. Ich erhalte momentan Rituximab. An der Ostsee waren wir nicht baden, denn das DLRG meinte, dass man mit Immunsuppression wegen Vibrionen nicht baden sollte. Wie sieht es denn aber mit Seen aus: da sind doch dann auch Keime drin, eben anderer Natur. Das müsste dann doch genauso schlecht sein oder? Wäre für meinen Fall ein Schwimmbad vorzuziehenn, weil durch das Chlor die Keime abgetötet wurden? Vielleicht eine dumme Frage, aber die Situtation hat leider diese Frage aufgeworfen?!!?

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Experte-Leidel
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07.09.2020, 13:18 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

zu den Untersuchungen Ihres Freundes beim Lungenfacharzt und deren Wichtigkeit kann ich nichts sagen. Der Arzt wird aber wissen, was er tut. Die Mundstücke für die Lungebfunktionsdiagnostik werden natürlich jedesmal gewechselt. Wie das mit dem weiterführenden Schlauchsystem gehandhabt wird, weiß ich nicht. Die davon ausgehende Gefahr schätze ich aber als sehr niedrig ein. Ich gehe davon aus, dass der Raum entsprechend gelüftet wird. Aber all das fragen Sie am besten in der Praxis des Arztes.

Das (ohnehin nicht wirklich sehr ausgeprägte) Risiko einer Vibrioneninfektion in der Ostsee dürfte für dieses Jahr wegen der sinkenden Wassertemperaturen tatsächlich beendet sein.

In Deutschland gibt es ca. 2.300 ausgewiesene natürliche Badegewässer, deren Wasserqualität regelmäßig geprüft wird. Ca. 360 befinden sich an den Küsten, 1925 sind Binnenbadegewässer. Eine Übersicht finden Sie auf der Website des Umweltbundeamtes oder auch auf den entsprechenden Landesbehörden. Sie können dort die Lage der Gewässer und das Ergebnis der mikrobiologischen Untersuchungen nachsehen. 2019 wiesen 98% der Badegewässer eine gute, 93% eine ausgezeichnete Qualität auf.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

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