Sehr geehrter Herr Dr. Blessing,
ich habe bereits seit Monaten immer mal wieder leichte Beschwerden die sich wie folgt verhalten: ich habe für einige Tage nach dem Wasserlassen, nicht währenddessen ein leichtes Ziehen und das Gefühl gleich noch einmal auf Toilette zu müssen. Das alles ist wirklich nicht so schlimm von den Schmerzen her, aber ich merke das etwas nicht so ganz stimmt. Dann ist es mal wieder für ein paar Tage vollkommen verschwunden und ich spüre nichts. Was könnte das sein? Beim Urologen war ich schon, Chlamydien war negativ, beim Frauenarzt wurde ich auch auf Mykoplasmen und Ureaplasmen getestet, ebenfalls negativ. Blasenspiegelung und Ultraschall waren unauffällig.
Danke für Ihre Hilfe.
leichtes Ziehen nach Wasserlassen
Kategorie: Infektionen » Expertenrat Blasenentzündung/Inkontinenz | Expertenfrage
Antwort von Experte-Blessing
Sehr geehrte Dame!
Danke für Ihre Anfrage. Ich empfehle zum Ausschluß einer infektiösen Ursache immer auch, die Ureaplasmen und Mykoplasmen im Urin auszuschließen, mittels einer PCR.
Was immer wieder als Ursache Ihrer Beschwerden in Frage kommt, ist z.B. eine Blockierung Ihres ISG-Gelenks im Rücken. Dieses Gelenk ist zwischen Ihrem Steißbein und den Beckenschaufeln, also rechts und links der Wirbelsäule. Blockaden durch eine falsche Sitzposition oder einseitige Bewegungen im Alltag können manchmal außer Beschwerden in den Leisten und der Blasengegend keinerlei sonstige Schmerzen machen. Um in diese Richtung Sicherheit zu erlangen, würde ich Ihnen einen Orthopäden empfehlen, der auch chirotherapeutisch oder manualmedizinisch tätig ist.
Gundsätzlich ist es immer etwas schwierig, Ihnen ohne genaue Untersuchung einen Rat zu geben, aber Ihre Beschwerden sehe ich bei meinen PatientInnen immer wieder. Gott sei Dank sind sie in der Regel harmlos, aber doch lästig und beunruhigend.
Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben. Alles gute und vor allem gute Besserung!
Freundliche Grüße
Michael Blessing
Antwort
Sehr geehrter Herr Blessing,
danke für den Tipp, ich werde dem auf jeden Fall nachgehen. Ich hatte vor ein paar Wochen ein MRT des Unterleibs, hätte man da eine solche Blockierung sehen könnnen oder eher nicht? Ich habe auch rechtsseitig in der Leistengegend immer mal Schmerzen, eine gynäkologische Ursache dafür konnte ausgeschlossen werden.
Eine weitere Frage habe ich noh bezüglich der Chlamydien. Ich wurde Ende letzten Jahres negativ getestet, nun auch noch einmal bei meiner FÄ negativ, die Beschwerden nach dem Wasserlassen machen mir aber zu schaffen und ich habe Angst, dass ich Chlamydien haben und diese sich auf meine Fruchtbarkeit auswirken könnten. Wäre es ihrer Meinung nach sinnvoll auch beim Urologen einen Abstrich aus der Harnröhre entnehmen zu lassen, um auszuschließen dass Chlamydien die Ursache für meine Beschwerden sind. Eigentlich hat sich nichts geändert seit dem letzten Test, ich habe noch immer den gleichen Partner, allerdings haben wir davor immer mit Kondom verhütet, was wir nun nicht immer machen. Mein Partner hat aber keinerlei Probleme oder Beschwerden. Wenn Chlamydien in der Harnröhre sitzen, könnte sich das auch auf die Fructhbarkeit auswirken? Wenn sie gefunden werden, dann können sie dort frühestens seit 3 Wochen sein, denn vorher war der Test ja negativ. Halten Sie auch einen Nachweis per Blutuntersuchung für sinnvoll? Ich frage, weil das natürlich auch leider alles eine Kostenfrage ist, da ich alle Abstriche selbst bezahlen muss, weil die Ärzte meinen es handle sich um IGL.
Bitte entschuldigen Sie die vielen Fragen, aber an meine Ärzte kann ich die nicht stellen, die möchten mich eigentlich immer schnell wieder aus der Praxis raushaben. Vielen Dank für Ihre Hilfe.
Antwort
Sehr geehrter Herr Dr. Blessing,
noch eine Frage von mir: ich habe morgen einen Termin beim Urologen und möchte von diesem verlangen, dass er einen Abstrich aus der Harnröhre macht und dann auf Chlamydien, Ureaplasmen, Mykoplasmen, Trichomonaden und Gonokokken testet, also quasi auf alles, weil ich nach so langer Zeit in denen ich die Beschwerden schon habe endlich einmal wissen möchte was los ist. Wie viele verschiedene Abstriche wären da nötig und sollte alles durch PCR getestet werden? Der Arzt war das letzte Mal schon nicht erfreut über meine Vorschläge und hat alles angetan indem er gesagt hat, dass es sehr selten ist. Falls ich es selbst bezahlen müsste, welche Kosten würden dann auf mich zukommen?
Danke!