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Untergewicht - Gefahr

Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat ADHS | Expertenfrage

05.05.2019 | 20:23 Uhr
Mein Sohn war schon immer ein schwacher Esser und von jeher sehr schlank. er bekommt morgens eine Tablette Ritalin und ein Concerta. leider verweigert er meist sowohl das Frühstück, wie auch Mittag und Abendessen- egal zu welcher Zeit. wenn ich Glück habe, kriege ich in der Früh einen Kakao in ihn hinein und zwischendurch, wenn überhaupt, dann was süßes und ganz kleine Miniportionen. ich koche ihm alles was er sich wünscht und was er gerne hätte, aber er verweigert.

er ist 11 Jahre, 1,40cm und hat mittlerweile 27 kg!

ab wann muss ich mir Sorgen machen, dass seine Gehirnsentwicklung unter dem Untergewicht leidet. bei der Psychiaterin habe ich regelmäßig Termine, in Psychotherapie ist der ebenso - die haben es bisher noch nicht so dramatisch gesehen und ihn eher motiviert, dass er weiter isst und überhaupt die Medikamente nimmt. 

Er er gilt als ängstlich , depressiv, hat gegen alles einen starken Widerwillen - schreit den ganzen Tag herum, tobt und schlägt uns. seit er die Medikamente nimmt, hat er zumindest mit dem Schlagen und Zerstören aufgehört. Als Familie werden wir prinzipiell therapeutisch sehr gut unterstützt. sowohl mein Mann, wie auch ich bekommen Eltern Coaching und Therapie, um das überhaupt auszuhalten. sie meinen es ist einfach eine psychiatrische Erkrankung (genau diagnostiziert darf das ohnehin erst mit 18 werden). Ich habe nur Sorge, dass nun auch noch eine Essstörung dazukommt.

Danke für ihren Rat!

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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14.05.2019, 17:42 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Die Appetitlosigkeit ist tatsächlich eine verhältnismäßig häufige Nebenwirkung für Methylphenidat. Teilweise lässt sich dem dadurch etwas entgegenwirken, dass die Medikamente erst nach dem Frühstück eingenommen werden. Ansonsten sollte natürlich darauf geachtet werden, dass Ihr Kind überhaupt etwas isst.
Eine weitere Nebenwirkung, über die Sie hoffentlich aufgeklärt wurden, ist, dass das Längenwachstum verzögert werden kann, wenngleich auch die Endgröße die gleiche bleibt.
Die beschriebene Symptomatik ist tatsächlich im Rahmen eines ADHS nicht ungewöhnlich. Die Unterstützungsmaßnahmen, die Sie bekommen, sind offensichtlich vorbildlich. Zusätzlich kann das Jugendamt vielleicht sogar auch noch weiterhelfen, wenn Sie das mit dem behandelnden Arzt so besprechen.
Dass sich aus dem genannten noch eine Essstörung entwickelt, wie Sie befürchten, ist insofern unwahrscheinlich, da hierfür noch die Körperschemastörung dazu kommt, das heißt, der Betroffene fühlt sich "zu dick". Das scheint bei Ihrem Sohn aber nicht der Fall zu sein, die Behandler scheinen eher davon auszugehen, dass er aufgrund der Appetitlosigkeit nicht essen will. Blutuntersuchungen können aber auch noch einmal helfen, den Stoffwechsel zu überprüfen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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