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starke Menstruationsschmerzen

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

08.12.2008 | 04:55 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Dossler,
vor vier Wochen habe ich mich einer Bauchspiegelung, Gebärmutterspiegelung+Abrasio unterzogen, da ein Verdacht auf Endometriose bestand.
Der Verdacht hat sich nicht bestätigt, nur eine Fibrose sonst nichts, es war alles in Ordnung laut histologischen Befund.
Nur leider waren und sind die sehr starken Unterleibskrämpfe meiner Menstruation damit auch nicht behoben. Nach wie vor bin ich für 3 Tage und Nächte wie krank und keine noch so starken Schmerzmittel helfen. Es ist für mich sehr belastend; ich bin 48 Jahre alt und bekomme aller 24 Tage meine Mens. Von Wechseljahre keine Rede.

Wie bei mir festgestellt wurde, habe ich einen Uterus bicornis. Ist diese Fehlbildung für die sehr schmerzhafte Periode verantwortlich?
Von irgendetwas müssen ja diese unerträglichen Krämpfe kommen!

Über eine Antwort von Ihnen würde ich mich sehr freuen und verbleibe mit freundlichen Grüssen
Anonymus

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08.12.2008, 06:30 Uhr
Antwort

Hallo Anonymus
könnten sie sich bitte mal das genaue feingewebliche Ergebnis der Ausschabung geben lassen inklusive der Abschrift des OP-Berichtes?
Seit wann bestehen die kurzen Regelabstände und seit wann bestehen die Schmerzen bei der Regel?
Sowohl kurze Regelabstände als auch Regelschmerzen sind normalerweise ein Zeichen für eine Gelbkörperhormonschwäche.
Mal sehen, ob etwas zwischen den Zeilen des Berichtes steht.
Ihr
TomDoc

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09.12.2008, 11:00 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Dossler,
herzlichen Dank für Ihre schnelle Rückantwort. Ich hatte die Nacht noch an Sie geschrieben aber der Text ist beim Absenden irgendwo im Nirwana versandet-also muss ich noch mal von vorn anfangen.

Ich habe 27 Jahre die Pille genommen-deshalb kann ich nicht sagen wie der Zyklus normal gewesen wäre. Vor der Geburt meines Kindes hatte ich auch immer Probleme mit meiner Mens, aber bei weitem nicht so schlimm. Von Einphasen-Dreiphasenpräperate, Cerazette und HET habe ich alles probiert. Immer mit dem Ergebnis-starke Migräne, täglich! Aber die Mens war auch mit Einnahme der Pille sehr schmerzhaft, nur nicht so stark. So habe ich vor ca. 3,5 Jahren aufgehört, schlagartig waren auch die Migräneanfälle weg. Dafür eine sehr schmerzhafte und starke Mens. Aufgrund dessen bin ich zur Bauchspiegelung etc. ins Krankenhaus, Verdacht auf Endometriose.

Mit dem Gelbkörperhormonmangel beschäftige ich mich seit ein paar Wochen und habe meine FÄ. um Progesteroncreme gebeten, ich will ja nichts unversucht lassen-ehe ich mir die Gebärmutter entfernen lassen sollte! Sie wusste angeblich nichts davon und hat auf mein Drängen mir Utrogest verschrieben. Am Eisprungtag habe ich angefangen die Kapsel aufzustechen und mir das Ganze als Creme aufzutragen. Am 4. Tag habe ich es vaginal versucht weil ich mir ein besseres Ergebnis davon versprach. Doch leider ging es nur 2 Tage gut, am dritten Tag ging es mir sehr schlecht, psychisch wie physisch.
Also habe ich wieder angefangen zu cremen und es ging mir besser.
Am 2.ten Blutungstag habe ich aufgehört damit. Die Bauchkrämpfe waren wie immer unbeschreiblich, die Blutung durch die Abrasio nicht so schlimm. Kein Medikament hilft.

Ich tippe Ihnen hier den histologischen Befund ab, vielleicht können Sie ja noch etwas herauslesen, aufgeklärt hat mich keiner, habe mich im I-Net darüber belesen.

Untersuchung: l. Cervix, ll. Corpus re., lll. Corpus links, lV. Douglas li.

Klin. Angaben: Dysmenorrhöe, V. a. Endometriose(laparaskopisch verifiziert), Uterus bicornis,

Mikroskopie: l. reichlich schleimiges Material und wenig zervikales Zylinderepithel.
ll. und lll. Abrasionsmaterial im Endometrium mit etwas unregelmässig gestalteten und teils zystisch aufgeweiteten, teils auch etwas gewunden verlaufenden Endometriumdrüsen. Das Stroma teils etwas ödematöse und fokal auch eingeblutet.
lV. Ein Weichgewebesexzidat aus Fettgewebe und Bindegewebe mit kleinherdig einliegenden Blutgefässen und einer Fibrose sowie kleinherdig lockeren Rundzellinfiltraten. Bisher kein Endometrioseherd nachweisbar.

pathol. -antomische Diagnose: l. Abrasionsmaterial mit spärlich zervikalem Zylinderepithel und reichlich Schleim.
ll. und lll. Abrasionsmaterial mit einem unregelmässig proliferierenden Endometrium ( des rechten und linken Uterushornes bei Uterus bicornis)
lV. Fibrosiertes Bindegewebe und Fettgewebe bislang ohne Nachweis eines Endometrioseherdes.

Kurzdiagnose: Unregelmässig proliferierendes Endometrium Abradat. PE Douglas links Fibrose


Den OP Bericht habe ich bei meiner FÄ. Er sagte sinngemäss aus, dass Endometrioseherde entfernt wurden ( man ging noch davon aus) und das alles problemlos verlief, erwähnt wurde noch Uterus bicornis.

So, dass war etwas länger geworden, aber der Befund war leider nicht kürzer.
Ich danke Ihnen herzlich schon im voraus für Ihre Mühe und verbleibe mit freundlichen Grüssen
Frau Anonymus

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09.12.2008, 19:02 Uhr
Antwort

Hallo Anonymus,
Ihre Histologie gibt wirklich nicht viel her, auch keinen Hinweis auf eine Gelbkörperhormonschwäche.
Dass Ihre FÄ die PG-Creme nicht kennt, ist keine Disqualifikation, da die PG-Creme nicht als Markenpräparat zugelassen ist, sondern als Rezept verordnet werden muß und einzeln hergestellt wird.
Ihre verkürzten Zyklen und die Regelschmerzen sprechen für eine Gelbkörperhormonschwäche, sodass auf ein Östrogen verzichtet werden sollte und lediglich PG gegeben werden sollte.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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09.12.2008, 19:22 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Dossler,
vielen Dank das Sie sich die Mühe gemacht haben mein Schreiben zu beantworten.
Also war mein Weg mit Utrogest doch der richtige! Eine Frage hätte ich noch an Sie, wie ich Ihnen geschrieben hatte vertrage ich die Kapseln nicht vaginal, bei oral bin ich etwas vorsichtig denn ich habe es sehr schnell mit Übelkeit und Brechreiz. Deshalb steche ich mir die Kapsel auf und creme sie mir ein. Jetzt habe ich aber gelesen, dass die Wirkung dieses Progesterons nicht so gut sein soll wie die 3%-ige Creme.
Ich bin dadurch etwas verunsichert und würde mich über eine Antwort von Ihnen sehr freuen. Die Kapseln zahlt die KK, die Creme nicht, aber wenn die Wirkung die gleiche wäre ist es doch egal meiner Meinung nach.
Ich weiss, dass man mehrere Zyklen abwarten muss um eine Wirkung bei der Periode zu erwarten (Schmerzen und Stärke), körperlich bin ich belastbarer geworden und kaum noch erschöpft, darüber freue ich mich sehr!
Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend und verbleibe mit freundlichen Grüssen Frau Anonymus

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09.12.2008, 21:45 Uhr
Antwort

Hallo Anonymus,
es gibt über die Anwendung des öligen Inhaltes von UTROGEST über die Haut keine wissenschaftlichen Analysen, sondern nur Berichte über Selbstbehandlungen.
Mit dem Inhalt von 30 Kapseln Utrogest könnten sie eine 3%ige PG-Creme herstellen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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