Avatar

starke Blutungen trotz HET

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

02.11.2018 | 08:29 Uhr

Guten Morgen,

Ich bin 55 Jahre alt, wiege 62 kg bei 168 cm und nehme seit Februar 2018 Gynokadin 1 Hub und 100mg Utrogest täglich durchgehend am Abend. Meine Beschwerden waren Schlaflosigkeit, schwitzen in der Nacht, depressive Verstimmungen und 3 tägige Migräne jeweils nach der Menstruation. Seit ich die HET mache, waren diese Beschwerden so gut wie verschwunden. Sogar meine Sommerallergie, bei der ich seit über 20 Jahren Cortison nehmen musste, blieb diesen Sommer komplett weg! Kein Blutzuckerabfall mehr. Ich hatte einen superschönen Sommer, den ich voll genießen konnte. Meine Regelblutung kam zwar immernoch, aber schwächer. 

Nun ist sie erstmal 10 Wochen aus geblieben, was mich sehr froh machte. Doch dann setzte eine Blutung ein, die stärker war und etwa 6 volle Tage dauerte. Danach bekam ich eine Migräne (3 Tage). Eine Woche war nun Pause und nun hat wieder eine Blutung eingesetzt. Ich weiss nun nicht, was ich tun soll. Die Hormone stur weiter nehmen wie gehabt? Pause machen? Was ist denn der Grund, dass ich plötzlich wieder blute? Ich fühle mich schlapp und schwach und schlafe seit gut drei Wochen auch wieder schlecht. Meine FÄ ist leider derzeit nicht erreichbar, weshalb ich sehr froh wäre, einen Rat von Ihnen zu bekommen.

Freundliche Grüße 

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

7
Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
Beitrag melden
02.11.2018, 17:30 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Elke,

wenden Sie sich damit an Ihren Frauenarzt, der den Östrogenspiegel und die Schleimhautdicke kontrollieren kann. Vermutlich ist Progesteron zu schwach dosiert, da ja offenbar noch eine Eigenaktivität der Eierstöcke besteht.

viele Grüße,
Dr. Grüne

Beitrag melden
02.11.2018, 18:58 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Dr. Grüne,

haben Sie herzlichen Dank für diesen Tipp. Ich habe glücklicherweise doch noch für kommenden Montag einen Termin bekommen und werde meine Frauenärztin darauf ansprechen.

Freundliche Grüße, Elke

Expertin-Grüne
Beitrag melden
02.11.2018, 21:13 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Elke,

ja, prima. Fragen Sie mal nach einer höheren Progesterondosierung vielleicht noch zyklisch oder (vorübergehend) einem anderen Gestagen, das einen stärker hemmenden Effekt auf die Gebärmutterschleimhaut hat.

viele Grüße,
Dr. Grüne

Beitrag melden
05.11.2018, 13:14 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Dr Grüne,

Ich war heute bei meiner FÄ und sie empfahl mir, ab heute 2 Kapseln mit 100mg Progesteron zu nehmen statt wie bisher nur eine, sowie das Gynokadin etwas zu erhöhen, also etwas mehr als nur 1/2 Hub. Mein Körper würde offenbar noch selber Östrogen bilden. Untersucht hat sie mich nicht, ich habe im Januar die nächste Vorsorgeuntersuchung. Eine Frage die mir leider erst auf dem Heimweg kam: Warum muss ich auch das Gynokadin etwas erhöhen, wo doch mein Körper selber noch Östrogen bildet? Ich hatte die letzten drei Tage neben der Blutung auch wieder starke, fast migräneartige Kopfschmerzen. Diese Kopfschmerzen sind eindeutig an die Menstruationsblutungen gekoppelt. Werden die jetzt mit der Einnahme von 200mg Progesteron verschwinden? Ich wäre sehr dankbar, wenn Sie mir diese Fragen noch beantworten könnten.

Freundliche Grüße, Elke

Beitrag melden
05.11.2018, 14:56 Uhr
Kommentar

ps: gegen meine Scheidentrockenheit hat sie mir noch Oekolb salbe verschrieben.

 

Expertin-Grüne
Beitrag melden
05.11.2018, 16:00 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Elke,

wenn eine höhere Hormondosierung eingenommen wird, wird die Eigenproduktion gehemmt. Damit kommt es weniger zu Zyklussstörungen
Trotzdem ist eine Erhöhung des Östrogens nicht zwingend, besonders wichtig ist die ausreichende Gestagendosis. Die höhere Progesterondosis verhindert nicht unbedingt die Migräne.

viele Grüße,
Dr. Grüne
Beitrag melden
05.11.2018, 18:19 Uhr
Kommentar

Haben Sie herzlichen Dank für Ihre Erklärung. Wenn es gelingt, dass ich durch die höhere Progesterondosis die Blutungen verhindern kann, dann habe ich wahrscheinlich auch keine Migräne mehr. Denn die kommt nur während oder direkt nach einer Menstruation. Als ich 10 Wochen keine Blutungen hatte, hatte ich auch keine Migräne.

freundliche Grüsse, Elke

Expertin-Grüne
Beitrag melden
06.11.2018, 07:27 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Elke,

dann drücke ich die Daumen, dass Sie auf diese Weise nun blutungs- und damit migränefrei bleiben.

viele Grüße,
Dr. Grüne

Beitrag melden
04.12.2018, 07:28 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Dr Grüne,

Nun sind 5 Wochen vergangen und ich habe (leider) wieder eine Blutung mit Kopfschmerzen, obwohl ich 200 mg Prog durchgehend genommen habe und etwa einen halben Hub Gynokadin. Die Blutung ist ziemlich dunkel und mit einigen Klumpen. Meine nächste Vorsorgeuntersuchung bei der FÄ ist erst Ende Januar. Soll ich bis dahin einfach bei der Dosierung bleiben? sind solche Blutungen bedenklich oder noch im normalen Rahmen? Zwischen den Blutungen fühle ich mich sehr wohl, doch mit den Blutungen kommen diese sehr unangenehmen migräneartigen Kopfschmerzen. Über eine Antwort wäre ich sehr froh.

freundlich Grüße von Elke

Expertin-Grüne
Beitrag melden
04.12.2018, 18:17 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Elke,

offenbar reicht die Therapie nicht, um Ihre verbliebene Hormoneigenproduktion zuverlässig zu hemmen, daher haben Sie solche Durchbruchsblutungen.
Progesteron ist diesbezüglich weniger effektiv als synthetische Gestagene. Sie können jetzt mit der Therpaie bis zum Termin im Januar einfach weiter machen oder um Verordnung eines anderes Präparates bitten.

viele Grüße,
Dr. Grüne

Beitrag melden
04.12.2018, 22:23 Uhr
Kommentar

Guten Abend Frau Dr Grüne,

Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich hatte gehofft, dass sich das mit der Zeit einpendelt. Ein synthetisches Gestagen möchte ich eigentlich nicht so gern. Ausser den Kopfschmerzen und Blutungen haben sich die anderen Beschwerden komplett zurückgezogen. Ich werde also abwarten, was die Untersuchung im Januar ergibt.

freundliche Grüße von Elke

Expertin-Grüne
Beitrag melden
05.12.2018, 07:05 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Elke,

oder Sie erhöhen die Progesterondosis vorübergehend noch weiter - auch 300 mg können verwendet werden - aber bitte nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt. Wenn Sie Progesteron vaginal statt oral anwenden, werden übrigens an der Gebärmutterschleimhaut deutlich höhere Wirkspiegel erreicht. Auch das könnte das Problem lösen.

viele Grüße,
Dr. Grüne

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.