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hormonbedingte Dauerblutung?

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

12.03.2015 | 09:24 Uhr

Guten Morgen!

Bin 56 Jahre alt, meine Regelblutung hatte seit 6 Monaten ausgestzt und dann wieder angefangen: da die Dauerblutung seit 2 Monaten anhielt - mal schwächer, dann wieder stärker- habe ich die nötigen Untersuchungen machen lassen. 

Ultraschall normal: Endometrium 11 mm, keine Fibrome, keine Zysten - der Frauenarzt hat aber dennoch eine Bipsie gemacht und mir erklärt, dass es wahrscheinlich damit zusammenhängt, dass noch Östrogene da sind, aber zu wenig Progesteron (laut Blutuntersuchung) - wenn die Biopsie nichts Beunruhigendes zeigt (Resultat in ein paar Tagen), würde er eine Hormonbehandlung einleiten, aber eventuell auch eine Ausschabung vornehmen.

Bin kein großer Hormonfan, ist es wirklich unabdinglich oder wird sich alles von selbst regulieren? Habe auch viel von natürlichen Hormonen gehört, wie steht es damit? Muss die Ausschabung wirklich sein?

Vielen Dank im voraus für Ihren Rat.

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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12.03.2015, 14:13 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Thodora,

Blutungsstörungen sind in dieser hormonellen Umstellungsphase keine Seltenheit. Nach einer bereits 2-monatigen Blutungsdauer ist eine Endometriumbreite von 11 mm immer noch relativ viel, das spricht für die bereits beschriebene Östrogendominanz.

Mit einer Ausschabung könnte man die Blutung kurzfristig stoppen, auch eine sogenannte "hormonelle Ausschabung" durch Gabe eines Gestagens - z.B. des naturidentischen Progesteron - kann alternativ eine komplette Abblutung herbeiführen.

Eine dauerhafte Hormontherapie ist nicht erforderlich, wenn es dafür keine sonstigen Indikationen gibt.

viele Grüße
Dr. Grüne

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12.03.2015, 14:35 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für Ihre Antwort, Frau Dr. Grüne, ich werde sehen, was mir mein Gynäkologe im Hinblick auf das Ergebnis der Biopsie nächste Woche vorschlägt.

Freundliche Grüße.

Expertin-Grüne
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12.03.2015, 20:30 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

 

melden Sie sich gern wieder, wenn es neue Aspekte gibt.

alles Gute!

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12.03.2015, 21:50 Uhr
Antwort

Vielen Dank! Ich melde mich wieder und halte Sie auf dem laufenden.

Vielleicht brauche ich ja auch wieder Rat - ich hole mir gern eine zweite Meinung ein.

Einen schönen Abend wünsche ich Ihnen!

 

 

Expertin-Grüne
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13.03.2015, 08:01 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

sehr gern! :-)

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25.03.2015, 19:56 Uhr
Antwort

Guten Abend Frau Dr. Grüne!

 

Habe nun endlich das Ergebnis der Untersuchungen: Abstrich ok, die Biopsie des Endometriums zeigt tatsächlich einen Östrogenüberschuss und Progesteronmangel, sonst nichts Beunruhigendes.

Mein Gynäkologe schlägt mir eine sechsmonatige Behandlung mit Luteran 10 vor (so heißt das Medikament bei uns), 1 Pille vom 14. bis 25. Tag des Zyklus, der ja nun ein bisschen durcheinander geraten ist. Ich habe wohl vor 10 Tagen eine der normalen Mens sehr ähnliche Blutung gehabt, seitdem ist Ruhe.

Was tun? Abwarten, bis sich wieder etwas tut? Ansonsten geht es mir gut, und da ich Raucherin bin, auf Hormone nicht so gut zu sprechen bin -ich hatte vor ein paar Jahren wieder die Pille versucht und sie ganz schlecht vertragen, obwohl sie mich zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr begleitet hat - würde ich eigentlich gern darauf verzichten.

Was denken Sie? Ich wäre für einen hilfreichen Rat dankbar.

Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Abend.

Theodora

 

Expertin-Grüne
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26.03.2015, 07:32 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Theodora,

Sie können sich mit der Behandlungsplanung nach der Blutung richten - Blutungstag 1 = Zyklustag 1. Wenn Sie das Präparat absetzen, ist nach 3-4 Tagen eine erneute Blutung zu erwarten. Das ist dann wieder Zyklustag 1. Durch eine solche zyklische Gestagenbehandlung wird die Schleimhaut regelmäßig wieder abgebaut und solche Dauerblutungen sollten vermieden werden können.

viele Grüße!

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16.05.2015, 19:45 Uhr
Antwort

Guten Abend!

 

Danke für Ihre letzte Antwort - habe nun eine Therapie mit Chlormadinon 10 begonnen -vom 16. bis 25. Zyklustag- der erste Monat  verlief auch gut, es hat die Blutung sofort gestoppt, abe nach der letzten Tablette ist einige Tage später eine Blutung aufgetreten, die nun schon 5 Tage andauert und noch stärker als zuvor ist, ich laufe förmlich aus. Habe mich nun gefragt, ob ich das Chlormadinon nicht wie eine Pille einnehmen Könnte (21 Tage lang) um wenigstens bis zum Eintreten der Wechseljahre eine bessere Lebensqualität zu haben: ich traue mich manchmal nicht aus dem Haus, treibe keinen Sport mehr, Schwimmen ist momentan ausgeschlossen und ich lebe ständig in der Angst, eine starke Blutung in der Öffentlichkeit zu bekommen.

Vielen Dank für einen Rat.

MfG

Theodora

Expertin-Grüne
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16.05.2015, 20:06 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Theodora,

wenn die zyklische Gestagentherapie nicht zum Erfolg führt, ist meist eine Kombinationstherapie in der Blutungskontrolle zuverlässiger.

Es wird zwar dann auch noch Östrogen zugeführt, im gleichen Zuge aber die körpereigene Produktion gedrosselt.

Alternative kann eine operative Endometriumablation sein, die die Schleimhaut daran hindert, sich weiterhin stark aufzubauen.

Sprechen Sie nochmal mit Ihrem FA.

viele Grüße
Dr. Grüne

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16.05.2015, 22:15 Uhr
Antwort

Vielen Dank Frau Dr. Grüne, ich werde sehen, was mein FA mir vorschlägt und Sie davon unterrichten. 

Einen schönen Abend noch.

Theodora

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