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hoher blutdruck....

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

27.10.2017 | 16:57 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte erstmal kurz meine Vorgeschichte erzählen....

ich bin 55 Jahre und von mir bemerkbar seit ca. einem Jahr in den Wechseljahren. Natürlich fangen diese eher an, aber ich habe seit diesem Zeitpunkt Hitzewellen.

Ausschlaggebend außerdem war vor einem Jahr die hoch aufgebaute Schleimhaut, welche im Oktober 2016 ausgeschabt wurde. Dann nochmal im Februar 2017, wobei dort ein unter ihr liegender Polyp mit entfernt wurde. Um das Wachsen der Schleimhaut zu verhindern, schmierte ich eine Kapsel Utrogest täglich ab Februar 2017. Die Kontrolluntersuchungen im Juni und im August ergaben eine flache Schleimhaut.

Ich hatte bis ca. August mit Schlafstörungen und Hitzewellen zu kämpfen. Mit Traubensilberkerzenkapseln konnte ich es etwas lindern. Seit September kann ich mit einzelnen Wellen leben, es ist erträglich. Auch meine Schleimhaut war jetzt Ende Oktober zur Kontrolluntersuchung super. Das ist erstmal positiv  für mich und ich bin sehr erleichtert.

Nun muß ich noch erwähnen, dass ich seit Mai Extrasystolen bemerkte, welche die Monate danach noch zunahmen. Deshalb ließ ich mich Im KH durchchecken, wonach alles in Ordnung war (Herzultraschall, Schilddrüse, EKG und alle möglichen Blutwerte). Ende September ließ ich das Utrogest weg und zwei Tage später war mein Herzstolpern weg.

Weiterhin sagen muss ich, dass ich seit ca. 6 Jahren 2,5mg Ramipril einnehme, da damals ein leicht erhöhter Blutdruck festgestellt wurde (160/90). In den folgenden Jahren beobachtete ich immer mal meine Werte und konnte nach ärztl. Absprache sogar noch einmal halbieren, später aber wieder auf 2,5mg erhöhen.

Vor drei Wochen plötzlich bemerkte ich einen Druck im Kopf und auf den Ohren und stellte beim Messen erneut einen hohen Wert (160/100) fest, trotz Ramipril 2,5mg. Mein Kardiologe empfahl die Erhöhung auf 5mg. Der Blutdruck wurde besser, obwohl ich bei regelmäßigen Messungen große Schwankungen feststelle. Manchmal 115/70, zu anderen Zeiten 145/90 und auch höher.

Mit meiner Frauenärztin sprach ich darüber, sie meinte, dafür sei sie nicht zuständig, sondern der Kardiologe. Dass dies mit den Wechseljahren zusammenhängen könnte (schwankende Hormone, fehlendes Östrogen) verneinte sie. Davon käme kein hoher Blutdruck.....

Nun noch ein paar Fakten, die ich erneut abprüfen lassen habe als Ausschlusskriterium:

Kalzium i. O. / Magnesium i.O./ Eisen i.O. /Kalium i.O. /B12 i.O. / Vitamin D3 i.O. /Schilddrüse i.O. / EKG und Belastungs EKG i.O. /Cholesterien i.O. / Blutbild allgemein i. O.

Ich bin nicht übergewichtig, ich treibe regelmäßig Sport (dreimal die Woche 45min Ausdauerjoggen), ernähre mich gesund, vermeide Stress.....

Nun möchte ich fragen, woran könnte dieser steigende Blutdruck liegen?????? Ich fühle mich fit und gesund und verzweifle an den hohen Werten. Ich möchte gern die Ursachen herausfinden und nicht durch ein Leben lang Tabletten nur Schadensbekämpfung machen.

Hinzufügen muss ich jetzt noch, dass seit zwei Tagen sich wieder tagsüber Extrasystolen eingestellt haben, obwohl ich kein Utrogest mehr nehme. Das macht mir ebenfalls wieder Angst.

Kann denn das alles mit den Hormonschwankungen zu tun haben? Wenn ja, woran kann man das messen?

Welche Ursachen könnte es noch haben....aber eigentlich ist alles erst seit dem Wechsel aufgetreten....

 

Ich wäre Ihnen sehr dankbar über wertvolle Hinweise zu meinem Problem.

Danke und liebe Grüße Sylke G.

 


28.10.2017 09:55 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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27.10.2017, 19:54 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Musikmaus,

es gibt auch eine Reihe von nicht beeinflussbaren Ursachen für den Bluthochdruck. Die beeinflussbaren Ursachen wie Übergewicht, Bewegungsmangel, Stress, Rauchen, Alkohol scheiden bei Ihnen offenbar aus.

Eine wichtige Rolle spielen erbliche Komponenten, d.h. eine familiäre Vorbelastung. Sie tritt vermehrt Bluthochdruck auf, wenn Eltern, Geschwister, Tanten oder Onkel betroffen sind. Es gibt auch einen von der Niere ausgehenden Bluthochdruck bei primären Nierenerkrankungen. Zudem steigt der Blutdruck mit zunehmendem Lebensalter, weil die Elastizität der Blutgefäße abnimmt. Der Wegfall der weiblichen Hormone kann in diesem Zusammenhang zu einem relativen Anstieg führen.

Ansprechpartner ist und bleibt - trotz der Wechseljahre - Ihr Internist und Kardiologe.

viele Grüße!

 

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27.10.2017, 20:21 Uhr
Kommentar

 

Hallo und Danke für Ihre schnelle Antwort. Nein, betreffs Blutdruck bin ich überhaupt nicht erblich vorbelastet. Die Nierenwerte wurden beim Klinikaufenthalt ebenfalls kontrolliert und es ist auch alles in Ordnung.

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27.10.2017, 20:24 Uhr
Kommentar

Könnte ich mit natürlichen Hormonen an der Elastizität der Ader etwas ändern? Es müßte doch irgend etwas geben, so dass man nicht ein Leben lang Tabletten nehmen muss.... Viele Grüße S. Gottschalk

Expertin-Grüne
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28.10.2017, 12:14 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Musikmaus,

die häufig in den Medien angesprochene WHI Studie hat gezeigt, dass gerade bei Frauen mit Vorerkrankungen im Herz-Kreislauf-System eine Hormontherapie mit erhöhten Risiken für Herzinfarkte oder Schlaganfälle einhergeht.
Das gilt in besonderem Maße für Frauen, die bei Therapiebeginn schon über 60 Jahre alt sind. Sie sind noch jünger. Bei frühem Therapiebeginn kann sich eine hinsicht­lich Art und Applikationsform differenziert gewählte Hormontherapie jedoch auch günstig auswirken.
Der Bluthochdruck, bzw. eine erhoffte Verminderung des Infarktrisikos ist aber nach heutiger Kenntnis keine zugelassene Indikation.

Indikation für eine Hormontherapie sind ganz klar die klassischen Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Verstimmungen über die Sie ja auch berichten.

Nun wäre also in Ihrem Fall eine sehr sorgsame Beratung wichtig. Im Vorfeld könnten Sie zur Einschätzung des Gefäßrisikos vielleicht durch Ihren Internisten eine Doppleruntersuchung der Halsschlagadern vornehmen lassen.

viele Grüße

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