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gynokadin...

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

27.01.2006 | 09:38 Uhr

lieber dr.dossler!
vorab erst mal ein paar infos zum besseren verständnis:
ich werde in 3 monaten 50 jahre, und bin ziemlich sicher bereits seit ende der 90ziger jahre im wechsel.(mein gyn. bestätigt das auch.)
vor 16 jahren wurde mir der uterus entfernt.
also keine kontrolle über mensisschwankungen möglich.

kurz gesagt, ich habe nicht gemerkt, dass ich schon lange im wechsel bin, ich hab darauf nicht geachtet, da ich der meinung war, ich würde es merken, wenn die hitzewallungen beginnen.
diese variante der wj beschwerden habe ich aber überhaupt nicht bekommen.

mein problem ist nun, dass ich seit der pupertät an mitunter extrem schweren depressionen leide. ursache ist mir bekannt, aber die wj haben meine depris sehr negativ beeinflusst, so dass ich kein auch nur ansatzweise normales leben mehr führen konnte.

meingyn verpasste mir drei monate lang gynodian depotspritzen, das half anfangs sehr(mein östrogenspiegel war auf fast nullkommanix)allerdings konnte ich 4 wochen nie durchhalten und brauchte die nächste ladung nach ca 3 wochen.
jetzt habe ich gynokadin gel,reibe 2 stränge des gels auf den oberarm und schulter - und warte darauf dass es mir seelisch und auch körperlich wieder besser geht.
es passiert aber nix.
ich fühle mich schlapp und möchte eigentl. nur rumliegen und nichts tun, die psyche steht auch auf halbmast.
ich bin an seelischen kapriolen einiges gewöhnt und daher erwarte ich auch nicht jubel und heiterkeitsausbrüche, aber der arzt versicherte mir, es würde mir besser gehen und stabiler.
kommt das noch?
muss ich geduld haben, bis das gel wirkt?
und :
seit ich die het mache werden meine haare anscheinend noch dünner und sie sind plötzlich fettig!
hängen wie seetang am kopf und wie in früheren tagen habe ich öfter einen pickel am kinn.

ich bewege mich eigentl. sehr viel, mache fitness, muskelaufbautrainung, fahre rad viele kilometer und bin ansonsten fußgänger...
was kann ich denn noch tun, damit diese trägheit aufhört?
o schit, jetzt habe ich sie total zugetextet - sorry -
aufgeregt piepsendes blackbird grüßt
aus der hauptstadt

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27.01.2006, 09:42 Uhr
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...die het habe ich mit der depotspritze begonnen im nov.05...
kopfloses b.bird

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29.01.2006, 10:59 Uhr
Antwort

Hallo Blackbird,
das Gynodian-Depot ist ja auch eine ganz besondere Hormontherapie: sie enthält als einzige in Deutschland DHEA (hier als Prasteron). Ich kann Ihnen also nur den Tipp geben, wieder zu diesem Präparat zu wechseln, auch wenn bisher der 4 Wochen-Rhythmus nicht hingehauen hat. Ich hätte keine großen Probleme damit, Gynodian Depot am Anfang auch alle 3 Wochen zu spritzen, also flexibel zu sein. Der 4 Wochen-Rhythmus kommt meist nach ein paar Monaten (wenn so massive Beschwerden da sind).
Es kann sein, dass das Gel bei Ihnen garnicht resorbiert wird oder eine alleinige Östrogen-Theraüie nicht ausreichend ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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04.02.2006, 03:18 Uhr
Antwort

lieber herr doktor,
ich bekam ganz am anfang nach meiner kastration auch gynodian, doch wurde mir trotzdem so schrecklich schwindlig. jetzt da ich mehr darüber weiß, bin ich mir sicher dass dies alles einen schweren endogenen schock im körper und in seele ausgelöst hat - was bei kastration ja auch nicht von der hand zu weisen ist - da braucht man sich ja nur im wikipedia zu informieren. dann wurden andere hormonpräparate ausprobiert, da ich mit uterus die gynodian ja nicht gut nehmen kann, ohne gestagen zuzuführen. na, dann folgten alle möglichen entsetzlichen zustände, da meine leber zu recht rebellierte...
so nun werde ich versuchen, das DHEA von außen zuzuführen.
Meine frage lautet aber: weshalb wird bei ovarektomierten frauen denn nicht automatisch an die notwendigen androgene und deren zufuhr gedacht? mann weiß doch, dass diese für die libido unter anderem verantwortlich sind.....
2. frage: weshalb gibt es sogar innerhalb europas unterschiede bei häufigkeit von unterleibseingriffen (frankreich führt z.B. weniger hysterektomien durch als deutschland,) um die befriedigende sexualität auch für ältere frauen zu gewährleisten?
ich habe auf all diese ethischen fragen bis dato keine antwort bekommen...
3. frage: warum wird ovarektomierten frauen nicht geglaubt, dass es ihnen schlecht geht. selbst wenn man fachliteratur zitiert, wird einem nicht geglaubt... was ist denn hier eigentlich los.?
eine gesellschaft kann doch nicht die schwerwiegenden folgen von kastrationen negieren, und den frauen, die ihre eigene kastration nicht vertragen, die schuld daran geben und sie noch dazu mit frauen vergleichen, die einen natürlichen wechsel durchmachen. und das alles muss man sich als kastrierte frau auch noch von leuten sagen lassen, die körperlich völlig intakt sind, und gar icht wissen, wovon die betroffenen eigentlich reden.
ich finde das alles ist ziemlich grausam!ich hätte mir so etwas niemals vorstellen können - niemals für möglich gehalten!

eine traurige bis ins letzte desillusionierte tschudl

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05.02.2006, 11:40 Uhr
Antwort

Hallo Tschudl,
jetzt führen Sie mich mit Ihren Fragen an die Grenzen meines Wissens.Ich will trotzdem versuchen zu antworten, so gut ich das kann.
Frage 1:
Frauen vor der Menopause werden nach einer Ovarektomie in Deutschland grundsätzlich hormonell versorgt, so und nicht anders habe ich es gelernt
Androgene zuzuführen ist eigentlich wenig sinnvoll, solange die Nebenniere genügend Androgene (hier DHEA) bildet. Dies zu kontrollieren, wäre Aufgabe des FA. Diese Untersuchungen zu bezahlen, wäre Aufgabe der Krankenkasse. Dazu bräuchten wir Frauenärzte andere Laborbudgets. Zuviel Testosteron stellt das Gefäßsystem vor große Probleme: Förderung der Arteriosklerose. Förderung von hohem Blutdruck, Anstieg von LDL-Cholesterin. Behaarungszunahme. Akne. Tieferwerden der Stimme. Klitoriswachstum.
Die Idee, Testosteron zuzuführen, ist übrigens noch nicht so alt. Bei nachgewiesenem Mangel halte ich die Zugabe für sehr gut.
Frage 2:
Ich kenne die Zahlen von Frankreich nicht. Kann es vielleicht ganz einfach daran liegen, wenn Sie absolute Zahlen nehmen, dass Deutschland 30 Millionen Bürger mehr hat?
Die sexuelle Revolution hat erst vor 40 Jahren richtig begonnen (auch mit der Pille!) – zuende ist sie noch lange nicht!
Betty Friedan hat als Erste die Füße richtig fest auf den Boden gestemmt, als sie die „NOW=National organisation for women“ in den 60er Jahren gründete.Mit ihrer Bewegung ging „die Herrschaft des Mannes“ zum Glück endgültig zu Ende – außer in vielen außereuropäischen Ländern, wie man an aktuellen Berichten tagtäglich sieht. Im übrigen ist auch bei uns noch nicht alles rosig – wem sage ich das.
Frage 3:
„Weil Männer nicht zuhören können und Frauen schlecht einparken!“
Spaß beiseite – ich glaube wirklich , dass das immer noch mit der Männer-Halbgott-Welt vergangener Ärztegenerationen zu tun hat. Wir sehen ja, dass das Fach Gynäkologie zur Zeit einem starken Wandel unterworfen ist: immer mehr Frauen werden Frauenärztin. Auch ich habe auf meine „alten Tage“ zum Januar eine junge Ärztin als Partnerin aufgenommen (könnte auch jetzt sagen, nur um mehr Zeit für’s Forum zu haben), um schwierige Fragen im Team besser beantworten zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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06.02.2006, 03:24 Uhr
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lieber herr doktor,
zuerst möchte ich Ihnen sagen, dass, wenn es mehr solche ärzte gäbe, wie Sie es sind, dann hätten wird das problem des nichtzuhörens und der mangelnden empathie nicht! Sie sind eine so löbliche ausnahme, doch das werden Ihnen sicher schon mehr frauen rückgemeldet haben! bravo und danke!

was die geringere anzahl von gebärmutterentfernungen in frankreich und skandinavien betrifft, so handelt es sich nicht um die größere einwohnerzahl deutschlands, sondern um das wissen und das wertschätzen dieses sexualorgans für die gesundheit und die sexualität der frau (stichwort intensität des orgasmus ist bei vorhandener gebärmutter höher, da gebärmutter bei sexualakt mitschwingt!) aber hier sind wir im bereich der sexualmedizin und im bereich der medizinischen ethik, die sich bis dato mit der sexuellen und hormonellen funktion der frau als Gesamtwesen nicht sehr viel auseinandergesetzt hat. es wird jetzt unsere aufgabe sein, von betroffener seite her, aufklärung und abhilfe zu schaffen!ich beziehe mich in meinen ausführungen auf frauenheilkunde und geburtshilfe (M.J. Beckermann, F.Perl; 2004 Schwabe verlag AG, Basel)
So sank nach diesen Ausführungen im Kapitel feministisch-ethische aspekte der indikation zur hysterektomie von Gunhild Buse)nach einer Aufklärungskampagne über unnötige operationen im schweizer kanton Tessin die anzahl der hysterektomien um ein Drittel!!! (Lancet 1988;24:1470-3 effect of information campaign by the mass media on hysterectomy rates)

tja, und das alles erfahre ich jetzt, nach meiner unnötigen ovarektomie, die sich noch viel viel schwerwiegender auswirkt als eine hysterktomie. schwer ruhig zu bleiben!

alles liebe
tschudl

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06.02.2006, 08:13 Uhr
Antwort

Hallo Tschudl,
ich bin zu lange aus der Klinik fort (bald 30 Jahre niedergelassen) und wäre auch aufgrund meiner „organ-konservativen“ Einstellung auf Dauer nichts für die Klinik gewesen.
Bin immer bei der Meinung geblieben, dass der liebe Gott nicht allzu viele Fehler gemacht hat bei der Erschaffung des Lebens und dass die Organe möglichst da bleiben sollten, wo sie sind, wenn es eben nicht um Leben und Tod geht. Wir leben immer noch in einer Zeit, wo Frauen das Recht auf empfundene Sexualität „beschnitten“ wird (und dies nicht nur in Teilen Afrikas).
Ich kann ohne Arme leben, wenn ich verstanden habe, warum das sein muss. Ich kann ohne Hoden Mann sein, wenn ich weiß, warum das sein muss. Ich kann ohne Gebärmutter Frau sein, wenn ich weiß, warum das sein muss. Ich kann ohne Eierstöcke Frau sein, wenn ich weiß, warum das sein muss.
Aber wenn man mir die Arme (oder anderes) ohne Grund abhackt, bin ich missachtet, gedemütigt, vergewaltigt, erniedrigt, ausgeliefert und entwürdigt und kann damit nicht leben, weil ich nicht weiß, warum das sein musste.
Vielleicht wäre das ein Satz, den manch einer sich selber durchlesen sollte, bevor eine nicht unbedingt erforderliche OP gemacht wird.
Solange Kliniken Ihren Erfolg (und damit die Finanzierung durch das land) an der Anzahl der Operationen knüpfen (müssen) und sich Abteilungen nur bei einer bestimmten Anzahl von Eingriffen pro Jahr selber tragen, solange besteht in jedem Land der Welt die Gefahr, dass auch Eingriffe ohne Not ausgeweitet werden. Auch das ein Nachteil des uneingeschränkten Wettbewerbs.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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06.02.2006, 11:31 Uhr
Antwort

Lieber Herr Doktor,
Sie sprechen mir wirklich aus der Seele!
Das was sie schreiben ist so wahr - und richtig - und Sie haben den Eid des Hippokrates nicht nur verstanden, sondern leben ihn auch!
Meine Hochachtung!

Für die Aufklärung, damit das, was Sie hier ansprechen eingedämmt werden kann, werden nur die Betroffenen selbst arbeiten können.
Sie sehen, ich starte bereits meine Versuche- in der Hoffnung auf eine bessere Welt - denn gerade in der Medizin darf Profit keine Rolle spielen - denn sonst wird Missbrauch
die Tür geöffnet - und das wahre Gute und Heilbringende der Medizin in Verruf gebracht! Das darf einfach nicht passieren, da es um eines der höchsten Güter des Menschen geht, das er von Gott
bekommen hat, seine Gesundheit!

Vielleicht lesen diese Zeilen Betroffene und Verantwortliche -
Sie persönlich Herr Doktor,schaffen es, mir wieder ein wenig Vertrauen in die heutige Medizin zurückzugeben!

alles liebe!
tschudl

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