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gelegentliche Schmierblutung

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

02.04.2009 | 10:20 Uhr

Hallo!

Ich habe ein Problem, vielleicht können Sie mir einen Tipp geben. Ich bin 40 Jahre alt und habe seit 5 Jahren nicht mehr hormonell verhütet. Im Frühherbst letzten Jahres schwankte meine Zykluslänge ein wenig (mal 25 Tage, dann wieder 38 Tage). Im November hatte ich plötzlich ab ZT 14 eine schwache Dauerblutung. Um diese zu stoppen und meinen Zyklus zu stabilisieren, verschrieb mein FA mir eine Pille (Diane 35). Die Dauerblutung kam sofort zum Stillstand - aber seitdem habe ich immer wieder, vor allem in der 2. Hälfte des Einnahmezyklus, ganz leichte Schmierblutungen. Wirklich nur ganz wenig, einen Wäscheschutz benötige ich nicht. Ich bemerke es aber immer mal wieder am Toi-Papier: bräunlichen Schleim oder Schleim mit Blut gemischt. Besonders nach dem Geschlechtsverkehr oder nach körperlicher Anstrengung (z.B. Radfahren oder Walken) kommen diese leichten Blutungen vor.
Ein Vaginal-US vor 6 Monaten war - wie immer - unauffällig; die Vorsorge-Untersuchung Ende Februar ergab einen PAP II.

Was könnte denn noch der Grund für diesen immer wieder auftauchenden blutigen Schleim sein? Wirkt die Pille nicht?

Was würden Sie mir raten?

Herzlichen Dank im voraus
Feline

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03.04.2009, 10:11 Uhr
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Hallo Feline,
ich würde bei dieser Blutungsstörung zunächst eine Ausschabung veranlassen, um die Ursache der Blutung sicher abzuklären und die Gebärmutter sauber zu machen.
Ihre Schilderung ließe mich am ehesten vermuten, dass die Ursache Schleimhautpolypen in der Gebärmutter sein könnten. Und die gehen mit der Pille nicht von alleine weg.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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03.04.2009, 11:03 Uhr
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Hallo TomDoc,

eine Ausschabung würde ich natürlich gern erst mal umgehen.... Würde man denn Polypen in der Gebärmutter nicht im Ultraschall erkennen?
Da war aber nichts zu sehen.

Viele Grüße
Feline

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03.04.2009, 11:31 Uhr
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Hallo Feline,
nein, kleine Polypen oder eine so genannte Schleimhaut-Hyperplasie sieht man nicht unbedingt.
Klar, auch vor einem minimal-invasiven Eingriff wie einer Ausschabung drückt man sich genauso gerne wie vor einer Zahnbehandlung; aber sinnvoll sind beide und oft auch nötig.
Ich sehe keinen vernünftigeren Weg, um diese Schmierblutungen abzuklären.
Ihr
TomDoc

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06.04.2009, 01:08 Uhr
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Hallo TomDoc!
Vor einer Zahnbehandlung drücke ich mich nie - ich gehe eigentlich sogar ganz gern zum Zahnarzt ;o) Die Ausschabung an sich macht mir auch nichts, aber vor der Narkose habe ich zugegebenermaßen immer etwas Angst... Während der letzten Narkose hatte ich auch ein nicht so schönes Erlebnis, deshalb.....
Ich hatte übrigens vor nicht ganz 2 Jahren eine Ausschabung - wegen ähnlichen bzw. gleichen Beschwerden: immer wiederkehrende Schmierblutungen, vor allem in der 2. ZH.
Das Ergebnis war: alles i.O., genau wie alle anderen Untersuchungen.
Mein FA vermutete eine Gelbkörperschwäche. Außerdem habe ich wohl auch ein Myom in der Gebärmutterwand (O-Ton FA: Sie haben eine leicht vergrößerte Gebärmutter, Myom nennt man das)
Auch da vermutet er eine mögliche Ursache für die Schmierblutungen. Versuchsweise bekam ich auch schon Gestakadin 1 mg in der 2. ZH - dies bewirkte aber nur, dass die Blutungen schwächer wurden. Ganz hörten sie aber nicht auf. Genau wie jetzt. Nur, dass ich jetzt ja seit 5 Monaten die Pille nehme.
Kann man trotz Einnahme der Pille (Diane35) eine Gestagen-Schwäche haben?
Könnte eine andere Pille vielleicht Abhilfe schaffen?

Vielen Dank und liebe Grüße
Feline

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06.04.2009, 04:07 Uhr
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hallo Feline,
schon manches mal habe ich aus dem feingeweblichen Befund mehr rauslesen können, als der Patientin mitgeteilt worden ist.
Bitte besorgen Sie sich doch die Befunde.
Mit Vermutungen ist Ihnen nach so einer langen Zeit ja nicht mehr gedient.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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06.04.2009, 08:43 Uhr
Antwort

Hallo nochmal!
Der Befund ist kein Problem, den habe ich noch. Können Sie damit denn nach zwei Jahren noch etwas anfangen?
Soll ich alles aufschreiben, was drin steht? Es wurde auch noch eine Zyste punktiert - soll ich das auch mit aufschreiben?
Gruß
Feline

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06.04.2009, 09:57 Uhr
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Hallo Feline,
versuchen wirs doch. Wenn ich nix sagen kann, sage ich auch nichts.
bis bald!
ihr
TomDoc

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07.04.2009, 03:28 Uhr
Antwort

Hallo TomDoc,

hier ist das Ergebnis der im Juni 2007 durchgeführten Ausschabung bzw. Punktion einer Ovarialzyste:

Makroskopisch:
1. - 3. Portio, Zervix und Cavum uteri: insgesamt 8 ml messendes Abradat aus muzinösen, hämorrhagischen und fein- bis grobstückigen Schleimhautbestandteilen.
4. Ovarialzystenpunktat linke Adnexe: ca. 2 ml einer wässrigen klaren Flüssigkeit.

Mikroskopisch:
1. - 3. Abradatbestandteile aus zervikalem Schleim, aus kleineren Blutkoageln, abgeschilferten Plattenepithelien, die offenbar aus dem Portio-Vaginalbereich stammen, endozervikalen Zylinderepithelien bzw. oberflächlicher Zervixschleimhaut mit geringgradigen chronischen Entzündungsinfiltraten und aus Korpusschleimhaut mit spindelzellig differnziertem Stroma und geschllängelten proliferierenden Drüsen.
Hinweise auf Malignität ergeben sich nicht. Keine Dysplasien, keine spezifische Entzündung.
4. in den Sedimentausstrichen neben einigen Erythrozyten einzeln liegende Zellen mit kleinen chromatindichten runden (lymphoiden) Kernen und zumeist nur spärlichem umgebendem Zytoplasma. Einzelne zytologische Zellreste. Kein entzündliches Zellbild und mit der Eisenfärbung kein Nachweis von Blutungsresiduen. Weiterhin keine zylindrisch differenzierten Zellen. Keine atypischen Zellen.

Diagnose:
1. unverdächtige Plattenepithelien.
2. unspezifische Endozervizitis.
3. Endometrium in mittlerer Proliferationsphase.
4. karzinomzellfreies, zellarmes Punktat aus dem linken Ovar, zytologisch passend zu einer funktionellen Zyste mit diskreter frischer, am ehesten entnahmebedingter Blutbeimengung.

So, das ist alles. Nun bin ich sehr gespannt, ob Ihnen dabei noch etwas anderes auffällt als meinem Gynäkologen (Alles bestens!)

Danke im voraus für Ihre Mühe.
Viele Grüße
Feline

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07.04.2009, 10:42 Uhr
Antwort

hallo Feline,
tatsächlich, dieses Ergebnis gibt nichts Neues her und erst recht nichts über die Blutungsursache, außer, dass die Ausschabung zu Beginn der ersten Zyklushälfte gemacht worden sein muss (das bezeichnet der Ausdruck: mittlere Proliferationsphase)
...
Unter jeder Pille können Schmier- und Zwischenblutungen auftreten, allerdings erfahrungsgemäß nur in den ersten zwei bis drei Zyklen.
Ihre früheren Angaben sprechen tatsächlich für eine Gelbkörperhormonschwäche, die am einfachsten mittels Temperaturmessung hätte bewiesen werden können.
Während der Einnahme einer Pille ist das Führen einer Temperaturkurve unsinnig.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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