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bioid. Östrogen/ Progesteron und Histaminintoleranz

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

05.08.2023 | 18:50 Uhr

Guten Tag Frau Dr. Grüne,

 

ich (51J/ letzte Periode Nov.2021/ 172cm/ 75kg) nehme seit Anf. Mai 23 auf Anraten meiner Frauenärztin 100mg Progestan (oral; abends vor dem Schlafen) zusammen mit 1 Hub Estrevagel (morgens). Zusätzlich Oekolp-Creme für die Scheide.  Meine FÄ riet mir zu einer eher höheren Dosierung; ich wollte es allerdings lieber langsam angehen mit der geringen Dosierung.

Meine Werte

23.06.23: E2 40,4 pg/ml/ Prog. 0,81ng/ml/  Testosteron 0,14 µg/l/ DHEAS 1711 µg/l

21.07.23: E2 33,0 pg/ml/ Prog. 1,7 ng/ml (SHBG: 72 nmol/l; TSH basal 1,42)

Recht bald nach Beginn der Einnahme im Mai wurden meine Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafproblem, Scheidentrockenheit deutlich besser. Ich fühlte mich gechillter, hatte mehr Energie etc. Seit zwei Wochen schätzungsweise habe ich allerdings wieder verstärkt Histaminintoleranz-Beschwerden, die ich so stark zuletzt vor vielleicht zwei Jahren hatte (Nase läuft morgens, werde nachts wach und bin hellwach um 2, 3 Uhr, Herzklopfen etc). Auch der müdemachende Effekt von Progesteron abends, den ich anfangs hatte, ist nicht mehr da.

Ich habe nun zwei Fragen:

Kann es sein, dass die Hormontherapie eine HIT verstärken kann? Ich habe gelesen, dass Östrogen Histamin "triggert". Ist das wirklich so? Welche Dosierung sollte ich vor allem vor diesem Hintergrund anwenden und mit der Info, dass der E2-Wert zuletzt bei 33pg/ml lag? Wäre es zudem besser Progesteron auf 200mg zu erhöhen?

Der Testosteronwert lag im Juni bei 0,14µg/l. Ich habe das Gefühl, dass meine Muskelkraft in den letzten Jahren deutlich nachgelassen hat und auch meine Libido kaum noch da ist. Wie würden Sie den Wert einschätzen? Meine FÄ meint, dass trotz eines eher niedrigen T.-Werts sie nichts tun kann, da  es kein T.-Präparat für Frauen gibt. Wie stehen Sie zu einer T.-Gabe bei Frauen?

Ich wäre Ihnen über eine Einschätzung sehr dankbar.

Herzliche Grüße

Sorolli

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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05.08.2023, 19:08 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Sorolli,

ein negativer Einfluss der Hormonersatztherapie ist mir nicht bekannt. Darunter liegen die Hormonspiegel in einem im Vergleich zur reproduktiven Lebensphase sehr niedrigen Bereich. Eher könnten sich die hormonelle Ungleichgewichte der Wechseljahre mit Östrogendominanz ungünstig auswirken.
Von daher könnten Sie die von Ihrer Ärztin angesprochene Dosiserhöhung durchaus versuchen (dann aber beides erhöhen).
Eine vitaminreiche Kost, besonders Vitamin C, kann unterstützend für einen guten Histaminstoffwechsel hilfreich sein.

viele Grüße
Dr. Grüne

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07.08.2023, 15:56 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Dr. Grüne,

vielen Dank für die schnelle Antwort und die Tipps. 

Dass die niedrigen Hormonwerte eventuell die HIT ungünstig beeinflussen könnten, war mir so nicht bewusst. Stimmt, macht auch eher Sinn, da die Histaminintoleranz bei mir auch erst spät anfing, so ab 40 Jahren etwa. Also, als Progesteron schon vermutlich erniedrigt war. Dann werde ich die Dosierung auf zwei Hub Estreva und 200mg Progesteron erhöhen.Sollte ich das Estrevagel dann eher auf zwei mal aufteilen (morgens und abends) oder beide Hübe morgens nehmen? Oder ist das egal?

Da ich meine Werte regelmäßig kontrollieren lassen möchte, wäre noch meine Frage, ab wann ein E2- und Progesteron-Spiegel als gut einzuschätzen sind?

Ansonsten versuche ich mich vollwertig und histaminarm zu ernähren und nehme zusätzlich u.a. Vitamin C regelmäßig zu mir. 

Viele herzliche Grüße

Sorolli

 

Expertin-Grüne
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07.08.2023, 19:58 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Sorolli,

die komplette Dosis kann zu einem Zeitpunkt angewendet werden, ein Aufteilen ist nicht erforderlich.
Die Werte sind im therapeutischen Bereich. Allerdings sind das Momentaufnahmen und es ist sinnvoller, sich am Beschwerdeverlauf zu orientieren, als an Laborwerten.

viele Grüße
Dr. Grüne

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