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Willebrandt und Wechseljahre

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

05.08.2019 | 10:16 Uhr

Guten Tag,ich bin 54 Jahre alt.Bis vor kurzem nahm ich die Zoely aufgrund von Blutungsstörungen.Mit 50 hatte ich die Pille abgesetzt und dann nahm das Unheil seinen Lauf.Starke Blutungen...Versuch mit Chlormadinon scheiterte, da ich darunter Dauerblutungen bis zu 44 Tagen hatte, ohne eine Schleimhauf aufgebaut zu haben.Erst die Zoely brachte wieder einen regelmäßigen Zykus, aber auch das dauerte fast ein Jahr. Durchnehmen funktionierte nie, es kam immer zu Abbruchblutungen. mal mehr, mal weniger stark. Aber so hatte ich doch blutungsfreie Intervalle von ca. 28 Tagen.Von einer Gebärmutterentfernung nehmen die Ärzte Abstand, da ich Willebrandt Typ 1 habe und damit auch bereits einige Highlights erlebt habe.Nun ist die Zoely ja seit Monaten nicht lieferbar....Die Endokrinologin versucht es nun erneut mit 4mg Chlormadinon plus 1mg Estrifam am Tag.Beginn 5. Tag der Regel. Dann 5 Tage keine Blutungen, seit dem täglich Blutungen /schwach aber konstant, seit 12 Tagen.Ich soll erst im Oktober wieder zum Arzt, um den Hormonspiegel im Blut zu kontrollieren, damit man einen Ausgangswert hat, inwieweit ich in den Wechseljahren bin. Immerhin werde ich bald 55 und habe dies Blutungsgeschichten so satt. Außerdem habe ich Angst davor, dass die Blutungen wieder mega stark werden. Dazu die Unterleibsschmerzen, die meine bestehenden Rückendauerschmerzen nach mehreren Bandscheibenvorfällen noch verstärken. Sobald die Blutungen stärker werden, nehme ich zusätzlich Cyklocapron.Meine Frage ist, kann ich erwarten, dass die Blutungen unter der Medikation irgendwann wieder aufhören? Wäre es besser, mich doch wieder, trotz meines Alters auf eine Pille  - welche?- umzusetzen ? Damit habe ich bisher die besten Erfahrungen gemacht. Oder einfach mit Allem aufhören? Das brachte mich beim letzten Versuch allerdings in die Rettungsstelle.... Ich danke Ihnen ganz herzlich und sorry, dass mein Beitrag etwas länger ist ;-)

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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05.08.2019, 12:52 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Tantetanti,

das ist eine außergewöhnliche Blutungsanamnese. Wurde denn irgendwann bereits eine Ausschabung zur Abklärung vorgenommen? In dem Rahmen könnte auch eine Endometriumablation (Verödung der Schleimhaut) erfolgen.
Es kann ansonsten 1-2 Zyklen dauern, bis unter einer kombinierten Hormon blutungstechnisch "Ruhe" einkehrt.

viele Grüße
Dr. Grüne

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05.08.2019, 13:19 Uhr
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Recht herzlichen Dank für die rasche Antwort ! Von jeglichen Op`s wird bei mir Abstand genommen. Nach einer Ausschabung vor vielen Jahren bekam ich einen Blutsturz, da wurde es eng...Ich muss sogar zum Zahn ziehen eine Woche stationär mit Infusionen usw, um die Gerinnung zu gewährleisten.Wenn ich aber davon ausgehen kann, dass es mit beschriebener Medikation IRGENDWANN aufhört, dann halte ich das weiter aus.Eine Pille wäre Ihrer Meinung im Bezug auf mein Alter eher keine Alternative? Die HET ist ja auch nicht ohne, wenn ich an all die Nebenwirkungen denke.... Viele Grüße

Expertin-Grüne
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05.08.2019, 18:37 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Tantetanti,

man kann eine Hormonersatztherapie wählen, die in Bezug auf die gestagenabhängige Schleimhautwirkung der Pille gleichwertig ist, dabei aber das nebenwirkungsärmere natürliche Östradiol enthält.

viele Grüße
Dr. Grüne

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06.08.2019, 08:09 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr.Grüne, vielen Dank! Sie schrieben, dass nach 1 bis Zyklen blutungstechnisch Ruhe einkehren solle. Ich nehme die beiden Präparate durch - ohne Pause. Was bedeutet dann Zyklus? Sind unter der Therapie noch monatliche Regelblutungen zu erwarten? Oder ist dann ganz Ruhe irgendwann?

Ich wünsche einen schönen Tag und Danke, dass Sie sich Zeit genommen haben.

Expertin-Grüne
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06.08.2019, 14:25 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Tantetani,

mit Zyklus ist in diesem Fall ein Monats-Blister des Ösrogenpräparates gemeint. Monatliche Blutungen sind unter einer solchen Dauertherapie nicht zu erwarten. Anfängliche Blutungsstörungen betreffen meist nur die ersten Anwendungswochen, bis dann eine Blutungsfreiheit erreicht wird.

viele Grüße
Dr. Grüne

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07.08.2019, 08:18 Uhr
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Vielen Dank !!!!

Expertin-Grüne
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07.08.2019, 09:46 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Gern, alles Gute!

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20.08.2019, 10:41 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Frau Dr. Grüne, muss mich nochmals an Sie wenden. Inzwischen nehme ich sei 1,5 Monaten Estrifam 1mg und Chlormadinon 4mg am Tag.Leider werden die Blutungen tendenziell stärker und ich habe Unterleibsschmerzen und Angst, blutungstechnisch mal wieder auf einem Pulverfass zu sitzen.(Willebrand) Die Blutungen kommen nämlich nicht konstant, sondern stoßweise, meistens morgens und schwächen im Laufe des Tages ab. Am Freitag habe ich Termin beim Gynäkologen. Sollte ich das Chlormadinon eher aufteilen auf morgens 2mg und abends 2mg? In der Apotheke sagte man mir, dass ich alles morgens nehmen solle. Inzwischen gibt es die Zoely wohl wieder und ich bin echt am überlegen, ob ich diese wieder nehme, denn so ist es kein Zustand.Genauso erging es mir vor 4 Jahren auch.Immer Blutungen, unter der Medikation hörte es nicht auf. Termin beim Endokrinologen habe ich erst im Oktober wieder und wir möchten übernächste Woche in den Urlaub. Danke für eine Antwort und viele Grüße

 

Expertin-Grüne
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20.08.2019, 12:23 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Tantetanti,

das ist ja wirklich ein unschöner Verlauf! Eine Patentlösung gibt es hier nicht.
Die Aufteilung der Dosis in 2 Portionen lässt meines Erachtens keine Verbesserung erwarten.
Um die Schleimhaut zu stabilisieren (vorausgesetzt, dass sie weiterhin sonographisch flach ist) wäre eine Erhöhung der Östrogendosis zu überlegen.
Oder eben die Rückkehr zu Zoely, wenn es damit besser geklappt hat.

viele Grüße
Dr. Grüne

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20.08.2019, 12:42 Uhr
Antwort

Danke für die schnelle Antwort, liebe Frau Dr. Grüne! Ich habe vorhin mit meiner Gynpraxis telefoniert und darf morgen früh gleich kommen. Dort wird ein US gemacht und je nach Befund ziehe ich wirklich die Zoely wieder in Betracht. Unter Estrifam und Chlormadinon habe ich auch starke Hitzewallungen entwickelt, die eigentlich davor schon viel besser waren.... unschön... Viele Grüße

 

Expertin-Grüne
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20.08.2019, 16:39 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Tantetanti,

ja, prima. Gut, dass Sie einen so schnellen Termin bekommen haben.  Insgesamt wollen wir nun mal hoffen, dass die Bluterei mit jetzt 54 Jahren nun bald vorbei ist!

viele Grüße
Dr. Grüne

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21.08.2019, 10:08 Uhr
Antwort

Liebe Frau Dr. Grüne.Ich war heute früh beim Gyn. Im US flache Schleimhaut, eigentlich gar nichts da, was abbluten müsste. mein Arzt hat mich wieder auf Zoely gesetzt. Es ist der Willebrand, der mich immer weiter bluten lässt.Außerdem bin ich eventuell noch gar nicht in den Wechseljahren..... Nun habe ich den gesamten Zoely Vorrat der Apotheke aufgekauft, aus Angst, dass es wieder zu Lieferengpässen kommt.Leider hat die Kasse die Kostenübernahme trotz medizinischer Indikation abgelehnt.Viele Grüße und nun hoffe ich, dass wieder Ruhe einkehrt !

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