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Wieder Beschwerden trotz Hormonpflaster

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

18.10.2016 | 18:40 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr. Grüne,ich nehme das Pflaster fem 7 conti jetzt die 5. woche. Die ersten vier Wochen verlief alles problemlos, mir ging es erstaunlich gut. Nach vier Pflastern machte ich vier Tage Pause in der ich eigentlich laut Frauenarzt meine Regel bekommen sollte. Diese blieb aus und so klebte ich nach der Pause das nächste Pflaster. Leider haben sich die Gelenk-und Muskelschmerzen und auch leichte Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen wieder eingestellt. Ich war so froh dass sie bereits eine Woche nach dem ersten pflaster weg waren. Dazu nehme ich immer noch Oekolp Creme gegen die Scheidentrockenheit. Insgesamt ist diese besser geworden, aber ich habe immer noch Schmerzen beim Sex und eine Stelle links an der inneren Schamlippe neben dem SCheideneingang die rot ist und weh tut. Ich habe diese Stelle mehrmals täglich mit Oekolp eingecremt da ich dachte dass vielleicht nicht genug davon an die Stella kam. Ohne Erfolg. Der letzte Sex liegt zwei Wochen zurück, danach hat diese Stelle leicht geblutet.  Ist zu erwarten dass die Beschwerden weniger werden wenn ich das Pflaster weiter klebe ?

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Expertin-Grüne
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18.10.2016, 23:57 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Nordwind,

üblicherweise wird dieses Pflaster ohne Unterbrechnungen geklebt. Insbesondere da es nicht mehr zu einer Blutung kam, stattdessen aber zu erneuten Beschwerden, ist das Einlegen einer Pause wohl auch nicht sinnvoll. Besprechen Sie die Anwendungsweise also noch einmal mit Ihrer Ärztin. Bezüglich der Schleimhauttrockenheit braucht es meist ein wenig Geduld.
Eine isoliert gerötete und blutende Stelle sollte jedoch durch eine spezifische Untersuchung (mit Lupenvergrößerung) abgeklärt werden, ggf. in einer Vulvasprechstunde.

viele Grüße!

 

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19.10.2016, 19:32 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für Ihre Antwort. Mich hat es sehr gewundert dass die erste Besserung so schnell eingetreten ist. Während der vier Tage Pause hatte ich eigentlich nicht viel Beschwerden, aber als ich das neue Pflaster klebte und heute das zweite nach einer Woche kamen die alten Beschwerden wieder zurück. Das hat mich doch verunsichert. Die rote Stelle hat nur nach dem Verkehr geblutet, sonst ist lediglich eine Rötung zu sehen. Ich habe die Stelle mehrmals täglich mit Oekolp eingecremt und dachte das sei vielleicht gut. Vielleicht ist aber die ständige Feuchtigkeit auch nicht gut für die Haut. Außerdem bedingt die Cremerei ein ständiges Tragen von Slipeinlagen. Ich benutze schon welche ohne Folie. Ich werde nochmals bei meinem Arzt vorsprechen. Wirklich ernst genommen fühle ich mich dort allerdings nicht. Da hieß es wegen der Pause des Pflasters nur: Sie sind ja erst 46, da können sie ja schon noch eine Weile ihre Regel haben. Für die eigentlichen Wechseljahre sind sie noch viel zu jung.

Expertin-Grüne
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20.10.2016, 12:38 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Nordwind,

wenn noch Blutungen erwünscht sind, würde man eigentlich ein sequentielles Präparat verwenden. Dabei wird das Gestagen nur phasenweise verwendet, Östrogen aber durchgängig. In der reinen Östrogenphase kommt es dann zur Blutung. Bei Verwendung eines kontinuierlichen Präparates kommt es ansonsten aufgrund der erloschenen eigenen Eierstockfunktion zu einem ausgeprägten Hormontief.
In Pflasterform gibt es dazu z.B. das Fem 7combi (statt conti).
Eine dauerhaft rote Stelle an den Schamlippen sollte abgeklärt werden, ggf. durch eine Gewebsprobe, da es sich dabei auch um eine Zellveränderung handeln kann.

viele Grüße!

 

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20.10.2016, 19:23 Uhr
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Vielen Dank für Ihre Nachricht. Ich werde das Pflaster durchgängig kleben, vielleicht verschwinden dann auch die Beschwerden wieder. Die rote Stelle werde ich aber auf jeden Fall abklären lassen.

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20.10.2016, 20:33 Uhr
Kommentar

Entschuldigen Sie bitte dass ich mich nochmals melde. Ihre Aussage die rote Stelle könnte eine Gewebeveränderung sein verunsichert mich doch massiv. Ich gehe regelmäßig zur Krebsvorsorge, das letzte Mal im April dieses Jahres und ich war auch wegen der Scheidentrockenheit regelmäßig in Behandlung, das letzte Mal vor ca. 8 Wochen. Da wurde mir dann auch das fem 7 conti verordnet. Bei dieser Untersuchung stellte die Ärztin eine Rötung am Scheideneingang Richtung Damm fest, sonst sagte sie nichts von irgendwelchen Rötungen. Kann denn so eine Gewebeveränderung so plötzlich auftreten ?

Expertin-Grüne
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21.10.2016, 08:49 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Nordwind,

eine solche Stelle lässt sich natürlich ohne Untersuchung nicht beurteilen. Sie beschrieben selbst eine Stelle links an der Innenseite der kleinen Schamlippe.
Grundsätzlich sollten Rötungen/Jucken/blutende Stellen einer weiteren Abklärung zugeführt werden, wenn sie über einen längeren Zeitraum bestehen und auf die Lokalbehandlung nicht ausreichend reagieren/verschwinden. Zellveränderungen in diesem Bereich entwickeln sich über einen längeren Zeitraum und haben häufig leider ein sehr unspektakuläres Erscheinungsbild.
Vielleicht zeigen Sie die beschriebene Stelle Ihrer Ärztin noch einmal gezielt.

viele Grüße!

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24.10.2016, 13:37 Uhr
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Sehr geehrte Frau Grüne,

ich war heute bei meiner Frauenärztin. Sie hat die roten Stellen mit einer Art Essig beträufelt und mit dem Mikroskop angeschaut. ich habe jetzt eine Überweisung zur histologischen Abklärung bekommen. Am 31.10. habe ich einen Termin in einer Karlsruher Klinik bekommen. Ich habe schreckliche Angst dass sich der Verdacht auf eine bösartige Zellentartung bestätigt. Auf der Überweisung steht V.a. VIN. Was kommt da auf mich zu ? Ist die Biopsie sehr schmerzhaft und werden die Stellen örtlich betäubt ? Sollte der Befund positiv sein, ist das eine Art Krebs die auch Metastasen bildet ?

Wegen des Hormonpflasters meinte sie man würde das Pflaster erst durchgehend kleben wenn man mind. 1 Jahr keine Blutung mehr hat. Das ist ja mir nicht wirklich erwiesen. Ich soll aber trotzdem durchgehend kleben wegen der entstandenen Beschwerden.

Expertin-Grüne
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24.10.2016, 14:48 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Nordwind,

machen Sie sich nicht verrückt. Eine Biopsie wird in lokaler Betäubung durchgeführt, etwas unanangenehm trotzdem, aber es hört sich schlimmer an, als es ist. Wenn sich eine Zellveränderung bestätigt, sind die Chancen gut, dass sie komplett entfernt werden kann bevor sich daraus eine Krebserkrankung entwickelt. Das ist ja der Sinn der Sache.
Und vielleicht ist es ja auch nur eine Hauterkrankung.
Das verwendete Hormonpflaster ist zur kontinuierlichen Anwendung gedacht. Wenn noch kein blutungsfreies Jahr vergangen ist, kann alternativ das combi Pflaster verwendet werden. Der Östrogenanteil darin ist durchgängig vorhanden, um Beschwerden zu verhindern, das Gestagen ist indess sequentiell enthalten, so dass noch Blutungen auftreten dürfen.

viele Grüße!

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25.10.2016, 11:06 Uhr
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Hallo Frau Dr. Grüne,

danke für ihre beruhigenden Worte. Die Arzthelferin der Klinik hat gemeint die Biopsie würde ohne Betäubung durchgeführt so nach dem Motto: husten sie mal und das wars dann. Nun ja, abwarten. Natürlich hoffe ich sehr dass sich der Verdacht nicht bestätigt. Ich habe mich etwas im Internet belesen. Sind denn grundsätzlich alle Stadien der VIN Vorstufen zum Krebs und wie ist die Rezidivrate ? Wie sieht die Prognose aus ? Ich frage mich ehrlich gesagt warum meine Ärztin das nicht schon früher entdeckt hat. Ich war ja erst vor 9 Wochen dort wo mir die Oekolp Salbe verschrieben wurde. Da wurde der Bereich auch inspiziert. Probleme mit der Stelle links habe ich allerdings schon längere Zeit. Schon vor 2 Jahren habe ich dort mit ihr gesprochen weil ich beim Sex immer Schmerzen hatte. Bleibt nur zu hoffen dass es wirklich nur das Stadium I ist das ja dann noch gelasert werden kann. Vielen Dank für ihre Bemühungen. Letztlich war es ihr Aussage die mich zum Besuch beim Frauenarzt veranlasst hat. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar.

Expertin-Grüne
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28.10.2016, 20:40 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Nordwind,

VIN sind zwar Vorstufen von Krebs, sie können sich aber auch zurückbilden und müssen sich nicht zwingend zum Krebs entwickeln. Wenn sie in der feingeweblichen Diagnose bestätigt werden, wird das gesamte Veränderung entfernt, damit nichts passiert.

Die Veränderungen sind häufig sehr unspezifisch und mit dem bloßen Auge meist auch gar nicht gut zu sehen, von daher ist es eigentlich ganz normal, dass sie nicht so leicht entdeckt werden. Rötungen kommen häufig vor und können viele Ursachen haben, Entzündungen und Hormonmangel gehören dazu. Erst die fortbestehende Rötung, die sich z.B. mit der Hormoncreme nicht zurückbildet, ist daher im Sinne einer VIN verdächtig. Im Nachhinein ergibt sich dann manchmal ein anderer Eindruck. Der Ärztin ist deshalb aber kein Vorwurf zu machen.

viele Grüße!

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25.11.2016, 18:53 Uhr
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Hallo Frau Dr. Grüne,

ich muss sie leider noch einmal behelligen. Es wurde durch die Biopsie eine VIN 1 bestätigt. Diese ist laut FA nicht behandlungsbedürftig und es würde eine ganz normale Kontrolle im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchung ausreichend sein. Ist das so richtig ?

Des weiteren ist mein Allgemeinzustand wirklich schrecklich. Ich renne von Arzt zu Arzt und keiner findet irgendetwas pathologisches. Könnte das trotz Hormonpflaster hormonbedingt sein ? Ich habe ein brennen und ziehen in der rechten Leiste, ständig Magenschmerzen, einen Druck auf dem Brustkorb, Schmerzen in der Oberschenkelmuskulatur vorne usw.

Eine blutuntersuchung im Rahmen des check up brachte keine Auffäligkeiten, ein Röntgenbild der Hüfte und eine Ultraschalluntersuchung des Abdomens und der Leisten war ebenfalls ohne Befund. Auch das EKG und der Blutdruck sind in Ordnung. Ich werde bald verrückt. Ich fühle mich total schlecht und diese ständigen Schmerzen bringen mich an den Rande des Wahnsinns. Ich habe schon den Hausarzt gewechselt. Aber irgendwie komme ich mir inzwischen vor als würde ich als Simulant hingestellt. Ich bin gelernte Arzthelferin und habe in der ORthopädie gearbeitet. Ich kannte solche Probleme nicht bevor ich das Hormonpflaster nahm. Lediglich die Trockenheit der Schleimhäute im Scheidenbereich hatte ich vorher. Ich war froh dass nach Absetzen der Pille und Gabe des Pflasters anfangs alles wirklich super war. Bis zu der viertägigen Pause. Ich klebe das Pflaster jetzt zwar durchgehen, aber eine wirkliche Besserung der Beschwerden ist nicht da. Auch die Oekolp Creme nehme ich nach wie vor fast täglich. Haben sie einen Rat ob die Beschwerden hormonell bedingt sein können ? Ich habe den Eindruck als ob mein Frauenarzt und auch der Hausarzt mit der Situation überfordert sind.

Expertin-Grüne
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25.11.2016, 19:55 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Nordwind,

wird eine VIN nicht behandlet, kann sie fortbestehen, sich zurückbilden oder in ein Vulvakarzinom übergehen. Eine leichte Dysplasie (VIN 1)  ohne damit verbundene Beschwerden kann unter ärztlicher Kontrolle beobachtet werden - Kontrollen sind aber unbedingt erforderlich, um eine mögliche Weiterentwicklung zu erkennen. Sinnvoll wäre auch eine HPV Diagnositik (Viren, die in den meisten Fällen für die Veränderung verantwortlich sind, und helfen, diese zuzuordnen).

Die geschilderten Allgemeinsymptome sind nicht typisch für wechseljahrsbedingte Veränderungen. Wurden auch mögliche Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis abgeklärt?

viele Grüße!

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28.11.2016, 16:24 Uhr
Kommentar

Es wurden im Rahmen des Check up beim Hausarzt Rheumafaktoren mit der Blutuntersuchung gesprüft und es waren sämtliche Blutwerte in Ordnung und die Rheumfaktoren negativ.

In welchen Abständen würden sie die Überprüfung der VIN vorschlagen. Ist eine normale Ansicht der Haut oder ein Essigsäuretest ausreichend ? Jedes Mal eine Biopsie zu machen wäre ein echter Alptraum für mich. Ich habe Ende MÄrz einen Termin zur Krebsvorsorge. Bei diesem Termin werde ich eine HPV Bestimmung machen lassen. Hat das Ergebnis irgendwelche Auswirkungen auf die Behandlung ?

Expertin-Grüne
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28.11.2016, 19:37 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Nordwind,

besprechen Sie das Konzept der Kontrollen mit Ihrem Arzt. 3-monatige klinische Kontrollen (mit Vergrößerung nach Essigsäureanfärbung) sollten vermutlich ausreichen.

Eine erneute Biopsie würde bei Veränderungen oder Größenzunahme des Befundes erforderlich. Von daher sollten Sie die Stelle auch selbst beobachten.

Der mögliche Nachweis einer hoch-risiko-HPV Infektion (v.a. Typen 16, 33) würde eine erhöhte Aufmerksamkeit erfordern.

siehe auch:

https://www.krebsinformationsdienst.de/wegweiser/iblatt/iblatt-hpv-allgemein.pdf

viele Grüße!

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