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Welche Maßnahme bei Hormonmangel nach radikaler Hysterektomie

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

08.08.2019 | 10:30 Uhr

Sehr geehrte Experten,

vor 10 Wochen entschied ich mich - nach sieben Operationen in den letzten drei Jahren - zu einer radikal Hysterektomie. Im Vorfeld kam es immer wieder zur Bildung von Miomen und gutartigen Tumoren. Die Regelblutung kam unregelmäßig, zuletzt 14-tätgig, sodass sich auch seit einem Jahr eine Anämie und ein Eisenmangel einstellte. Die Schmerzen während der Periode waren zuletzt unerträglich und im Mai diesen Jahres erfolgte dann endlich besagte OP.

Derzeit 'plage' ich mich mit Hitzewallungen und Schlafstörungen, beides aber in einem für mich erträglichem Maße. Nach dem letzten Besuch bei der Gynägologin wurde mir erklärt, dass alles gut verheilt sei, ich aber gegen den Hormonmangel ein Präparat nehmen solle. Mir wurde Lenzetto Pumpspray angeraten. Es fand keine Untersuchung bezüglich des Hormonhaushaltes und der Knochendichte statt. Anhand meiner Schilderungen riet man mir zu 'Einnahme' dieses Präparates.

Den Beipackzettel las ich tapfer durch, hatte vorab jedoch bereits Bedenken, da 2002 eine Langzeitstudie ergab, dass die Zugabe von Östrogenen nicht gut sei. Es habe sich gezeigt, dass Komplikationen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Brustkrebs erhöht sein können. Lt. der Gynäkologin hat man diese Erkenntnisse nun revidiert.

In der Beschreibung des Präparates Lenzetto wird u.a. aufgeführt, dass man eine Therapie hiermit nicht beginnen sollte, wenn man z.B. unter Angina Pectoris und / oder Thrombose leidet. Hierzu möchte ich anmerken, dass ich im Alter von 27 Jahren eine Thrombose im linken Bein hatte und man mir im Alter von 44 Jahren Angina Pectoris diagnostizierte. Heute bin ich 48 Jahre alt und die Angina Pectoris wurde vor zwei Jahren als 'geheilt' eingestuft. Des Weiteren teile ich mit, dass ich übergewichtig bin (BMI 26).

Meine Fragen nun ganz konkret: Ist das verschriebene Mittel Lenzetto für mich unbedenklich, ist aufgrund meiner Krankheitsgeschichte ein anderes Präparat ratsam, oder soll ich schlichtweg noch ein wenig meine Wechseljahrebeschwerden ertragen?

Vielen Dank vorab für Ihre Zeit und Ihre Rückmeldung.

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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08.08.2019, 18:42 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Q-Rage,

die Eierstöcke wurden vermutlich nicht entfernt, von daher sollte die körpereigene Hormonproduktion von dem Eingriff nicht anhaltend beeinträchtigt worden sein. Bis die Eierstockfunktion eslischt können gut noch 4 oder mehr Jahre vergehen.
Möglicherweise können Sie den Beschwerden auch mit einem pflanzlichen Präparat ausreichend begegnen.
Ansonsten ist eine transdermale Östrogentherapie  (Spray, Pflaster, Gel) sehr gut verträglich und mit einem sehr geringen Risiko für Thrombosen oder einer Verschlechterung einer KHK verbunden. Zur Sicherheit können Sie auch Ihren Hausarzt/Internisten/Kardiologen befragen.
In Bezug auf die WHO Studie hat Ihrer Ärztin vollkommen recht. Die Bewertung ist in ihrer Aussage genauer differneziert worden. Herzgesunde Frauen, die vor dem 60. Lebensjahr mit einer Hormontherapie beginnen, haben ein diesbezüglich sehr geringes Risiko.

viele Grüße
Dr. Grüne

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10.08.2019, 13:56 Uhr
Kommentar

Herzlichen Dank, Frau Dr. Grüne, für Ihre Rückmeldun. Tatsächlich verhält es sich jedoch so, dass auch beide Eierstöcke entfernt wurden. Darum die Anmerkung ‘radikal' Hysterektomie

Expertin-Grüne
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10.08.2019, 18:06 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Q-Rage,

dann wurden Sie "schlagartig" in die Wechseljahre versetzt. Es ist eigentlich ungewöhnlich, wenn die Eierstöcke gesund waren, diese vor der Menopause mit zu entfernen.
Eine Hormonersatztherapie ist bei Beschwerden nun angezeigt, das Präparat Lenzetto ist dazu gut geeignet und hat ein günstiges Nebenwirklungsprofil.

viele Grüße
Dr. Grüne
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