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Wechseljahre mit 37? Nächste Schritte?

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

24.01.2019 | 11:40 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

da ich aktuell keinen Kinderwunsch habe, jedoch abklären wollte ob ich noch könnte, habe ich mich testen lassen. Ich bin 37 Jahre alt. Ergebnis: AMH Wert von 0,2. Normal wäre wohl 2 in meinem Alter. Daraufhin habe ich eine zweite Frauenärztin konsultiert, die mich zur Fruchtbarkeitsklinik geschickt hat - dort wurden folgende Werte festgestellt: AMH 0,1 Östradiol <20 FSH 11,7 LH 2,6. Die Klinikärztin sagt es spricht dafür, dass ich in die Wechseljahre komme. Meine Frauenärztin hat mir gleich gesagt dass ich in den wechseljahren bin und sofort die Hormonersattherapie empfohlen. Als Beschwerden habe ich seit ca. 6 Monaten abnehmendes Lustempfinden, eine trockene Scheide, selten stimmungsschwankungen und 2 Wochen lang Einschlafschwierigkeiten (kann aber auch an der Abwesenheit in dieser Zeit meines Lebenspartners liegen). Ich habe oft Zwischenblutungen (wobei meine Ärztin meine das kann an der niedrigen Dosierung meiner Pille liegen). Und nun, da ich in 3 Monaten ins Ausland gehe (ca. 1,5 Jahre), hat mir die Frauenärztin eine andere Pille verschrieben, die die Zwischenblutungen stoppen soll. Nun frage ich, was wäre die richtige Therapie? Kann es auch andere Ursachen haben, dass meine Werte so schlecht sind? Es gibt wohl auch Fälle, bei denen der Nacken stark verspannt ist und dadurch der Hormonzugang von gehirn zur Gebärmutter eingeschränkt ist und dadurch die Werte so schlecht sind. Und das würde auch zu mir passen, da ich seit 1,5 Jahren unter wiederkehrenden Nackenschmerzen leide & im Schulterbereich (trotz 1x/Monat Thaimassage) sehr verspannt bin + ich war letzte Woche das erste Mal bei einer Osteopathin und sie hat bestätig, dass ein Halswirbel nach links verschoben ist und die Verspannungen und Schmerzen davon kommen. Kann es was mit den hormonwerten zu tun haben? Falls nicht, was würden Sie als Maßnahme empfehlen? Ich fühle mich in der Situation überfordert. PS. Ich hatte auch in der Vergangenheit eine Unterfunktion der Schilddrüse, jedoch hatte sich das wieder stabilisiert, sodass ich seit ca. 2,5 Jahren keine Tabletten mehr nehmen muss. Vielen Dank im Voraus, Minka

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Expertin-Grüne
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24.01.2019, 15:46 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Minka,

eine nachlassende Hormon-Produktion in den Eierstöcken hat mit Nackenverspannungen nichts zu tun - diese betreffen die Muskulatur und nicht die Blut(hormon)versorgung.
Unter Einnahme einer Pille lässt sich kein verlässlicher Hormonstatus bestimmen, da ein anders Östrogen zugeführt wird, welches aber die Östradiolbildung hemmt. Der AMH Wert weist auf eine bereit eingeschränkte Eierstockreserve, lässt aber keine konkrete Aussage zur Dauer der verbleibenden Fruchtbarkeit zu.
Insgesamt besteht kein Handlungsbedarf, wenn Sie keinen Kinderwunsch haben.  Sollten Kinderwunsch jedoch noch eine Rolle spielen, wäre es sinnvoll, diesem schon bald nachzugehen.
Wenn es nur um die Zwischenblutungen geht, können auf einen Pillenwechsel günstig reagieren.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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24.01.2019, 16:20 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Dr. Grüne,

herzlichen Dank für Ihre Antwort. Sie haben mir bereits sehr geholfen und viele Ängste genommen. Wäre es denn für meinen Körper besser die Pille ganz abzusetzen, wenn durch die Pille die Östrogenfunktion gehemmt wird? (Verstehe ich das richtig?) Beide Ärztinnen haben mir dazu geraten die Pille nicht abzusetzen, da wohl die Wahrscheinlichkeit erhöht ist, dass sich Miome bilden. Sind denn durch die Einnahme der Pille evtl. alle Werte verfälscht? Würde eine Pause Sinn machen, um die richtigen Werte bestimmen zu können? 

Vielen lieben Dank im Voraus für Ihre Hilfe.

Expertin-Grüne
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24.01.2019, 20:36 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Minka,

das körpereigene Östrogenproduktion wird durch Hemmung der Eizellreifung und des Eisprungs gedrosselt, dafür wird aber ein anderes synthetisches Östrogen (Ethinyestradiol) zugeführt. Es gibt also keinen Mangel.

Wenn Sie verhüten möchten, brauchen Sie demzufolge die Pille auch nicht abzusetzen, die Ihnen zudem einen geregelten Zyklus ermöglicht.

Eine Hormonbestimmung wäre ohne Pilleneinnahme verlässlicher - aber wozu soll sie dienen - sie hätte ja keinerlei Konsequenz.

Das An- und Absetzen der Pille erhöht zudem das Risiko von Nebenwirkungen (z.B. Thrombosen).

viele Grüße,
Dr. Grüne

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