Guten Tag, Frau Dr. Grüne,
seit dem letzten Termin bei meiner FÄ am 27.03.12 nehme ich Femoston 1/10 mg. Nach der letzten Einnahme bekam ich am 27.4. meine Regel, die sich wie immer mit Schmierblutungen ankündigte und auch nicht lange dauerte. Meine Frage, wann setzt eine Wirkung von Femoston gegen meine Beschwerden Schlafstörungen, depr. Verstimmung, Tagesmüdigkeit, keine Kondition und schnelles schwitzen beim Sport, Gewichtszunahme Bauch, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, schwache Libido usw. ein? Auch steht in dem Beipackzettel Femoston ist geeignet für Frauen in den Wechseljahren, bei denen die letzte Periodenblutung Menopause mindestens 6 Monate zurückliegt." Ich habe aber noch meine Regel, wenn auch kürzer.
Das Östradiol in Femoston soll ja körperidentisch sein, dafür ist aber das Gestagen, welches man ab dem 15. Tag 2 Phasen-Pille nimmt, künstlich. Wirken sie deshalb nicht so gut, weil das Östradiol nicht in Progesteron umgewandelt wird? Kann es vielleicht auch sein, dass mein Östrogenwert jetzt noch höher geht und ich in eine Östrogendominanz hineinrutsche? Letztes ist im März ein Hormonspiegel gemacht worden, deshalb will meine FÄ auf meine Anfrage keinen erneuten Hormonspiegel machen lassen. Woher soll sie dann wissen, ob ich vielleicht einen Progesteronmangel habe, der genau meine Beschwerden auslöst? Wäre da eine Progesteroncreme nicht besser? Ich bin übrigens 45 Jahre alt, bin 1,73 m groß und wiege 67 kg habe in den letzten 4 Monaten 5 kg zugenommen und habe seit Okt. 2010 Hashimoto. Mein TSH liegt zur Zeit bei 0,8 und ich nehme 75 mg L-Thyroxin.
Für Ihre Antwort danke ich Ihnen schon jetzt und verbleibe
m.f.G.
Angel

Wann und wie schnell wirkt Femoston 1/10 mg
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage an Expertin-Grüne
Antwort von Expertin-Grüne
Hallo Angel,
mit einer erkennbaren Wirkung einer Hormonersatztherapie ist normalerweise relativ schnell zu rechnen 1.-2. Anwendungswoche, wenn die Dosierung ausreichend und die Indikation richtig ist.
Östrogen wird nicht in Progesteron umgewandelt. Progesteron ist das natürliche Gelbkörperhormon, welches nach dem Eisprung gebildet wird. Es führt ebenso wie synthetische Gestagene zu einer Umwandlung der unter Östrogen aufgebauten Gebärmutterschleimhaut und fördert deren vollständige Abblutung.
Über die Haut mittels Creme wird Progesteron im Gegensatz zu Östrogenen leider nicht gut aufgenommen, so dass eine ausreichende Wirkung nur durch Tabletten zu erzielen ist.
Wenn die Behandlung nicht zu einer deutlichen Beschwerdebesserung führt, kann eine Umstellung von Präparat und/oder Dosis sinnvoll sein. Das sollte mit dem Arzt diskutiert werden. Die Bestimmung der Hormonwerte hilft meist wenig, da Beschwerden nicht zuverlässig zu den gemessenen Werten korrelieren. Behandelt wird nach der Klink.
MfG Dr. Grüne