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Vorhofflimmern

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

25.09.2007 | 10:23 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Dossler,

ich bin 58 Jahre und nahm seit einer Total-OP im Jahre 1995, bei der ein Eierstock mir gelassen wurde, 2 Hübe Gynokadin-Gel, welches ich sehr gut vertrage. Seit Anfang des Jahres leide ich unter schubweise auftretendem Vorhofflimmern, welches kardiologisch abgeklärt wurde und wofür kein organischer Befund besteht. Mein Hausarzt tippte auf starke Wechseljahrsbeschwerden, weil ich auch noch andere Beschwerden wie Hitze, Kälte, Zittern im Körper, traurige Phasen, Schlaflosigkeit bekam. Mein Frauenarzt untersuchte mich und stellte das Gynokadin-Gel auf erst auf 3, dann auf 4 Hübe ein. Es geht mir jetzt besser, aber ab und zu tritt das Vorhofflimmern noch auf. Es ist zeitlich sehr schlecht einzugrenzen, meistens habe ich zum Ende des Monats ein sehr unruhiges Herz und manchmal, aber nicht immer, kommt es dann zu diesem Vorhofflimmern. Das ist sehr, sehr unangenehm. Ich kann es zwar mit Rytmonorm nach 2-4 Stunden stoppen, aber danach fühle ich mich noch 2-3 Tage sehr unruhig und schlapp. Mein Frauenarzt spricht nun von Tabletten anstelle des Gels. Ich würde es aber gerne zusätzlich mit Remifemin probieren. Vielleicht hilft es mir und ich komme dann besser zurecht. Ich möchte keine starken Beruhigungsmittel oder Schlafmittel nehmen. Seit einiger Zeit nehme ich jeden Morgen 1 Löffel Leinöl in mein Müsli und ab und zu eine Baldriantablette, die mir auch hilft. In Remifemin ist Traubensilberkerze und Johanniskraut. Wieviel zeitlichen Abstand müsste ich zwischen dem Östrogengel und dem Johanniskraut lassen, damit das Hormon nicht vom Johanniskraut beeinflusst wird oder hat das nichts zu bedeuten?

Für eine Antwort wäre ich sehr, sehr dankbar. Ich weiß schon nicht mehr, was ich noch tun soll und Östrogentabletten... ich weiß nicht. Ich habe auch Angst, dass es bei der Umstellung von Gel auf Tabletten wieder zu den alten Beschwerden kommt, d.h. dass dann sehr oft dieses Vorhofflimmern auftritt.

Mit herzlichem Gruß

Edelgard Weikamp

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25.09.2007, 05:42 Uhr
Antwort

Hallo Edelgard,
Bevor Sie Tabletten nehmen, die das gleiche Phänomen haben wie das Gel, nämlich *schubweise* das Östrogen an den Körper abzugeben, sprechen Sie doch mit Ihrem FA über die Verordnung eines Hormonpflasters. Das Hormonpflaster gibt sehr gleichmäßig über 24 Stunden des Tages immer die gleiche Hormonmenge ab.
Falls Ihre Schlafstörungen vor allem Durchschlafstörungen sein sollten, dann wäre sogar ein Hormonpflaster mit Östrogen und Gestagen zu empfehlen.
Es gibt Remifemin als reines Traubensilberkerze-Präparat und als Remifemin Plus, da ist dann zusätzlich Johanniskraut drin.
Es gibt keine Vorschrift, in welchem Abstand zu einer Hormontablette (und um die gehts wohl) Johanniskraut genommen werden sollte.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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25.09.2007, 06:51 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Dossler,

erstmal danke für die schnelle Antwort. Was ich nicht verstehe ist, dass Sie der Meinung sind, ein Hormonpflaster mit Östrogen und Gestagen sei empfehlenswert. Mein FA meint, da ich keine Gebärmutter mehr habe, ist Gestagen nicht nötig oder auch ohne Wirkung. So habe ich das jedenfalls verstanden. Ein Östrogen-Pflaster hat er mir auch schon angeboten, aber ich habe Bedenken wegen des Nasswerdens beim Duschen oder dass es sich löst beim Schwitzen o.ä. Die Schlafstörungen sind außerdem ja nicht das Schlimmste, am allerschlimmsten sind die Herzbeschwerden, d.h. das Vorhofflimmern, das ja wohl durch die Wechseljahre kommen soll. Ist ja auch nach Erhöhung der Gel-Dosierung besser geworden, aber nicht weg. Und das belastet mich eigentlich am meisten. Immer diese Angst vor dem Vorhofflimmern, da traue ich mich gar nicht mehr, irgendwohin zu fahren oder zu gehen. Vielleicht antworten Sie mir noch einmal Ich würde mich freuen.

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25.09.2007, 07:14 Uhr
Antwort

Hallo Edelgard,
Sie können hier im Expertenrat viele, viele Briefe zu genau diesem Thema lesen.
Es wird immer wieder behauptet, das Gelbkörperhormon sei ausschließlich für das Reifwerden der Gebärmutterschleimhaut oder für die Erhaltung einer Schwangerschaft erforderlich. Ist aber nicht so! Gelbkörperhormonmangel kann die gleichen Beschwerden auslösen wie Östrogenmangel. Und Schlafstörungen, vor allem Durchschlafstörungen, sind häufig durch Progesteronmangel ausgelöst, worauf sich meine Empfehlung bezog.
Weder das tägliche Duschbad, noch das Schwitzen der WJ lösen normalerweise das Pflaster ab. Der Vorteil ist eindeutig die kontinuierliche Hormonabgabe über 24 Stunden. Und das könnte auch für Ihre Herzbeschwerden sinnvoll sein.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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26.09.2007, 01:51 Uhr
Antwort

Hallo Dr. Dossler,

danke für Ihre Antwort. Jetzt ist mir Vieles klarer. Ich werde auf jeden Fall nochmal diesbezüglich mit meinem Frauenarzt sprechen. Mal sehen, wie er reagiert.

Herzlichen Gruß

Edelgard

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02.07.2008, 07:42 Uhr
Antwort

Hallo Dr. Dossler,

ich hatte Ihnen ja schon geschrieben, dass ich jetzt das Hormonpflaster Fem 7 50 von meiner FÄ bekommen habe. Meine ganzen Symptome, außer das Vorhofflimmern, verschwanden. Seit einiger Zeit fällt mir jedoch auf, dass die Vorhofflimmer-Attacken, für die die Kardiologen keinen Grund gefunden haben, immer in ziemlich genauen Abständen von 21-24 Tagen auftreten. Habe es immer im Kalender eingetragen, aber noch nie darauf geachtet. Ich stelle es mir so vor, dass vielleicht die Hormonmenge im Pflaster nicht ausreicht. Außerdem tritt es immer Freitag, Samstag oder Sonntag auf. Sonntagsmorgens wechsele ich das Pflaster. Kann es sein, dass vielleicht ab Freitag, die Menge der Hormone nicht mehr ausreicht? Oder ist eine kontinuierliche Gabe gewährleistet. Ich kann mir sowieso nicht vorstellen, wie das funktioniert. Wie kann aus einem so kleinen Pflaster jeden Tag gleichmäßig die gleiche Menge Hormone abgegeben werden? Vielleicht haben Sie ja eine Aufklärung für mich, das wäre toll.

Herzlichen Dank und ganz liebe Grüße

Edelgard


Ihre Antwort:

Hallo Edelgard,
schade, dass sie den heutigen Brief nicht unter dem alten Briefwechsel fortgesetzt haben, dann wüßte ich sofort mehr über Sie.
Da Sie FEM 7 50mg anwenden, nehme ich an, dass sie keine Gebärmutter mehr haben.
Da die Beschwerden immer zum Ende des Pflasters auftreten, wäre vielleicht ein etwas höher dosiertes Pflaster (FEM 7 75mg) die beste Therapie
Mit freundlichen Grüßen
ihr
TomDoc

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02.07.2008, 07:46 Uhr
Antwort

Guten Morgen, TomDoc,

jetzt habe ich unseren neuen Briefwechsel in diesen alten kopiert, damit Sie wissen, worum es geht.

Außerdem habe ich noch eine Frage: Könnte ich eigentlich anstelle der Dosiserhöhung im Pflaster auch zusätzlich Remifemin oder Remifemin plus nehmen? Ich glaube, Remifemin plus darf ich als Marcumar-Patient nicht nehmen. Wie sieht es ohne Johanniskraut aus und was müsste ich dabei beachten, da ich ja auch noch das 50er Pflaster habe? Wäre das eine Alternative?

Ich freu mich auf Ihre immer so sehr kompetente Antwort.

Edelgard

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02.07.2008, 09:49 Uhr
Antwort

Liebe Edelgard,
danke für die Aktualisiserung.
jetzt bleibe ich auch bei meinem Tipp, das Pflaster zu erhöhen auf das FEM 7 75.
Viel Erfolg mit diesem Wechsel!
ihr
TomDoc

p.s
....und vergessen Sie meinen immer wieder gesagten Magnesium-Tipp nicht!

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02.07.2008, 09:55 Uhr
Antwort

Hallo Edelgard,
Johanniskraut kann die Hormonwirkung sogar abschwächen, da es über das gleiche Enzymsystem abgebaut wird wie das Östrogen.
Ich bleibe eher bei meinem Tipp, das Östrogenpflaster etwas zu erhöhen.
Traubensilberkerze zusätzlich wäre aber auch eine Idee.
Falls sie immer noch diesen Rhythmus in Ihren Beschwerden haben, dann sprechen Sie m it Ohrem FA noch einma über die Möglichkeit eines Östrogen-Gestagen-Pflasters, zu dem ich Ihnen im September vorigen Jahres ja schon einiges gesagt habe.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Mit freundlichen Grüßen
ihr
TomDoc

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03.07.2008, 08:32 Uhr
Antwort

Hallo TomDoc,

welchen Magnesium-Tipp? Habe ich da was übersehen??? Bin ein bißchen verwirrt; denn daran habe ich auch schon mal gedacht.

Happy Days

Edelgard

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