Sehr geehrter Dr.Dossler,
bitte dringend um Rat, da es mir sehr schlecht geht.
Bin 52 Jahre, seit 3 Jahren ohne Menstruation und wie mein Frauenarzt sagt, schon dementsprechend lange aus den Wechseljahren heraus.
Leide unter Schweißausbrüchen mit unmittelbar vorhergehenden schlimmsten Kältezuständen, die dann über ca 30 Minuten nicht mehr aufhören. Es kommt zu Muskelschmerzen in den Gliedern und zu schlimmen Verkrampfungen im Brustkorb, die mir die Luft nehmen und mich fast nicht mehr schlucken lassen.
Hinzu kommen allgemein Kraftlosigkeit, überschießende Nervenimpulse (Schreckhaftigkeit),innere, überschießende Erregbarkeit schon beim Sprechen(nervöse Atemlosigkeit), plötzlich rasendem Puls mit Flattern und Luftnot, morgendlichem Herzrasen mit folgenden Rhythmusstörungen und Schweißausbrüchen, sowie tagelangen Rhythmusstörungen (Extrasystolen).
Hatte im Sommer nach anstrengenden Tagen plötzlichen Zusammenbruch- 3 Wochen später Pulsabfall-.Hinzugezogene Ärztin diagnostizierte akute Wechseljahrsbeschwerden durch plötzlichen Hormonabfall. Stunden später Intensivstation -AV Block 3.Grades-Herzschrittmacher. Also ein totales Stop mitten aus dem Alltag.
Kadiologen (2) sagen, alles funktioniert gut. Herz schlägt kräftig, normal..., allerdings Extrasystolen, müßte wieder topfit sein..., sie haben keine Erklärung für alle gebliebenen Beschwerden. Nehme einen halben Betablocker(Beloc mite) und Schilddrüsenhormon nach Radiotherapie 1993- (kürzlich leicht abgesenkt, da ich innerlich so unter Power stand). Werte sollen gut sein, mehrmals kontrolliert.
Mein Frauenarzt ist von allem total überrascht, fast empört... Nehmen sie Hormone, und ihre Problem bessern sich....,so seine Aussage. Natürliche Mittel würden nicht mehr wirken, da ich über den Wechsel hinaus sei, so seine Überzeugung (Er ist bekannt als großer Hormontherapieanhänger).Ferne hätte ich jahrelange wenige Myome gehabt, die ja nun nicht wieder wachsen sollten. Er berichtet von Fällen aus seiner Praxis, die -zig nicht ungefährliche Untersuchungen ergebnislos hinter sich gebracht hätten. Erst eine Hormonersatztherapie hätte ihnen geholfen.
Die Kardiologen und mein Hausarzt raten von einer Hormontherapie ab, haben aber keine Erklärung für meinen schlechten Zustand. Ich kann kaum noch meine Alltagsroutine ohne Probleme bestreiten. Meine Krankheitsgefühl ist groß, meine Belastungsfähigkeit physisch und psychisch fast Null.
Frage 1:
Besteht aus Ihrer Erfahrung tatsächlich ein Zusammenhang zwischen meinen massiven Beschwerden und Hormonmangel?
Frage 2:
Würden Sie trotz der Bedenken der Kollegen eine Het empfehlen, oder gibt es sanftere Mittel, die hilfreich sein könnten in der Phase (Postmenopause) in der ich mich befinde?
Ich bitte Sie, meine lange Ausführung zu entschuldigen. Sie soll dem besseren Verständnis der Situation dienen und einem zukünftigen Arzthopping, bezw. einer Resignation meinerseits entgegenwirken.
Ich bedanke mich und hoffe auf einen guten Rat, der endlich hilft.
Mit freundlichen Grüßen
Benny,
die bis vor kurzem voll und kraftvoll im Leben stand.
Verkrampfungen -Rhythmusstörungen- Kälte
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Hallo Benny,
heute Abend habe ich einen Brief „Woher kommt das Zittern“ beantwortet. Bitte lesen Sie sich doch meine Antwort einmal durch.
Eine Hormonersatztherapie würde ich bei Ihnen auch nicht völlig ausschließen, allerdings erst eine intensive Pflanzentherapie versuchen, da hier kaum Nebenwirkungen zu erwarten sind.
Haben Sie schon einmal versucht, sich mit hochdosierter TRAUBENSILBERKERZE (z.B. KLIMADYNON UNO) zu behandeln? Evt. In Kombination mit Johanniskraut (REMIFEMIN PLUS)? Sollten Sie!
Ansonsten würde ich, trotz der Tatsache, dass Sie seit 3 Jahren keine Regel mehr haben, doch eine Östrogenbestimmung machen lassen, um einen Östrogenmangel wirklich zu sichern. Wenn eine HRT gemacht wird, so kann sie ohne Probleme „transdermal“, also über die Haut, gemacht werden (z.b.mit Östrogen-Gel und zusätzlich Progesteron-Gel, oder mit Östrogen/Gestagen-Pflastern.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc