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Verdickte Gebärmutterschleimhaut mit 44

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

10.01.2017 | 17:58 Uhr

Sehr geehrtes Expertenteam,

heute erhielt ich, nachdem meine Periode, die sonst immer pünktlich nach 21 Tagen kommt, und die nun 12 Tage später immer noch nicht da ist, von meiner Ärztin die Auskunft, dass ich eine verdickte Gebärmutterschleimhaut hätte (16 mm ). Zusätzlich sah sie einen kleinen Polypen. (Dieser war vor einem Jahr auch schon da und scheint demnach nicht von allein verschwunden zu sein). Seit dreii Tagen habe ich minimale Schmierblutungen (hatte ich noch nie in der Form in meinem Leben). SST ist negativ. Ich bin 44 Jahre alt.

Sie riet mir sofort zu einer Ausschabung, da die Gebärmutterschleimhaut aufgrund ihrer Dicke nicht mehr von alleine abbluten könne.

Ich habe keinerlei Symptome, die auf Wechseljahre o.ä. hindeuten und war sehr überrascht über diesen Befund. Seit zwei Wochen habe ich immer wieder Unterleibsziehen.

Meine Fragen an Sie:

1. Halten Sie in meinem Fall die Ausschabung für die beste Option oder gibt es noch vertretbare Alternativen? Als ich fragte, ob man auch durch eine Hormongabe etwas bewirken könnte, hat sie abgewunken. Sie würde die Aussschabung selbst durchführen. Ihr Argument ist, dass man nach einer Ausschabung die Schleimhaut gleich untersuchen könne. 

2. Wie kann eine verdickte Gebärmutterschleimhaut bei meinem kurzen und regelmäßigen Zyklus von 21 Tagen überhaupt entstehen?

Herzlichen Dank für eine Antwort!

Sonni72

 

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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10.01.2017, 23:25 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Sonni,

die Schleimhaut ist wirklich dick und aufgrund der Blutungsstörung besteht jetzt auch aus Abklärungsgründen eine Indikation zur Ausschabung.
Grundsätzlich kann die Schleimhaut auch durch Gabe eines Gestagens zur Abblutung gebracht werden, ein Polyp lässt sich damit aber nicht behandeln.

Zu einer verdickten Schleimhaut kommt es infolge eines hormonellen Ungleichgewichtes mit Überwiegen der Östrogene. Das kann auch bei verkürzten Zyklen der Fall sein.

viele Grüße!

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12.01.2017, 08:58 Uhr
Kommentar

Ich bedanke mich herzlich für Ihre Antwort! Am nächsten Mittwoch wird die Ausschabung stattfinden.

Freundliche Grüße

Sonni

 

 

Expertin-Grüne
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12.01.2017, 16:44 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Sonni,

das ist eine gute Entscheidung. Melden Sie sich gern wieder, wenn das Ergebnis vorliegt. Alles Gute für den Eingriff.

viele Grüße!

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20.01.2017, 12:31 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Frau Expertin Grüne,

die AS liegt nun hinter mir und ich habe auch den Befund. Da ich damit wenig anfangen kann, hier im Wortlaut die Kritische Stellungnahme:

 

1. Cervixabradat mit reichlichem Nachweis von eindgedicktem Schleim mit darin eingebetteten Fragmenten einer dysplasiefreien endocervicalen Mucosa mit fokaler mikroglandulärer endocervicaler Hyperplasie im Umfeld einer geringgradig ausgeprägten chronischen unspezifischen Cervicitis. Miterfasst plattenepitheliale Streifen der Portiomucosa mit regelhaftem histomorphologischen Befund. Keine präkanzerösen Epitheldysplasien. Kein Nachweis von CIN-Läsionen.

2. Corpusabradat mit einem äußerst unregelmäßig proliferierenden, größtenteils in der Sekretionsphase befindlichen Endometrium mit multifokaler zystischer Erweiterung der Endometriumdrüsen im Sinne einer sog. abortiven Sektretion, entsprechend einer Endometriumproliferationsstörung im Rahmen einer kombinierten hormonellen Dysregulation mit Zeichen einer einfachen Endometriumhyperplasie ohne Zellatypien. Herdförmige Zeichen einer Endometriumabstoßung mit regressiven Veränderungen endometrialer Drüsen, z.T. überlagert durch eine frustrane epitheliale Regeneration. Kein Hinweis für Malignität.

Meine Ärztin meinte nur, wir schauen jetzt erst mal, wie es sich weiter entwickelt und tun nichts weiter.

 

Meine Fragen:

1. Geht aus dem Befund hervor, dass ich eine chronische Gebärmutterhalsentzündung habe und wenn ja, kann man da etwas machen?

2. Spricht der Befund dafür, dass ich hormonelle Unregelmäßigkeiten habe? Zur Erinnerung: Ich habe bisher sehr regelmäßig alle 21 Tage meine Periode gehabt, nur vor der AS kam sie erstmalig nach 5-6 Wochen immer noch nicht, nur Schmierblutungen.

3. Bedeutet das, dass ich kurz vor dem Beginn meiner Wechseljahre stehe?

4. Könnte ich nach obigem Befund theoretisch noch schwanger werden?

5. Sollte meine hormonelle Situation nicht doch medikamentös unterstützt werden?

Herzlichen Dank für eine Antwort und liebe Grüße

Sonni72

 

Expertin-Grüne
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20.01.2017, 20:41 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Sonni,

eine "unspezifische Cervizitis" muss (und kann) man nicht behandeln. Damit ist eine Reizung des Gebärmutterhalses ohne konkrete Ursache gemeint.

Ein hormonelles Ungleichgewicht, vielleicht auch nur in dem einen verlängertn Zyklus kann Ursache des unregelmäßigen Schleimhautwachstums sein. Das bedeutet noch nicht, dass Sie schon in den Wechseljahren sind und erst recht nicht, dass Sie nicht mehr schwanger werden könnten. Solange Eisprünge auftreten, ist auch eine Schwangerschaft möglich.

Eine einfache Hyperplasie ohne Zellveränderungen (wie in Ihrem Fall) kann man beobachten oder wenn gleichzeitig eine Verhütung und Zyklusregulierung erfolgen soll, eine kombinierte niedrig dosierte Pille sowie eine Minipille anwenden.

viele Grüße!

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