Utrogest Oral oder Vaginal

Hallo,
Sie können soviel lesen wie Sie wollen und googlen, bis Ihre Augen aussehen wie ein Flatscreen: völlig übereinstimmende Meinungen werden sie nicht finden.
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Alle Menschen sind gleich, aber sie sind nicht die selben! - Barbra Streisand.
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Wie Hormone resorbiert werden, hängt von vielen Faktoren ab. Bei der Haut z.B. von der Dicke des Unterhautgewebes und von der Hautdurchblutung.
Deshalb sind so gut gemeinte Links, wie in einem Brief letztens von einer klugen Leserin mitgeteilt, zu den in den S3-Richtlinien zur Hormontherapie mitgeteilten Resorptionsdaten nichts anderes als statistische Angaben, die wenig helfen.
Durchschnittswerte sind die in einer Gaußschen Verteilungkurve am häufigsten gefunden Werte. Die treffen aber ganz sicher nicht für jeden Menschen und für jedes Lebensalter gleichermaßen zu.
Es sind eben Richtlinien - nichts anderes.
Der wichtigste Metabolit des Progesterons ist das Allopregnanolon, dass unter anderem in der Leber entsteht und auch im Gehirn in nennenswerter Menge (und dort auch die größte Rolle spielt - weswegen sich die orale Aufnahme vor allem bei den so häufigen Schlafproblemen in und nach den WJ anbietet.
Dass für diese Metaboliten-Bildung bei vaginaler Anwendung die Vaginalbakterien eine Rolle spielen sollen, wie es Herr Römmler laut Angabe einer Leserin in einem seiner Bücher beschrieben haben soll, erscheint mir äußerst fragwürdig (ich habe das entsprechende Buch trotz meiner sehr hohen Wertschätzung der Ansichten von Herrn Kollegen Römmler nicht gelesen) wird aber von ihm angeblich als Hauptgrund zitiert, weswegen Frauen mit zunehmendem Lebensalter Progesteron oral anwenden sollten. da die Vaginalflora sich in jedem Fall und bei jeder Frau sehr stark im Alter ändert.
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Der first-pass-effect, den es nach Dr.Lee zu vermeiden gilt, damit genügend PG ins Blut gelangt, ist nur bedingt richtig, denn richtig ist, dass die transdermale Resorptionsfähigkeit aller Medikamente altersbedingt nachlässt.
In dieser Situation sollte eine Frau, die unter einer transvaginalen oder transdermalen PG-Therapie negative Veränderung Ihrer Lebensqualität bemerkt, den PG-Wert unter der Therapie einige Male testen lassen (auch unter angepasster Dosis). So würde sich zeigen lassen, ob die Resorption unter veränderter Dosierung sich anpasst oder gestört ist.
Solche Hormontests sind gewiss nicht als Kassenleistung zu erbringen, aber auch ganz gewiss nicht teuer, wenn man sich auf das PG beschränkt.
Aufgrund des fehlenden First-Pass-Effectes bei transdermaler und transvaginaler Anwendung ist die Resorption von Progesteron in unveränderter Form und guter Resorptionsfähigkeit vorausgesetzt) höher als bei oraler Aufnahme (etwa 2:1), weswegen oral mehr Utrogest angewendet wird, um den gleichen PG-Wert im Blut zu erreichen.
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Unter der Voraussetzung, dass Sie sich wohl fühlen, gibt es also keinen Grund, an Ihrer Therapie irgendetwas zu ändern.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc