Guten Tag Herr Dr.,
ich bin 46 Jahre und habe 1 Kind.
nach recht starken Wechseljahresbeschwerden in Allen Bereichen
und ein ausbleiben der Regel für je. 1/2 Jahr und vielen Versuchen
mit heilpraktischer Behandlung Besserung zu erfahren,
hatte ich mich im Januar zur HET entschieden.
Nach Versuchen mit Femoston und Mericomb ging es mir nicht
so gut: wieder einsetzende starke sehr schmerzhafte Regel.
Beim Versuch mit einem reinem Östrogenprodukt über kurze
Zeit stellt mein FA fest, das sich die Schleimhaut kaum mehr aufbaut.
Nun glaube ich, die für mich gute Therapie gefunden zu haben.
Ich nehme seit 4 Wochen 1 Hub Gynokadingel und habe abends
2 utrogest vaginal genommen. Letzte Woche versuchte ich die
Utrogest oral einzunehmen, wegen meiner Schlafprobleme.
Ich fühlte mich so Betäubt, das ich kaum mehr einen Satzt sprechen
konnte und nicht mehr sicher Treppensteigen konnte.
So bin ich seit 2 Tagen zur vaginalen Einnahme zurückgeganen,
aber mit 1 Kapsel - da ich dachte das reicht vaginal.
Nun habe ich seit gestern eine Schmierblutung, welche sich aber
etwas ausbreitet und sich auch von den Bauchschmerzen fast
wie eine Regelblutung anfühlt.
Ich erbitte einen Rat, was kann ich tun?
Kann ich Utrogest weiterdurchnehmen und gibt sich das eventl.?
Soll ich wieder auf 2 Kapseln vaginal erhöhen (ist das nicht zuviel?)
Ich bin total verunsichert und denke mein FA, der mit dieser Therapie auf meinen Wunsch einverstanden war, ist da auch nicht
so sicher.
Danke Ihnen schon jetzt für Ihren Rat
l G
Sigrid
Utrogest Dosierung ?
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Hallo Sigrid,
jeder Wechsel innerhalb eines Hormoneinnahme-Schemas kann dazu führen, dass sich die Schleimhaut im Sinne einer Regelblutung ablöst.
Inwieweit sich jetzt eine blutungsfähige Schleimhaut gebildet hat, kann eigentlich nur eine Ultraschalluntersuchung zeigen.
Bitte gehen Sie also zu Ihrem FA und lassen das kontrollieren.
Dann wäre es im Sinne des normalen Ablaufes sinnvoll, die Utrogest jetzt für einige Tage zu unterbrechen, damit sich die Schleimhaut völlig ablösen kann.
Also, zum FA sollten Sie auf jeden Fall gehen, damit das geklärt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Guten Abend Herr Dr.,
vielen Dank für Ihre rasche Antwort.
Ich habe einen Termin im Januar bei meinem FA. Vieleicht kann ich ja
bis dahin warten?!
Die Blutung ist nur eine bräunliche Schmierblutung geblieben.
Denken Sie ich kann bis dahin mit dem Utrogest weiterführen.
Am Anfang habe ich ja 2 eingeführt und es ging eigentlich sehr gut.
Aber ist 200 mg vaginal am Tag nicht zu hoch dosiert?
Über die vaginale Dosis kann man ja nichts im Beipackzettel lesen.
Würde mich sehr beruhigen, wenn Sie mir nochmal antworten
könnten - Danke dafür.
l G Sigrid
Antwort
Hallo,
es ist so, dass jede Schwankung in der HT die Schleimhaut zum Abbluten bringen kann. besonders Schwankungen des Gelbkörperhormons.
Da kann es schon eine Rolle für die Schleimhaut spielen, wenn Sie von oral auf vaginal und wieder zurück oder von 1 Kapsel auf 2 und zurück wechseln.
Deswegen wäre eine Ultraschallkontrolle zum jetzigen Zeitpunkt wichtig; denn danach könnte entschieden werden, ob es nicht besser wäre, die Schleimhaut abbluten zu lassen.
Progesteron ist an sich ein schwaches Hormon, also erst bei hoher Dosierung wirksam (man erkennt das schon an der Menge/Kapsel). Östrogene sind bei vergleichsweise geringer Menge recht wirksam.
Daher kann man beim PG keine ideale Vorhersage machen, wieviel PG erforderlich sein wird.
Dies ist bei den synthetischen Gestagenen durchaus anders (dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass dem natürlichen Progesteron möglichst der Vorzug gewährt werden sollte).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo Herr Dr. Dossler,
danke Ihnen für die tollen Erklärungen und Ratschläge.
Ich habe 5 Tage mit Utrogest pausiert (1 Hub Gel weitergenommen)
die Schmierblutung hörte schon nach 3 Tagen auf.
Habe dann nach den 5 Tg wieder eingesetzt mit 1 Kapsel vaginal
(haben mich oral leider zu betäubt!).
Bin mir nicht ganz sicher, ob 1 Kapsel ausreicht. Ich habe das
Gefühl ein bisschen Wasser eingelagert zu haben (kann natürlich
auch an dem guten vorweihnachtlichen Essen liegen).
Was halten Sie von 1 Kapsel im Verhältnis zu dem 1 Hub Östrogengel. Eine Ultaschall-Untersuchung der
Schleimhaut Mitte Januar müsste doch Aussagen, ob diese
Dosierung ausreicht. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob ich
ohne Pause durchnehmen sollte.?!
Mein FA meinte das, da sich die GBM-Schleimhaut kaum mehr aufbaut.
Danke Ihnen schon jetzt für eine Antwort -
und Ihnen ein schönes Fest
l G Sigrid
Antwort
Hallo Sigrid,
wenn noch Zyklen vorhanden sind, dann führt das Durchnehmen von Gestagenen (egal ob oral, vaginal, rektal oder transdermal) meist über einen frustrierend langen Zeitraum zu immer wieder auftretenden unregelmäßigen Blutungen und Zwischenblutungen.
Da 1 Kapsel UTROGEST 100mg PG enthält, ist dies bei vaginaler Anwendung meist ausreichend.
Ich finde also Ihre Anwendungsidee gut: 1 Hub Östrogen, 1 Kps Utrogest vaginal.
Alles weitere dann Mitte Januar!
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch
Ihr
TomDoc
Antwort
Guten Morgen Herr Dr. Dossler,
hier bin ich mal wieder etwas ratlos.
Ich nehme die Dosierung 1 Hub Gynakodingel und 1 Utrogest vaginal
seit Mitte Dezember. Mein Schlaf ist immer noch nicht supergut,
aber für mich akzeptabel. Die sostigen Wechseljahresbeschwerden
sind auch ok. Ich brauche seit Januar KEINE Ramipril für den Blutdruck mehr.
Nun habe ich plötzlich wieder ein paar schlechtere Nächte (hatte
ich früher auch immer kurz vor der Periode - fühlte sich genauso an)
und heute morgen wache ich mit Bauchschmerzen auch und
einer leichten Blutung (weiss noch nicht wie diese sich entwickelt)
Bitte, was können Sie mir raten?
Das Utrogest nun aussetzen und Gel weiternehmen?
Was für Probleme könnte mein Körper nach 2 Monaten Einnahme
ohne Blutung haben?
Vielen Dank schon jetzt für Ihre Beratung
herzl. Grüße
Sigrid
Antwort
Habe noch einen Nachtrag.
Ich war Mitte Januar beim meinem Arzt zur Vorsorge....etc.
War alles bestens, kein nennenswerter Schleimhautaufbau.
Gel + Utrogest sind für das nächste 1/2 Jahr weiterverordnet worden.
Sigrid
Antwort
Hallo Sigrid,
auch wenn Ihre Beschwerden für das erneute Durchkommen einer Regel sprechen, so kann doch nur eine Ultraschalluntersuchung zeigen, wie dick sich die Schleimhaut entwickelt hat und ob die Utrogestbehandlung kurzfristig unterbrochen werden sollte oder nicht.
Viele Frauen in den WJ haben trotz ausbleibender Blutung noch über einige Zeit ab und zu eine Art prämenstruelles Syndrom.
Auch wenn vor 4 Wochen eine gyn. Untersuchung war, so lässt sich der Befund von vor 4 Wochen nicht auf heute übertragen.
Bitte gehen Sie also noch einmal zu Ihrem FA und lassen eine Ultraschalluntersuchung machen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo Herr Dr. Dossler,
ich möchte Sie noch einmal um Ihren Rat fragen.
Ich habe im Feb. für 1 Woch pausiert (es entwickelte sich keine nennensw. Blutung) und dann wieder mit 1 Utrogest vaginal und 1 Hub
Gel abends weitergemacht.
Ging auch ganz gut in den lezten 3 Monaten.
Nun habe ich aber wieder sehr starke Durchschlafstörungen,
ich wache nach 1-2 Std. wieder auf und bin Putzmunter, kann dann
oft nur ruhen (besser ges. wälze ich mich) und fühle mich ganz schön
am Ende nach ein Paar solcher Nächte, wie mit Jetlag.
Ich würde ungern das Östrogen erhöhen, habe das Gefühl, dass der
1 Hub ausreicht.
Kann es sein, dass der Körper eine gewisse Gewöhung an das Utrogest entwickelt und mann einfach nach gew. Zeit mehr benötigt?
Mein FA meinte das würde eher am Östrogen liegen, ich könnte aber
nach meinem Gefühl auch eine Erhöhung des Utrogest auf 2 versuchen.
Die heutige Untersuchung ergab eine super kleine Schleimhaut und
die Größe meiner Zyste immer gleich - unbedenklich.
Würden Sie mir Raten 2 Utrogest vaginal und gleichbleibend 1 Hub
Gel. (So würde ich gefühlsmäßig dosieren)
Ihnen einen Herzlichen Dank für Ihren Rat.
Sigrid
