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Unverträglichkeit Hormonspirale

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

31.08.2005 | 01:56 Uhr

Hallo Dr. Dossler,

ich (43 Jahre) habe mir vor 3 Jahren die Hormonspirale Mirena setzen lassen.
Vor einem halben Jahr war ich bereits im Zweifel, ob dieser Schritt richtig war,
da ich Veränderungen im Wohlbefinden spürte.
Nun nachdem ich seit ca. 2 Mon. keine Regel mehr habe, verspüre ich verstärkt
Nebenwirkungen wie aufgeblähter Bauch, Gewichtszunahme (7 kg), häufiger
Harndrang, Müdigkeit.
Einen Beipackzettel oder Hinweise habe ich von meinem Frauenarzt nicht erhalten,
so dass ich im Zweifel bin, ob diese Erscheinungen nicht doch etwas mit der
Hormonspirale zu tun haben. Ansonsten nehme ich keine Medikamente.

Mein Frauenarzt informierte mich, dass die Hormonspirale eine gute Lösung für den
Übergang in die Wechseljahre ist.
Unter diesen Bedingungen ist für mich die Hormonspirale jedoch keine Alternative
zur Pille (führte bei mit zu zyklusabhängigen Kopfschmerzen).

Bitte helfen Sie mir in meiner Entscheidung, ggf. auf diese Verhütungsmethode der
Hormonspirale zu verzichten (Kondome sind schließlich auch eine Lösung).
Welche Untersuchungen sind anzuraten, falls kein Zusammenhang besteht.

Gruß Heidi

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31.08.2005, 10:31 Uhr
Antwort

Hallo Heidi,

ich habe mir vor einigen Jahren (da war ich Anfang 40) auch die Mirena-Spirale einsetzen lassen.
Lt. meiner damaligen Frauenärztin sollten dabei keine Probleme mit den Beinen auftreten. Ich habe nämlich immer, wenn ich die Pille eingenommen haben, extreme Beinschmerzen bekommen.
Kurz nach dem Einsetzen der Mirena ging es los, nachts wurde ich wach, meine Beine schmerzten wie verrückt.
Weiterhin wurde meine Haut unrein und fettig und innerhalb von kurzer Zeit habe ich gleich 2 kg zugenommen, obwohl ich sonst mit dem Gewicht keine Schwierigkeiten habe.

Nach wenigen Monaten habe ich mir die Spirale ziehen lassen, die Beschwerden waren weg, das Geld allerdings auch.
Die Ärztin habe ich gewechselt.

Ich habe mir danach eine Kupferspirale einsetzen lassen, die habe ich früher immer gut vertragen. Ca. 2 Jahre ging das gut, dann bekam ich vor der Regel immer heftige Bauchkrämpfe und die Regelblutung zog sich sehr lange hin, die Kupferspirale habe ich mir dann auch entfernen lassen.

LG
Daniela

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31.08.2005, 10:59 Uhr
Antwort

Auch ich hatte knapp drei Jahre lang die Mirena, die meine FÄ in den höchsten Tönen anpries. Zum einen bekam ich daraufhin überhaupt keine Periode mehr, was ich als störend empfand, da sie mir eigentlich immer ein gutes Frauengefühl gab, zum anderen bekam ich fortan laufend bakterielle und Pilzinfekte. Meine FÄ schwor hoch und heilig, ein Zusammenhang mit der Mirena könne nicht bestehen. Dr. Dossler klärte mich anderweitig auf!! (Vielen Dank übrigens nochmal!). Ich habe mir die Spirale ziehen lassen und seither keine Infekte mehr.
Es soll im Internet ein Forum zur Mirena mit vielen ziemlich leidvollen Berichten geben. Meine FÄ hatte davon noch nie was gehört, wie übrigens von diesem Forum hier auch nicht.
Viele Grüße!

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31.08.2005, 13:33 Uhr
Antwort

Hallo Heidi,
(und Daniela und Polly)
zum Thema „Mirena“ habe ich mich schon oft und kritisch im Forum geäußert. Sie können diese Antworten gerne im Archiv suchen. Lassen Sie sich auch einmal in Ihrer Apotheke den Beipackzettel von Mirena ausdrucken:
Alle Ihre Beschwerden sind typische Nebenwirkungen einer Gelbkörper-Hormon-Mono-Therapie und damit auch typisch für Mirena!
Über die Wirkung und Nebenwirkung hätten Sie vor der Einlage einer Mirena informiert werden sollen und nicht hinterher. Ein solches Gespräch darf durchaus 20-30 Minuten in Anspruch nehmen (schließlich kaufen Sie ja auch ein teures Produkt privat ein!!!)
Das Gelbkörperhormon im Mirena soll Ihre Eierstock-Funktion ausschalten (d.h. keinen Eisprung), dadurch geraten aber viele Frauen in östrogene Mangelsituationen und bekommen Probleme (d.h. die meisten Mirena-Anwenderinnen kriegen keine Probleme, aber es sind eben doch relativ viele, die über Nebenwirkungen klagen! Und wenn unter Umständen in einem Beipackzettel steht, dass 10% aller Anwender Nebenwirkungen zu erwarten haben, dann würde ich als Arzt dieses Medikament nicht verschreiben und als Patient nicht nehmen).
Ärgerlich für Sie ist nun besonders, dass Ihre Beschwerden runtergespielt werden und Ihre Wahrhaftigkeit angezweifelt wird.
Leider ist ja in Ihrem Fall die einzig wirklich vernünftige Lösung bei abgeschlossener Familienplanung, nämlich die Unterbindung der Eileiter bei Ihnen oder die Unterbindung der Samenleiter bei Ihrem Partner, keine Kassenleistung mehr. Aber der Eingriff wird kaum mehr Kosten verursachen als die Mirena-Spirale, die alle 5 Jahre gewechselt wird (Sie müssten bis zum sicheren Ende ihrer fruchtbaren Phase sicher noch 10 Jahre verhüten).
Wenn Sie noch Fragen haben, so melden Sie sich doch bitte noch mal!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr TomDoc

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