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Ständige Follikelpersistenzen

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

29.03.2024 | 19:57 Uhr

Guten Abend Frau Dr. Grüne,

 

seit drei Jahren kämpfe ich mit extremen Wechseljahrsbeschwerden!

Ich habe ständig Follikelpersistenzen, die sich quasi die Staffel in die Hand geben und damit sehr starke Östrogendominanzsymptomme (Kopfschmerzen, Übelkeit, Wassereinlagerungen, dicke geschwollene Brüste, Schlafstörungen, kompletter Libidoverlust, Aggressionen). Ich habe in dieser Zeit viele Ärzte konsultiert, aber keiner konnte mir wirklich helfen. Habe sämtliche Mittel ausprobiert.

Ich bin mit den Nerven einfach nur am Ende und kann nicht mehr.

Das Einzige, was effektiv hilft ist Chlormadinon. Das nehme ich aktuell von Zyklustag 15.-24., 4 mg.

Ich hätte da ein paar Fragen an Sie und hoffe inständig Sie können sie mir beantworten:

1) Ich bin am 7. Tag der CMA-Einnahme und meine starken Östrogendominanzsymptome haben sich nicht gebessert, gar verschlechtert. Neulich hatte ich mal eine einzige Zyste und da war ich nach 3 Tagen Chlormadinon, 4mg, fast beschwerdefrei.

Was ist jetzt los? Kann es sein, dass ich mehrere Zysten habe und die Dosis zu gering ist?

2) Ich nehme seit 10 Jahren Dhea (mit Pausen, 10mg), da mein Dhea und mein Tetosteron immer sehr niedrig waren. Es ist mir immer sehr gut bekommen! Nun kann ich es nicht mehr nehmen, wenn ich eine Zyste habe. Da werden die Östrogendominanzsymptome ein paar Stunden nach Einnahme noch viel schlimmer. Wenn keine Zyste da ist, kann ich es problemlos einnehmen. Ich dachte Dhea wird hauptsächlich in Testosteron gewandelt? Wie bekomme ich jetzt mein Testosteronwert wieder etwas höher, wenn ich kein Dhea einnehmen kann?

3) Ich bin mittlerweile so verzweifelt, dass ich über eine Eierstockentfernung mit Hormonersatztherapie nachdenke. Hat mir auch ein Arzt als Tipp gegeben.

Ich habe mächtig Angst davor. Außerdem lässt man sich nicht mal eben die Eierstöcke als Frau entfernen. Ich habe Angst, dass ich dann vom Regen in die Traufe komme und alles (trotz bioidentischer Hormone dann) noch schlimmer wird.

Ihnen Frohe Ostern!

 

mit freundlichen Grüßen, S

 

 

 

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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30.03.2024, 09:23 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Wavemädchen,

wie alt sind Sie denn?
Haben Sie es schon mal mit einer Kominationspille versucht?
Damit würden die Eierstöcke in der Hormonproduktion und damit auch Zystenbildung gehemmt, so dass Sie nicht nur in der zweiten Zyklushälfte mit einem Gestagen gegensteuern müssten.
Der Rückgang von DHEA mit fortschreitendem Lebensalter ist eigentlich normal, bei Frauen nach den Wechseljahren sind die DHEA-Serumspiegel etwa 50% niedriger als bei jüngeren Frauen. Eine Behandlung ist außerhalb der Behandlung von spezifischen Störungen der Nebenniere (Nebennierenrindeninsuffizienz) umstritten. DHEA ist eine Vorstufe bzw. ein Prohormon für die Bildung von Testosteron und Östrogenen. Störungen der Nebenniere

viele Grüße
Dr. Grüne

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30.03.2024, 11:39 Uhr
Antwort

Guten Morgen Frau Dr. Grüne,

 

vielen Dank für Ihre Antwort!

ich bin 46 Jahre alt.

Pille: Wäre für mich die letzte Lösung. Habe Pillen im Teenageralter nie vertragen (Yasmin, AIDA, Valette). Habe vor einem Jahr Evaluna 20 probiert und hatte starke Östrogendominanzsymptome.

Drovelis wurde mir noch empfohlen. Da ist allerdings Drospirenon drin (hatte Slinda auch nicht vertragen).Ich möchte auch gerne wieder einen Partner finden und mit einem kompletten Libidoverlust, wie ich ihn derzeit habe und er wird unter der Pille nicht besser, wird es schwierig.

 

Progesteronzäpfchen: Wäre es möglich, dass Zäpfchen effektiver bei Zysten wirken? Kann man zb abends ein Zäpfchen nehmen undmorgens eine Kapsel? Wäre das denkbar? Ist die Dosis auch relevant bei Östrogendominanzsymptomen? Habe 300mg Progesteron verwendet.

 

Aktuelles Problem: Ich nehme gerade Chlormadinon (15.-24. Tag). Ich habe seit 5 Tage migränartige Kopfschmerzen, die immer nach der Einnahme auftreten und praktisch den ganzen Tag/Nacht anhalten. Ich nehme jeden Tag Aspirin. Nützt nichts! Das war bei der letzten CMA Einnahme auch so. Vorher keine Probleme gehabt. Soll ich absetzen?Bin Zyklustag 22.

 

Beste Grüße, S

Expertin-Grüne
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30.03.2024, 13:14 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Wavemädchen,

mit dem Gestagen behandeln Sie nur die Wirkung, aber nicht die Ursache. Würden Sie eine Pille einnehmen (kann alternativ auch wen Wechseljahrspräparat sein, wenn es nicht um die Verhütung geht), könnte damit die Entstehung von hormonaktiven Zysten gehemmt werden. Eine Östrogendominanz kann so eigentlich nicht entstehen
Wenn Sie sich für eine Behandlung entscheiden, sollte Sie diese möglichst etwas "durchhalten", also nicht nach 1-2 Wochen schon wieder beenden. Anfängliche einstellungbedingte Symptome lassen dann nach. CMA jetzt 2 Tage früher als geplant abzusetzen, ist mögliclh. Therapiedetails aber bitte immer mit dem behandelnden Arzt / der Äztin besprechen.

viele Grüße
Dr. Grüne

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02.04.2024, 13:00 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Grüne,

ich habe nun 10 Tage Chlormadinon "hinter" mir. Es ging mir überhaupt nicht gut (Kopfschmerzen, Stimmung war im Keller!). Jetzt vorgestern abgesetzt und meine Laune ist wieder gut! 

Sie meinen, dass auch eine Pille, wie beispielsweise Angeliq, zur Hemmung der Zysten in Frage käme? Wird der Eierstock ruhig gestellt?

Können Sie mir bitte noch etwas zu Progesteron-Zäpfchen sagen? Sind diese effizienter als eine Kapsel zu schlucken? Kann man diese auch höher dosieren? Habe von Frauen gelesen, die bis zu 600mg Progesteron zuführen.

Ich möchte gern den Zäpfchen (eventuell mit Kapsel) eine Chance geben (bevor ich eine Pille einnehme). Habe Progesterin immer sehr gut vertragen! Übermorgen habe ich einen Termin bei meiner Frauenärztin und würde das gerne mit ihr besprechen.

 

mit den besten Grüßen!

Expertin-Grüne
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02.04.2024, 18:29 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Wavemädchen,

ja - so ein Hormonpräparat meine ich. Progesteron wird im Rahmen einer Hormonersatztherapie nicht in einer so hohen Dosis eingesetzt. Das verwendet man nur bei einer Kinderwunschbehandlung nach hormoneller Hemmung der Eierstöcke.
Die Kapseln können auch vaginal eingeführt werden, damit umgeht man den ersten Leberkreislauf und sie werden besonders gut aufgenommen.

viele Grüße
Dr. Grüne

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02.04.2024, 21:56 Uhr
Kommentar

Vielen lieben Dank für die Tipps! 

Beste Grüße

Expertin-Grüne
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03.04.2024, 07:30 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Gern. Alles Gute!

:ROSE:

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