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Pueraria Mirifica - Gebärmutterschleimhautverdickung

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

27.04.2017 | 17:28 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr Grüne, da ich mein Leben lang mit extremen Hautproblemen zu tun hatte und habe und erst meine neue Gynäkologin vor 9 Jahren deshalb auf die Idee kam, mal den Hormonspiegel zu messen, wobei heraus kam, dass ich zu viele Androgene habe, bekam ich Estreva (u. zum Pausieren Utrogest), was es etwas linderte. Außerdem hatte jch nicht so starke Hitzewallungen. Mit 55 nahm ich jedoch diese Hormone nicht mehr, da riskant. Ich wechselte zu Pueraria Mirifica, da es sehr gut während der Wechseljahre helfen soll. Es war die gleiche Wirkung und half mir. Auch die Haut wurde besser. Ich nahm es jeweils 3 Monate und pausierte dann 2 Wochen. In dieser Zeit kam immer die Blutung. Nun wurde eine Gebärmutterschleimhautverdicking festgestellt (allerdings unter PM-Einnahme) und ich soll zur Ausschabung ins KH. Ich habe sofort mit PM aufgehört und jetzt prompt meine Blutung. Haben Sie Erfahrung damit? Sollte ich abwarten, was nach der Blutung ist und abklärend noch einmal einen Ultraschall vornehmen lassen, bevor ich diesen Eingriff vornehmen lasse? Vielleicht ist dann die Schleimhaut wieder normal. Falls es doch zu der Ausschabung kommt, würden Sie mir abraten, dann noch PM zu nehmen? Es wäre sehr nett, wenn ich dazu etwas erfahren würde und bedanke mich im Voraus sehr herzlich. MfG, Gabriele E.

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Expertin-Grüne
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27.04.2017, 22:40 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Daryah,

speziell mit diesem Mittel habe ich keine Erfahrungen.
Es handelt sich jedoch dabei um ein Phytoöstrogen (also einen  sekundären Pflanzenstoff), der eine ähnliche Struktur und biologische Aktivität wie natürliche oder synthetische Östrogene aufweist.
Diese Stoffe wirken über eine Bindung an den Östrogenrezeptoren.
Man muss auch für solche pflanzlichen Mittel den Grundsatz - keine Wirkung ohne Nebenwirkung - unterstellen. Bloß weil eine Substanz pflanzlich ist, ist sie nicht ungefährlich, meist nur wesentlich schlechter untersucht, da es keine wissenschaftlichen Studien gibt.

Allerdings habe ich in der Praxis ebenfalls schon Blutungen nach der Menopause unter Phytoöstrogenen erlebt, da hier ja nicht Progesteron zum Schleimhautschutz zugegeben wird. Eine Ausschabung ist die richtige Konsequenz, wenn Blutungen nach den Wechseljahren auftreten, um die Schleimhaut feingeweblich untersuchen zu können.

Wenn der Befund vorliegt, sollte besprochen werden, ob nicht eine kalkulierte Hormontherapie doch wieder sinnvoller ist, sofern weiterhin der Bedarf besteht.

viele Grüße!

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28.04.2017, 21:31 Uhr
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Hallo und vielen Dank für die prompte Antwort. Ihre Darlegung leuchtet mir ein. Ich habe jetzt angefangen, Utrogest zu nehmen, da ich noch genügend da habe. Mysteriöserweise hörte die Bluting sofort auf und die Haut beruhigte sich aber. PM ist eigentlich dafür bekannt, dass keine drastischen Nebenwirkungen bekannt wären und in Asien nehmen es Frauen bevorzugt. Nun - aber wie Sie schreiben, Studien liegen diesbezüglich nicht wirklich vor und ich möchte gar nicht daran denken, dass dafür wieder Unmassen Tierversuche gemacht würden..... Ich werde nach der Utrogest-Einnahme erst einmal darum bitten, um noch einmal per Ultraschall die Gebärmutterschleimhaut angesehen wird, da eine Ausschabung doch ein ziemlicher Eingriff ist. Mit synthetischen Hormonen fange ich auf keinen Fall noch einmal an, da ich 58 werde und das Krebsrisiko doch gegeben ist. 

Mit freundlichen Grüßen, Gabriele E.

Expertin-Grüne
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29.04.2017, 12:20 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Daryah,

das Durchführen von Studien würde nicht unbedingt auch die Notwendigkeit von Tierversuchen bedeuten. Auch Beobachtungsstudien mit Ultraschallkontrollen des Schleimhautwachstums und der Häufigkeit von Postmenopausenblutungen und Evaluation von Ausschabungsergebnissen nach Therapie wären möglich..... aber für die Firma teuer.
Wenn die Wirkung der von industriell hergestellten (durchaus naturidentischen) Hormonen entspricht, gehe ich auch von vergleichbaren Nebenwirkungen aus, wäre also nicht davon überzeugt, dass der mögliche Einfluss auf eine Krebsentwicklung wesentlich unterscheidet, der gemeinhin sowieso überschätzt wird.

viele Grüße!

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02.05.2017, 12:24 Uhr
Kommentar

Ich möchte Sie definitiv nicht allein hier überstrapazieren. Trotzdem möchte ich nzrz noch die eine Frage stellen: aufgrunf meiner Vorgeschichte hatte ich erwähnt, dass ich nun mit der Einnahme von Utrogest am Donnerstag begonnen hatte in der Hoffnung, dass dadurch doch eine richtige Blutung provoziert wird und die Gebärmutterschleimhautverdickung zurück geht. Ich hatte 1 Woche vor Beginn der Einnahme minimal kurzfristig Schmierblutung. Nun unter Utrogest passiert gar nichts, außer, dass ich leichte Bauchschmerzen habe. Mache ich da etwas, was ich lieber lassen sollte oder soll ich Utrogest doch 14 nehmen? Ich werde diese Woche in der Klinik einen Termin machen. Hoffte jedoch, eine Ausschabung umgehen zu können. Es wäre sehr nett, wenn Sie mir das noch einmal beantworten würden.

Ansonsten muss ich hier offiziell einmal aussprechen: ich finde es großartig, dass Sie hier Frauen beraten und Hilfestellung geben. Das ist beispielhaft und ich denke, im Namen vieler Frauen zu sprechen, wenn ich Ihnen dafür ganz herzlich danke!

Mit freundlichen Grüßen, Gabriele E.

Expertin-Grüne
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04.05.2017, 16:05 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo  Gabriele,

fragen Sie gern, dafür ist dieses Forum ja da :-).
Vielen Dank für Ihre netten und anerkennenden Worte. Nun habe ich Ihre Beitrag leider zunächst übersehen, da er schon so weit nach hinten gerutscht ist. Entschuldigen Sie bitte.
 
Eine Blutung ist erst nach Absetzen des Utrogest zu erwarten und dann auch erst mit einer Verzögerung von 3-4 Tagen.
Es ist sinnvoll, es 12-14 Tage einzunehmen, damit die Schleimhaut vollständig in die Transformationsphase kommt und dadurch auf die Abblutung vorbereitet wird.

viele Grüße!

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05.05.2017, 23:25 Uhr
Kommentar

Gut, dann bin ich beruhigt. Natürlich - wenn ich mich rück-erinnere - kommt die Blutung ja erst nach dem Absetzen von Utrogest. Ich danke Ihnen sehr und mal sehen - vielleicht zeigt am 19.05. der Ultraschall, dass dieAusschabung nicht mehr notwendig ist..... Vielen Dank, dass ich mich Ihnen anvertrauen durfte. Ich fühlte mich gut damit. Alles Gute, Gabriele E.

Expertin-Grüne
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06.05.2017, 19:01 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Gabriele,

sehr gern! Es ist immer sehr hilfreich, die Vorgänge zu verstehen, um sie für sich selbst einordnen zu können. Schön, wenn Ihnen dieses Forum dabei von Nutzen ist.
Melden Sie sich gern wieder, wenn es Neues gibt.

viele Grüße!

 

:ROSE:

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