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Progesteronsalbe

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

26.06.2017 | 16:40 Uhr

Hallo,

ich bin 51 Jahre und bin seit 4 Jahren mit der 3% Progesteronsalbe nach Dr. LEE aus der Klösterl Apotheke sehr zufrieden gewesen.

Ich appliziere abends 1 Haselnussgrosse Menge auf die Unterarme.

Nur kurze Zeit benutze ich eine 5%ig Creme aus einer Berliner Apotheke, was nicht gut war. Ich bekam plötzlich wieder Hitzewallungen und Schalfstörungen Und nahm Gewicht zu. (60 auf 65 kg) darauf hin habe ich von der Ärztin Gynkadin gel verschrieben bekommen, da sie davon ausging, dass mir auch Östrogen fehlt. Danach wurde alles nur schlimmer. Zusätzlich Herzrasen und Panikattacken kamen hinzu. Daher möchte ich auf keinen Fall mehr Östrogen substituieren. Das scheint mir nicht gut zu tun.

Ich bin danach wieder auf die 3%ige Creme nach dr. Lee und alles war gut. 2 Jahre. Bis jetzt. 

Nun habe ich aber seit 2 Wochen wieder Hitzewallungen, Gewichtszunahme und kann schlecht schlafen und habe erstmals Kopfhautjucken und Haarausfall und. Rosacea im Gesucht. Nun Frage ich mich - ist es zuviel oder zuwenig Progesteron?! In welche Richtung soll ich gehen mit der Dosierung. Die Symptome sind ja ähnlich. 

Hitzewallung, Gewichtszunahme und Schlafstörung sind sehr lästig. Haarausfall und Rosacea beeinträchtigen sehr. Aber Herzrasen und Panikattacken möchte ich auf keinen Fall mehr haben!

Vielleicht 2x täglich 3% auftragen? Auf Progesteronkaoseln (Urogast) wechseln?

Meine Gynäkologin ist leider wenig geschult was bioidentische Hormone betrifft. Sie kannte Dr. Lee auch gar nicht. Daher frage ich hier.

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Claudia

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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26.06.2017, 20:35 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Claudia,

die Situation verändert sich im Verlauf der Wechseljahre. Zunächst ist die körpereigene Östrogenbildung noch recht gut, jedoch kommt es bei schlechter Eizellqualität nicht mehr regelmäßig zu einem Eisprung und dadurch fehlt Progesteron. Es ist also in der Übergangsphase richtig, Progesteron zu substituieren, um das Hormonungleichgewicht mit relativer Östrogendominanz auszugleichen. Dabei wird aber Progesteron über die Haut - anders als Östrogen - fast nicht aufgenommen.

Später erlischt die Eierstockfunktion komplett. Dann führt vor allem das Fehlen des Östrogens zu den typischen Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Verstimmungen.
In der jetzigen Situation wäre ein Hormonersatz mit Östrogen (z.B. ebenfalls naturidentisches Östradiol in Gel, Spray oder Pflasterform) über die Haut angezeigt. Die Panikattacken zuvor haben vielleicht andere Gründe gehabt.
Dazu müsste Progesteron in einer sichere Dosierung gegeben werden (z.B. als Kapsel vaginal oder bei verstärken Schlafproblemen auch oral), um die Gebärmutterschleimhaut zu schützen. Progesteroncreme über die Haut reicht dazu nicht aus.

Wenden Sie sich an einen erfahrenen gynäkologischen Endokrinologen, wenn Ihre Ärztin dabei unsicher ist. Orientierend kann man zur Einordnung und Bestätigung auch zuvor eine Hormonanalyse im Blut durchführen.

viele Grüße!

 

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28.06.2017, 10:26 Uhr
Kommentar

Vielen lieben Dank für Ihre fachfrauliche Einschätzung.

Dass die Progesteronsalbe über die Haut nicht aufgenommen wird deckt sich allerdings nicht mit meinen Erfahrungen aus den letzten 4 Jahren. Meine Gynäkologin ist, wie viele ihrer Kolleginnen auch, der Meinung Hormontest seien nicht aussagekräftig, zumal es noch nicht abschließend geklärt wäre, welche Art von Messung (im Blut oder im Speichel) sinnvoller sei.Es ist schon erstaunlich, wie wenig das Thema Hormone WJ, das ja immerhin die hälfte der Bevölkerung betrifft, erforscht ist bzw. wieviel wiedersprüchliche Informationen kursieren.Ich werde jetzt eine geringe menge Estradiolsalbe (bioidentisch 0,025 % frisch zubereitet) täglich einmal zusätzlich zu dem Progesteron applizieren und für die Haare eine Estriol Tinktur 1x täglich auf die Kopfhaut einmassieren. Zur Kontrolle werde ich auf jeden Fall nach 3 Monaten die Gebärmutterschleimhaut checken lassen. Aber der Literatur nach, ist die bioidentische, Formulierung der o.g. Creme weniger aggessiv als die gängigen Mittel, die auf dem Markt zur Verfügung stehen und von daher sollte die Prog. Creme ausreichenden Schutz bieten.Falls sie Tipps haben, zur Hormosspiegelmessung, nehme ich die aber sehr gerne an. Die letzte Messung wiederspiegelte in der Tat nicht meine Symptome, wie mein Gyn vorrausgesagt hatte.Mit allerbesten GrüßenClaudia

Expertin-Grüne
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28.06.2017, 17:28 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Claudia,

orientierend kann zur Einschätzung der Situation eine Messung von FSH und LH und Östradiol im Blut hilfreich sein.
Man kann daran allerdings nicht den Therapiebedarf festmachen.

Wenn Sie regelmäßige Ultraschallkontrollen der Schleimhautdicke vornehmen lassen, ist das mögliche Risiko der Therapie kalkulierbar. Probieren Sie unter diesen Voraussetzungen also am besten einfach aus, ob Sie damit zurecht kommen.

viele Grüße!

 

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07.07.2017, 10:33 Uhr
Kommentar

Hello,

die Hormonmessung hat Folgenes ergeben:

FSH basal 80,8 IU/l, 17-b-Östradiol <5 ng/l, Progesteron 3,5 ug/l

die Progesteronsalbe ist demensprechend, laut Messewert, wirksam. Nun werde ich zusätzlich eine niedrige konzentration bioidetisches Östradiol  transdermal zuführen und hoffe die Symptome dadurch in den Griff zu bekommen.

Danke für Ihre Unterstützung!

Expertin-Grüne
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07.07.2017, 18:34 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Claudia,

das ist definitiv ein Bild der Wechseljahre. Sehr niedriges Östrogen (trotz Therapie?) und ein hohen Steuerhormon FSH. Progesteron liegt im Bereich einer ersten Zyklushälfte, höher als es ohne Therapie nach den Wechseljahren zu erwarten wäre.

Durch Anwendung von Estradiol sollten sich die Beschwerden verbessern lassen.

viele Grüße!

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07.07.2017, 23:36 Uhr
Kommentar

nein, ohne therapie. ich verwende lediglich die 3%ige progesteron creme sonst noch nichts.

ich melde mich sobald ich die salbe ein paar tage genommen habe.

 

alles liebe

claudia

 

Expertin-Grüne
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08.07.2017, 19:33 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Claudia,

sehr gern.
Ein paar Tage sollten Sie warten, bis man die Wirkung beurteilen kann.

viele Grüße!

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25.07.2017, 10:40 Uhr
Kommentar

Hallo,

ich melde mich wie versprochen jetzt mit den ersten ergebnissen. nach 9 tägiger applikation von ca. 2g 0,05%iger Östradiol Salbe hatte ich in den ersten 2 tagen das Gefühl ich schlefe etwas besser. Aber dieser Effekt hat sich leider nicht bestätigt. und auch die Hitzelwallungen - gerade nachts - haben sich noch nicht gebessert.

Tagsüber fühle ich mich aber trotz Schlaflosigkeit  deutlich aktiver und habe viel mehr Elan. Ich mache wieder mehr Sport und muss nicht dauern Essen. Der Haarausfall scheint mit zusätzlichem Estriol Haarwasser einingermassen gestoppt.

Ich frage mich, ob ich ggf. bzgl. der Hitzewallungen und Schlaflosigkeit noch zusätzlich Klimaktoplant N nehmen kann/soll/darf?

 

Alles Liebe

Claudia

 

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