Hallo Dr. Dossler,
ist es tatsächlich so, dass Progesteron immer erst nach dem Eisprung vom Körper produziert wird?
Oder produziert ein normal funktionierender Körper auch schon vor dem Eisprung etwas Progesteron, um dann nach dem Eisprung steil anzusteigen?
Kann es denn auch sein, dass man aufgrund eines Progesteronmangels schon in der 1. Zyklushälfte, bereits kurz nach der Menstruation Probleme bekommt?
Und noch eine Frage: ist es dem Frauenarzt möglich im Ultraschall zu sehen, ob ein Eisprung war, bzw. ob einer in den nächsten Tagen kommt?
Vielen Dank.
Progesteronmangel
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Hallo,
geringe Progesteronmengen werden bei Frauen (und Männern) auch von der Nebennierenrinde hergestellt.
Große Mengen werden aber erst nach dem Eisprung aus dem Corpus luteum=Gelbkörper im Eierstock gebildet.
Welche Probleme meinen Sie denn mit Problemen kurz nach der Menstruation?
Da so genannte Follikel-Monitoring mittels Ultraschall, das bei Kinderwunsch gemacht wird, zeigt sehr gut das Wachsen ujnd Heranreifen des Follikels im Eierstock. Der Eisprung selbst lässt sich, vor allem auch in Koordination mit einer Basaltemperaturkurve und der Schleimbeobachtung des Muttermundes, anhand der Größe meist sicher per Ultraschall vorhersagen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo Dr. Dossler,
vielen Dank für Ihre Antwort!
Mit Probleme kurz nach der Menstruation meine ich hauptsächlich Probleme psychischer Natur, fortwährende Bauchschmerzen, Brustschmerzen (die sich bis zur Menstruation ziehen), Müdigkeit, Muskelzucken und Herzrasen. Diese Symptome hielt ich bis dato für Eisprungssymptome (auch im Zusammenhang mit Mengen an Zervixschleim ab dem sechsten Zyklustag). Das es mit dem Eisprung zusammenhängt widerlegte der Frauenarzt, im Ultraschall ist nichts von einem springenden Ei erkennbar.
Der Spuk hält sich ca. 10 Tage, dann ist es vorbei - bis auf die Brustschmerzen, die halten sich standhaft bis zur Menstruation - dann sind sie verschwunden und kommen danach wieder.... - mit den anderen oben genannten Symptomen.
Der Frauenarzt ist mir keine große Hilfe - und nachdem ich laut Frauenarzt ja keinen Eisprung habe, denke ich an einen Progesteronmangel?
In der Literatur liest man, Progesteronmangel beschert einem Symptome ab Mitte des Zyklus´- deswegen meine Frage, ob einem eben der besagte Mangel auch schon Probleme in der 1. Zyklushälfte bescheren kann.
Ich danke Ihnen sehr.
Antwort
Hallo,
obwohl ein PG-Mangel zu diesem Zykluszeitpunkt ja laut Natur nicht vorkommen kann, bessern sich Ihre Beschwerden möglicherweise oder sogar wahrscheinlich durch eine Progesteron-Behandlung.
Viele junge Frauen mit ähnlichen Beschwerden berichten ja unter der Minipille (einer reinen Gestagenpille), dass sich diese Beschwerden unter der Gestagentherapie weitestgehend bis vollständig bessern.
Auch in den Wechseljahren berichten viele Frauen über sehr positive Ergebnisse über die Therapie mit einer Progesteron-Creme ohne Östrogenzusatz.
Manche Dinge in der Medizin sind paradox.
Das Gelbkörperhormon wirkt zum Östrogen in gewissem Sinne wie ein Gegenpol.
Ich weiß ja nicht, wie alt Sie sind, aber auf jeden fall gibt es die Chance für eine erfolgreiche Therapie.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo Dr. Dossler,
vielen, vielen Dank für Ihre Antworten.
Ich bin 34 - eigentlich sollte ich noch nicht in den Wechseljahren sein. Die Mirena hat bei mir alles kaputt gemacht, ist aber jetzt über ein Jahr draußen. Mönchspfeffer und Co. waren völlig wirkungslos, habe ich alles bereits ausprobiert.
Meine Blutung ist kurz, 1-2 Tage, der Zyklus ist kürzer als normal, 24-25 Tage.
Ich habe noch eine kleine Frage an Sie:
Kann ich denn schon ab z.B. Zyklustag 6 schmieren, wo meine Probleme beginnen? ich würde mit einer ganz kleinen Menge beginnen? Und sollte ich dann durchschmieren bis zum Tag 24? Oder kann man eher aufhören, wenn die Beschwerden nachlassen? Gefunden habe ich im Netz, dass nach dem Aufhören die Menstruation kommt? Stimmt das? Dann bringe ich ja mit dem Aufhören meine Tage durcheinander, was ich natürlich nicht will.....
Sie haben mir so sehr weiter geholfen! Eine 3%ige Progesteroncreme habe ich - nur habe ich keinerlei Unterstützung vom Arzt.
Ihr Engagement im Netz ist Gold wert.
Vielen, vielen Dank.
Antwort
Hallo Anonym,
Ihr Hinweis auf MIRENA ist sehr wichtig für mich.
Wie und mit welcher Menge Sie PG-Creme anwenden, müssten Sie tatsächlich austesten.
Es könnte sinnvoll sein, ab dem Regelende mit 1 ml Ihrer 3%igen Creme zu beginnen, das wären 30 mg pro Tag. Ab dem 14.Tag wäre es ratsam, für 14 Tage auf 3 ml=90 mg pro Tag zu erhöhen.
So würde sich auch Ihr Zyklus stabilisieren.
Am besten wäre es natürlich, unter dieser Therapie die Basaltemperaturkurve zu messen (z.B. bei www.urbia.de), dann könnte man den Effekt recht gut verfolgen.
Toi-toi-toi
Ihr
TomDoc