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PMS und Progesteronmangel

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

09.07.2008 | 05:24 Uhr

Guten Tag Herr Dr. Dossler!

Ich bin 40 Jahre alt. Im vergangenen Jahr bekam ich immer mehr Probleme mit PMS. In der 2. Zyklushälfte hatte ich Schlafstörungen, verminderte Leistungsfähigkeit im Sport, 2-3 Tage vor der Regel Schwitzen und Frieren, Augenringe und Tränensäcke, Haarausfall und ich war auch ziemlich gereizt.
Im Oktober habe ich dann nach Rücksprache mit meinem Gynäkologen mit Duphaston begonnen (es sollte „schnell“ gehen, da ich Mannschaftssport betreibe und tatsächlich 1 x im Monat richtig schlecht war). Duphaston half mir sehr gut gegen die Beschwerden – ich war wie neu geboren. Nebenwirkung waren leider Blähungen ca. 7 Tage lang, größere Brust und schleichende Gewichtszunahme. Ich habe Duphaston 10 mg 1 Tablette vom 15 – 28 Tag genommen.

Weil ich aber nicht für ewige Zeiten Hormone nehmen möchte, bin ich nun auf Mastodynon umgestiegen. Nun im 2. Zyklus. Der erste Zyklus war verkürzt auf 24 Tage, aber vom PMS her ok (klar Blutung kam ja auch früher). Aber nun ist das Grauen zurückgekehrt. Am Freitag müsste ich meine Regel bekommen. Seit letzten Donnerstag gings beim Sport wieder abwärts und ab Montag Schwitzen, Frieren, dicke Augen, gereizt und nun sitze ich hier schwitzend, böse und Schokolade futternd und warte, dass der Spuk vorbei ist.

Nun meine Frage: Was ist der Unterschied zwischen Duphaston und Utrogest? Lt. Beipackzettel sind die Nebenwirkungen ja fast gleich. Was ist das „gesündere“ Medikament?
Wäre eine Progesteronsalbe weniger belastend als Duphaston mit ähnlichem Effekt? Oder gibt es eine bessere pflanzliche Alternative als Mastodyonon?

In der Apotheke hat man mir gesagt, dass auch das natürliche Progesteron nicht besser sei, als ein synthetisches Hormon. Künstlich zugeführt, bliebe künstlich zugeführt, daher auch die gleichen Warnhinweise und Nebenwirkungen.

Was ich am liebsten hätte, wäre eine Hormonzufuhr, dann wenn es nötig ist (d.h. nur an dem Tag, an dem ein Wettkampf/Messe/sonstiger wichtiger Termin stattfindet und meine Regel kurz bevorsteht) – also ähnlich einer Kopfschmerztablette, dann wenn Kopfschmerzen da sind und man nicht die Zeit hat abzuwarten, bis dass sie von selbst vorbei gehen. Aber so etwas gibt es wohl nicht?

Mit meinem FA habe ich eine 3-monatige Testphase mit Mastodynon vereinbart, um dann zu schauen, was Sache ist. Er ist kein Freund von unkontrollierter HRT – nur dann wenn es nicht anders geht.

Vielen Dank für eine Antwort.

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09.07.2008, 08:27 Uhr
Antwort

hallo Blanca,
der Unterschied ist die Chemie:
Utrogest enthält Progesteron, Duphaston enthält Dydrogesteron, das ist ein Steroidisomer des Progesteron, das durch ein bestimmtes Hochdruckverfahren aus der Yams-Wurzel hergestellt wird.
Die Nebenwirkungslisten der Gestagene sind fast identisch.
Ob Utrogest oder Duphaston, wichtig ist die Einnahme zum Abend, das PG müde macht.
Utrogest wird beim PMS auch oft und erfolgreich vaginal angewendet, wobei dann weniger Hormon gebraucht wird, weil der first-pass-effect über die Leber wegfällt.
Haben Sie schon einmal versucht, Ihr PMS mit BONASANIT zu behandeln (das ist ein hochdosiertes Vitamin-B6-Präparat) ?
Mit freundlichen Grüßen
ihr
TomDoc

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09.07.2008, 08:50 Uhr
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Danke für die schnelle Antwort. Nein Bonasanit habe ich noch nicht ausprobiert, aber schon davon gelesen. Sollte ich das parallel zu Mastodynon nehmen im nächsten Zyklus?

Zum Thema natürliches Progesteron. Verstehe ich Sie richtig, dass auch das natürliche Progesteron nicht das nebenwirkungsfreie Wundermittel ist, als das es auf vielen Seiten angepriesen wird? Duphaston habe ich immer abends genommen und immer gut geschlafen :-)

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10.07.2008, 12:41 Uhr
Antwort

Hallo Blanca,
das mag jetzt brutal klingen; aber ein Medikament ohne Nebenwirkungen gibt es nicht! Es sei denn, es hätte keine Wirkung!
Wer ein Medikament ohne Nebenwirkung empfiehlt, ist in meinen Augen ein Scharlatan!
Oft wird dieser Ausdruck ja in de Laienwerbung im Zusammenhang unter anderem mit YAMS-Wurzel-Präparaten gebarucht, die als natürliches Progesteron angepriesen werden, obwohl sie das garnicht sind.
Einer der Inhaltsstoffe der Yamswurzel ist das DIOSGENIN und das ist chemisch weiß Gott kein Progesteron!
Mit freundlichen Grüßen
ihr
TomDoc

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14.07.2008, 05:11 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Dossler,

es war noch die Frage offen, ob ich das Bonasanit zusammen mit Mastodynon nehmen soll oder allein.

Und für den Fall, dass das Bonasanit im nächsten Zyklus auch nicht hilft, frage ich mich, was besser für mich wäre. Das Duphaston (mit einem Gestagen) oder das Utrogest (mit natürlichem Progesteron).
Ich hatte ja als Nebenwirkung bei Duphaston, die vergrößerte Oberweite und den aufgeblähten Bauch, außerdem auch einen ziemlich guten Appetit...., dem ich immer wieder entgegenwirken musste :-).

Kann man die Einnahme von beiden Medikamenten auch auf 7 Tage beschränken z.B. 21-27. Tag oder 22.-28. Tag, da ja nur in dieser Zeit die Beschwerden sind oder muss der Hormonspiegel schon direkt nach Zyklusmitte aufgebaut werden?

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14.07.2008, 06:43 Uhr
Antwort

hallo Bianca,
sorry, aber über die Farbe eines ungelegten Eies können wir doch jetzt noch nicht reden!
Versuchen Sie doch zunächst einmal das Bonasanit-und zwar genau nach Vorschrift, nicht kürzer und nicht länger. Und auch ohne Mastodynon.
Dann können wir doch gerne darüber sprechen.
Das war jetzt nicht böse gemeint von mir!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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03.08.2008, 03:42 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Dossler,

ich nehme nun seit dem 30.07. das Bonasanit nach Vorschrift. Meine Regel müsste ich am 09.08. bekommen, falls der Zyklus nicht verkürzt ist. Aber mir geht es nicht besonders gut damit, d.h. es ist genauso, als ob ich überhaupt nichts nehmen würde. Ich schlafe sehr schlecht seit Donnerstag, bin ziemlich gereizt, die Augen sind geschwollen - das ganze Programm eben. Zum Glück habe ich noch 1 Woche Urlaub, die ich auch für einen Termin beim FA nutzen möchte. Darum nochmals zurück zu meinen Fragen vom letzten Mal....

Was wäre besser für mich. Das Duphaston oder das Utrogest oder eine Progesteroncreme?
Ich hatte den Eindruck, dass mein FA das Utrogest nicht unbedingt verschreiben wollte. Kann das am Budget liegen?
Ich hatte ja als Nebenwirkung bei Duphaston, die vergrößerte Oberweite und den aufgeblähten Bauch, außerdem auch einen ziemlich guten Appetit...., dem ich immer wieder entgegenwirken musste :-).

Kann man die Einnahme von beiden Medikamenten auch auf 7 Tage beschränken z.B. 21-27. Tag oder 22.-28. Tag, da ja nur in dieser Zeit die Beschwerden sind oder muss der Hormonspiegel schon direkt nach Zyklusmitte aufgebaut werden?

Vielen Dank für Ihre Mühe!

Bianca

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03.08.2008, 11:52 Uhr
Antwort

Hallo Bianca,
wenn BONASANIT nicht wirkt, dann sollten sie es bei dem jetzigen Einmal-Versuch belassen.
Die Kosten von 90 UTROGESTAN-Kaseln liegen bei 29,99 Euro (Utrogestan ist das Gleiche wie Utrogest, ist aber 3,40 Euro billiger).
die Kosten von 84 DUPHASTON-Tabletten liegen bei 28,74 Euro (günstigstes mir bekanntes Angebot).
Möglicherweise sind die Kosten bei der DOC-MORRIS-Apotheke noch geringer.
Ob orales oder vaginales oder transdermales PG für Sie die beste Lösung ist, müssten Sie, leider, ausprobieren. Ich kann Ihnen das leider nicht voraussagen.
Ich weiß ja auch nicht, ob Ihr FA die PG-Creme überhaupt kennt und Ihnen verschreibt.
Mit freundlichen Grüßen
ihr
TomDoc

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