Sehr geehrter Herr Dr. Dossler,
auch ich bitte Sie heute wieder einmal um Rat:
Seit ca. 2 Jahren verspüre ich auf dem linken Ohr einen unerklärlichen Druck, verbunden mit akuter Hörempfindlichkeit bei lauten Geräuschen, nicht immer, aber es wird immer schlimmer. Letztes Jahr im Juli hatte ich eine MRT-Untersuchung vom Schädel, o. B., danach wieder zum HNO-Arzt, alles immer o.B. Können diese Symptome mit den WJ zusammenhängen? Seit ca. 2 Jahren habe ich ja immer wieder merkwürdige Symptome, hatte letztes Jahr 8 Monate nur Handrang, lt. Urologen o. B., die Pille habe ich imApril nach 25 Jahren abgesetzt, Regel alle 34 Tage sehr schwach ca.2-3 Tage.
Gern erwarte ich Ihre Antwort.
LG Melly
Ohrendruck
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Hallo Melly,
Diese Störung ist nicht selten und wird Hyperaccusis (Lärm-/Lautstärkenüberempfindlichkeit) genannt. Sie geht häufig kombiniert mit einem Tinnitus (Ohrrauschen) und/ oder einem Druck im Ohr einher.
Die Ursache ist eine chronische Überforderung des Innenohres.
Manchmal treten die Beschwerden nur schubweise auf, manchmal sind sie ständig.
Der Druck im Ohr wird durch eine Schwellung des komplizierten Lymphsystems des Innenohrs ausgelöst.
Das Ohr will uns sozusagen vermitteln, Geräusche jeder Art zu vermeiden, also am besten *nichts zu hören*.
Ich kann Ihnen das deshalb so genau erklären, weil ich seit etwa 1 Jahr die gleichen Beschwerden auf dem linken Ohr habe und ebenfalls die ganze Diagnostik (die ja wichtig ist zum Ausschluss eines Hirntumors) hinter mir habe.
Ich helfe mir, indem ich häufig klassische Musik in mittlerer Lautstärke über einen MP3-Player höre und einen Kopfhörer mit einem sog. *noise-cancelling-System* benutze (das ist ein spezieller kleiner Kopfhörer [gibt es von Sony und Philips], der sozusagen die Umweltgeräusche rausfiltert und neutralisiert). Damit habe ich zumindest zeitweise wirklich Ruhe im Ohr.
Ob bei Frauen auch die WJ eine Rolle spielen, weiß ich leider nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Sehr geehrter Herr Dr.Dossler,
ganz lieben Dank für die lange Antwort. Warum stellt ein HNO-Arzt denn diese Diagnose nicht? Ist mit einer MRT-Untersuchung die Gefahr eines Tumors geklärt? Habe jetzt noch einen Termin beim ZA zur Diagnostik des Kiefergelenks. Wie sieht Ihre weitere Behandlung aus? Kann man an dieser Krankheit nichts machen? Vielleicht antworten Sie mir noch kurz.Vielen lieben Dank und auch für Sie gute Besserung.
Melly
Antwort
Hallo Melly,
Ja, ich denke, ein MRT ist ein sicherer Tumor-Ausschluss.
Zum Zahnarzt musste ich übrigens auch, aber mein Kiefergelenk ist in Ordnung.
Ich selbst nehme lediglich ein Ginko-Präparat zu meinem blutdrucksenkenden Medikament ein und schlucke einige Mikronährstoff-Präparate am Tag gegen meine Gelenkbeschwerden (übrigens ein Tipp, der hier von einer Leserin an mich weitergegeben wurde). Und mit meiner *Musikberieselung* empfinde ich diese Störung heute wesentlich weniger als früher. Wenn es mal zu arg ist, gibt es einfach *Mozart auf die Ohren*.
Ich sehe das Ganze als Teil meines Alterungsprozesses mit mehr oder weniger heiterer Gelassenheit.
Vielleicht gibt es ja irgendwo im Internet eine Selbsthilfegruppe zu dieser Krankheit, ich habe da noch nicht recherchiert. Wenn Sie da Interessantes finden, geben Sie mir doch bitte Bescheid.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo,
hier ein interessanter Link zum Thema:
http://www.tinnitus-liga.de/index.php
MfG
Daniela
Antwort
Hallo Daniela,
ganz herzlichen Dank für diese, auch für mich als Betroffenem sehr informative Seite!
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo!
Ich habe seit dem 18. Lebensjahr Tinnitus in unteschiedlicher Lautstärke und mit wechselnden Tönen. Bin jetzt 51 Jahre.
Ich mache es ähnlich wie Dr. Dossler, ich besänftige den Tinni mit Walkman und Regengeräuschen. Das wirkt total gut.
Vor und während der Mens ist der Tinnitus immer lauter und das Gehör empfindlicher. Das ist meine Beobachtung seit vielen Jahren. Es wird der Stoffwechsel, die Hormonveränderung sein in dieser Zeit. Ich weiss es nicht.
LG