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Nachtschweiß und Depression

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

21.02.2019 | 23:37 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit ca. 1 Jahr habe ich immer wieder über mehrere Wochen nachts starke Schweißausbrüche.

D. h. ich wache durchgeschwitzt auf muß mich manchmal mehrmals umziehen.

Gleichzeitig bin ich in den Phasen des Schwitzens tagsüber antriebslos/depressiv.

 

Eine Depression habe ich ausserdem, ist dann sozusagen wie eine Doppeldepression.

Nur viel viel stärker.

Ich nehme Citalopram, ein Gelbkörperhormon und ein Hormongel.

Habe Blutbild/Hormonstatus machen lassen.

Beim Blutbild kam nichts weiter raus, Hormnstatus sagte aus dass ich wohl mitten in den Wechseljahren bin.

Komme damit nicht klar und habe Angst dass meine Nachtschweißphasen und die zusätzliche Depression in der Zeit etwas anderes sein könnten.

Eine schwere Erkrankung?

 

Bei einer Ultrashalluntersuchung kam noch raus ich hätte Gallensteine und eine leicht vergrößerte Leber.

Dem wurde aber nicht weiter nachgegangen.

Was kann ich tun um sicher zu sein dass es wirklich nur die Wechseljahre sind?

Und ist es normal dass man ein paar Wochen jede Nacht schweißgebadet aufwacht und dann wieder ein paar Wochen nicht?

Viele lieben Dank für eine baldige Antwort.

Mit freundlichen Grüßen

Kerstin P.

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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20.03.2019, 14:09 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Kerstin,

für übermäßiges Schwitzen gibt es neben den Wechseljahren viele andere Ursachen wie sonstige Hormonstörungen (z.B. Schilddrüse), Nervosität, Depressionen, Medikamenteneinnahme, Übergewicht, Lebensstil mit geringer Fitness, Schlafmangel, Infektionen, Krebserkrankungen (Nachtschweiß).
Der von Ihnen beobachtete Rhythmus der Beschwerden lässt vermuten, dass die Psyche eine große Rolle spielt.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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20.03.2019, 16:02 Uhr
Antwort

Hallo Frau Dr. Grüne,

danke für Ihre Antwort.

Ich bin wegen kalter Knoten an der Schilddrüse in Behandlung bzw. wird es regelmässig kontrolliert.

Der Arzt meinte bei der letzten Untersuchung dass mein Schwitzen damit nichts zu tun hat.

Das mit dem Schwitzrhytmus geht seit über einem Jahr schon so.

Eine körperliche Ursache wurde ja nicht gefunden.

Ich denke ja schon dass es die Wechseljahre sind, aber so massiv ist für mich schwer auszuhalten.

Also die schlechten Phasen.

Da spielt dann natürlich auch die Psyche mit rein.

Meiner Meinung nach zieht mich das Schwitzen stimmungsmässig runter, denn in den nicht schwitzenden Phasen ist meine Stimmung gut, nur schlauchen mich die Phasen mittlerweile körperlich immer mehr.

Und dann kommen eben so Zweifel wie ist es nicht doch was anders.

Was würden sie denken, sind es wirklich nur meine Wechseljahre? Oder doch etwas organisches?

Heute ist kein guter Tag...ich weiß es wird wieder besser. Ich hoffe es....

Liebe Grüße von

Kerstin P.

 

Expertin-Grüne
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20.03.2019, 18:40 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Kerstin,

da das schon seit so langer Zeit so geht, hätte sich eine körperliche Ursache sicherlich verändert. Dabei wäre auch eher keine rhythmische Symptomfreiheit zu erwarten. Von daher also eher unwahrscheinlich.
Versuchen Sie es weiter mit Entspannungstechniken, Sport und der Hormonersatztherapie.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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11.04.2019, 16:26 Uhr
Antwort

Hallo Frau Dr. Grüne,

danke für Ihre letzte Antwort.

Ich habe zum Thema noch eine Frage bzw. wollte ich

Ihnen schreiben dass ich heute nach einem erneuten Hormonspiegel von meinem Frauenarzt das Präperat Presomen Conti verordnet

bekommen habe.

Parallel hatte ich noch meinen Gesundheitscheck.

Da kam ein erneuter niedriger Vitam D Spiegel (16) und ein Calcium Mangel bei heraus.

Das alles kann natürlich auch in mein Befinden reinspielen.

Ich fühle mich nach wie vor nicht wohl und bin grad ziemlich genervt weil ich das Gefühl habe mein Leben ist vollkommen durcheinander.

Was halten Sie denn von dem Presomen Conti?

Zu dem was ich davor genommen habe.

Da meinte mein Frauenarzt das sei gescheitert weil es mir ja nicht geholfen hätte.

Liebe Grüße von

K.. P.


14.04.2019 12:33 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

Expertin-Grüne
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11.04.2019, 17:48 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Kerstin,

Ein Vitamin D von nur 16 ist wirklich wenig, auch wenn Sie keine Maßeinheiten und keinen Referenzbereich genannt haben.
Ein begleitend niedriger Calciumspiegel führt leicht zu Problemen der Knochendichte. Bewegen Sie sich viel und nutzen Sie jetzt jeden Sonnenstrahl. Calciumreich sind vor allem grüne Gemüsesorten (Brokkoli, Spinat, Bohnen, Grünkohl) und natürlich Milch, Käse oder Sojamilch.

Von Presomen halte ich persönlich nichts. Die Östrogene werden aus dem Urin trächtiger Stuten gewonnen, es ist eine Mischung verschiedener Hormonvarianten.
Moderne Präparate entstehen im Labor und enthalten Reinsubstanzen.

Sie hatten zuletzt mit 2 Hub Östradiol und 200 mg Famenita behandelt? Das ist eine eigentlich sehr verbreitete und beliebte Therapie. Vielleicht sollte man dabei eher nochmal etwas an der Dosis verändern.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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12.04.2019, 10:23 Uhr
Antwort

Guten Morgen Fau Dr. Grüne,

danke für Ihre Antwort.

Als ich gelesen habe wie das Medikament Presomen hergestellt

wird war und bin ich immer noch entsetzt.

Sowas möchte ich ehrlich gesagt auch nicht nehmen.

Allerdings hat mir die Erhöhung des Gelbkörperhormones und das Hormongel nicht geholfen, meine Stimmung ist insgesamt noch schlechter geworden.

Gibt es noch eine Alternatve, also ein anderes Präperat?

Ich war heute morgen nochmal in der Apotheke und die sagten mir es gäbe noch Kliogest.

Was halten Sie davon?

Viele Grüße von

Kerstin P.


14.04.2019 12:33 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

Expertin-Grüne
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12.04.2019, 16:22 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Emily,

ja, mit der "Herstellung" dieser Substanzen sollte man sich auseinandersetzen. Das ist heutzutage meines Erachtens nicht mehr nötig und nicht vertretbar.

Kliogest ist eine kontinuierlich gleichbleibende synthetische Hormonkombination, auch ein älteres aber gut bewährtes Präparat. Daneben gibt es noch einige andere.
Eine konkrete Empfehlung über das Internet kann ich aber aus Gründen des Wettbewerbsrechtes und Fernbehandlungsverbotes nicht aussprechen.  Von daher sind hier nur allgemeine Informationen möglich, anders als bei Ihrem Arzt vor Ort. Haben Sie dafür bitte Verständnis.

viele Grüße,
Dr. Grüne

 

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13.04.2019, 22:09 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Dr. Grüne,

danke für Ihre Antwort.

Natürlich verstehe ich dass sie mir hier keine konkreten Empfehlungen für ein bestimmtes Präperat geben können.

Leider ist mein FA für vier Wochen für mich nicht erreichbar.

Die Praxis ist verkauft an einen anderen Arzt und wird erstmal renoviert.

Dann ist auch mein Arzt wieder da.

Das wird dann eine Praxisgemeinschaft aus mehreren Ärzten bestehend die gleichzeitig noch in anderen Praxen arbeiten....was ich ein bischen ungewöhnlich finde und wo ich grad nich so ein gutes Gefühl bei habe. Aber das ist was anderes. Ich überlege mir evtl. einen anderen Arzt zu suchen. Was aber auch nicht einfach ist, also jemand gutes zu finden.

Ich werde jetzt erstmal bei meiner alten Medikation bleiben, also abends Famenita und morgens das Hormongel. Dazu nehme ich jetzt noch VitaminD.

Heute war ich den ganzen Tag unruhig und mir geht es insgesamt nicht gut.

Ich habe mir eine Entspannungs-CD besorgt. Und ich war heute Schwimmen.

Ansonsten war ich noch am hin- und herüberlegen wegen dem Prenosem,  weil ich das ja schon zuhause habe. Aber ehrlich gesagt kann ich das mit meinem Gewissen nicht vereinbaren es zu nehmen. Warum wußte ich das nur nicht früher bevor mein FA mir das verschrieben hat. Dann hätte er mir noch eine Alternative geben können.

Ein schönes Wochenende Ihnen noch.

Viele Grüße von

Kerstin P./p>


14.04.2019 12:29 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

Expertin-Grüne
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15.04.2019, 15:20 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Kerstin,

das ist eine gute Entscheidung, bei der Kombinationstherapie zu bleiben, auch wenn Sie sich an einzelnen Tagen nicht perfekt fühlen.
Schwimmen, Yoga, andere Entspannungtechniken, sich  selbst etwas Gutes tun - vielleicht mal eine Kur? - ist mindestens so wichtig, wie eine hormonelle Therapie.
Das Präparat Presomen ist wirklich nicht mehr zeitgemäß und die Gewinnung dieser Hormone sollte nicht unterstützt werden.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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15.04.2019, 21:46 Uhr
Antwort

Hallo Frau Dr. Grüne,

danke für Ihre Antwort.

Ich gebe Ihnen voll und ganz recht, so eine Herstellung

sollte man wirklich nicht unterstützen.

Leider sind es ja nicht nur einige Tage wo es mir nicht gut geht.

Im Moment geht es mir seit einigen Wochen durchgehend schlecht.

Das Schwitzen war zumindest für zwei Wochen weg.

Aber sonst ist mein Leben sehr durcheinander.

Heute habe ich einen ihrer Tipps beherzigt, ich war vorhin schwimmen.

Das war sehr angenehm.

Zu meinem Nachtschweiß hat mir heute eine Freundin etwas geschrieben die ebenfalls unter Nachtschweiß leidet.

Ein Arzt hat ihr gesagt sie sollte mal ihre Lunge untersuchen lassen.

Weil wenn es die Wechseljahre seien dann würde sie auch tagsüber schwitzen?

Was sagen Sie dazu?

Ich versuche nicht dran zu denken, aber ich grübel nach wie vor darüber ob ich nicht doch eine schwere Erkrankung habe.

Wie zum Beispiel ein hormonabhängiger Tumor.

Verursacht ein solcher phasenweise Nachtschweiß und dann wieder phasenweise Nachtschweißfrei zu sein?

Oder sollte ich auch meine Lunge untersuchen lassen?

Wahrscheinlich habe ich zuviel Phantasie, aber es beschäftigt mich sehr.

Einen schönen Abend bzw. eine guten Morgen.

Viele Grüße von

Kerstin

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