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Mirena + Hormonmangel?

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

10.03.2011 | 03:13 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Dossler,

ich bin eine Hormonspiralenträgerin- wie man so schön sagt. Die Spirale habe ich nun seit 3 Jahren und es geht mir leider nicht so gut.
Seit ca. 1 Jahr leide ich unter trockener Haut, trockenen Schleimhäuten und manchmal auch Hitzewallungen. Ich bin 49 Jahre alt- und das wäre wohl auch das Alter für die Wechseljahre. ?
Ich habe auch schon einiges über die Spirale gelesen- allerdings war das alles nicht gerade erfreulich.
Nun möchte ich gerne meinen Hormonstatus messen lassen- weil ich an einen Mangel an Hormonen glaube.
Mein Arzt meint, das bringt nichts unter der Mirena. Warum? Kann man denn nicht feststellen wie es um meinen Östrogenwert steht? Verändert sich dieser denn so sehr durch die Hormonspirale- oder verändert er sich nicht (ich dachte die Mirena besteht nur aus Gestagen)-
Dann müsste doch der Östrogenwert zu bestimmen sein?

Vielen Dank

Eva

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10.03.2011, 05:08 Uhr
Antwort

Hallo Eva,
wenn es denn stimmen würde, was die Hersteller der Hormonspirale behaupten, dass diese nur und ausschließlich lokal, also in der Gebärmutter wirkt und keinerlei systemische Einflüsse hätte, dann wäre die Aussage Ihres Frauenarztes kompletter Blödsinn, denn dann würden sich die Eierstöcke ganz normal verhalten mit Eisprung und Gelbkörperphase etc.
Mirena hat aber in manchen Fällen sogar ausgesprochen deutliche sytemische Wirkungen und schon bei viel jüngeren Frauen lassen sich Hemmeffekte auf die Steuerung der Eierstöcke nachweisen bis hin zur Anovulation wie unter einer klassischen Mini-Pille, von der ja bekannt ist, dass es zu subnormalen Östrogenwerten kommen kann, weswegen junge Frauen besonders auf ihr Knochensystem achten sollen etc. etc.
Der Satz ich möchte gerne meinen Hormonstatus machen lassen bringt mich immer etwas in - sagen wir - Verlegenheit, weil ich eigentlich gegen diese teuren Analysen bin, die auch noch meist selber bezahlt werden müssen, weil diese Analysen meist einfach so und ungezielt gemacht werden, und nichts anderes als eine Momentaufnahme sind, die sehr oft nichts über den gesamten Zyklus aussagt.
Wenn man genau weiß, weswegen und was für eine Analyse gemacht werden soll und diese Analyse gezielt macht, dann kann die sehr wichtig und vollkommen richtig und sehr aussagefähig sein.
Also: da schon im Beipackzettel von MIRENA, den Sie ja erhalten und gelesen haben sollten, darauf hingewiesen wird, dass MIRENA auch systemisch wirken und dadurch den Östrogenspiegel senken kann, wäre eine Bestimmung von FSH und E2 (=Östradiol) in der Zyklusmitte sogar durchaus sinnvoll bei Ihren Beschwerden.
...
Ob Sie noch einen Eisprung haben oder ob der als Zeichen des altersbedingten Beginns der WJ (oder durch das LEVONORGESTREL der MIRENA) bereits fehlt, könnten Sie ohne jede Hormonanalyse am einfachsten und besten anhand der Basaltemperaturkurve feststellen (Beispiele finden Sie auf meiner Webseite (www.tomdoc.de), da Gelbkörperhormonstörungen durch eine einmalige Blutuntersuchung nur vermutet, aber nicht gesichert werden kann (man müsste ab der Zyklusmitte mindestens 2 Analysen machen und dies auch möglichst über mehrere Zyklen kontrollieren).
Ihre Beschwerden sind recht typisch für ein Östrogenproblem und Sie wären nicht die einzige Frau, die dieses Problem z.B. mit einer kleinen Östrogen-Gel-Dosis jeden Tag erfolgreich behandeln könnte - auch ohne Hormonanalyse.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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10.03.2011, 07:00 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Dossler,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Haben dann auch schon jüngere Frauen unter der Mirena dieses Östrogenproblem? Denn scheinbar gibts wohl mehr die unter Symptomen leiden die den WJ ähnlich sind?

Ich habe übrigens keinen Beipackzettel bekommen- sollte man das?
Wäre sicherlich interessant gewesen.

Vielen Dank für Ihre Antwort

Eva

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10.03.2011, 09:45 Uhr
Antwort

Hallo Eva,
sowohl das Aufklärungsgespräch vor Einlage der MIRENA als auch die Aushändigung des Informationsblattes gehören zusammen, schließlich bezahlen Sie auch sehr viel Geld als Privatkunde an Ihren Arzt!
Sie können den Inhalt des Beipackzettels aber im Internet nachlesen.
Ja, auch deutlich jüngere Frauen können diese Östrogenprobleme unter MIREMA bekommen.
Um es aber klar zu sagen:
die größte Mehrheit der Frauen kommt mit MIRENA gut zurecht - und die werden nicht hier im board Fragen wegen Problemen stellen, sondern sich Ihres Lebens freuen.
Insofern stellen Foren, in denen über Nebenwirkungen berichtet wird, immer eine Negativ-Auswahl dar.
Leider habe ich den Eindruck, wenn Frauen offensichtlich Probleme mit der MIRENA bekommen, dass diese Probleme von Seiten der Ärzte eher als Spinnerei abgetan, denn als Nebenwirkung ernst genommen werden.
MIt freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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