Meine Hormonwerte - bitte um Ihre Meinung

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

19.07.2024 | 13:15 Uhr

Hallo FRau Dr. Grüne

würde gerne mal Ihre Meinung zu meinen Hormonwerte erfahren und zwar:

Die Werte sind wie folgt: Estadiol (E2) 75 ng/l, Progesteron 3,1 ng/l (das n bei ng mit einem "unterstrich" - find ich nicht auf der Tastatur ;-) und das Testosteron 0,11 ng/l (ebenfalls mit so einem komischen unterstrich beim n)

Ich weiß, dass der Testosteronwert sehr niedrig ist aber mein Frauenarzt möchte dbzgl. mir nichts verschreiben.

Nehme derzeit 1 Sprühstoss Lenzetto sowie 200 mg Famenita Oral.

Mein Östrogenwert war vor ca. 2 Jahren 50 , Progesteron wurde damals nicht getestet und das Testosteron 0,2.

Ich nehme bereits 4 Jahre BIH.

Ich weiß, dass das Estradiol zu hoch ist und das Progestron zu niedrig.

Mein Arzt meinte am Telefon beim Durchsagen der Werte, dass ich evtl. nur alle zwei Tage Lenzetto benutze sodaß sich der Spiegel etwas sinkt.

Oder evt. nur 2 x in der Woche kein Spray benutzen ?

Was meinen Sie? Habe halt Angst, dass dann der Wert zu stark sinkt und das wäre für meine Osteoporose nicht gut. Habe BIH damals nur aus diesem Grunde genommen weil ich keinen Osteoporose Medi nehmen möchte. Brüche hatte ich bis jetzt zum Glück noch nicht aber sehr schlecht T Werte.

Jetzt schon vielen Dank für Ihre Antwort

LG Rose

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19.07.2024, 15:13 Uhr
Antwort

Vielleicht noch von Bedeutung: Bin 57 J., 164 cm groß und 52 kg schwer

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19.07.2024, 20:13 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Rose,

die Werte sind aus meiner Sicht unter Therapie vollkommen in Ordnung.

Das sind tagesabhängige Momentaufnahmen, die Schwankungen aufweisen auch abhängig davon, zu welcher Zeit Sie das Spray verwenden und wann die Blutentnahme war. 50-100 ng/l Estradiol sind als Wertebereich in der Therapie meist in Ordnung, das hängt aber vom individuellen Bedarf ab.
Wenn Ihnen das trotzdem zu viel an Estradiol ist, könnten Sie stattdessen Estradiol-Gel verwenden. Das kann man auch geringer dosieren.

Progesteron soll in der Hormonersatztherapie die Gebärmutterschleimhaut ausreichend schützen, die Spiegel sind dann aber niedriger als früher in der Gelbkörperphase (orientierende Zielwerte 1 und 3 ng/ml).

viele Grüße
Dr. Grüne

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19.07.2024, 20:47 Uhr
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Vielen Dank Frau Dr. Grüne für Ihre Antwort.

Habe halt das Verhältnis zu estradiol und progesteron ausgerechnet und das Ergebnis zeigt Östrogen Dominanz an. Oder sind in den Wechseljahren diese Werte nicht mehr ausschlaggebend?

Mir macht die Energie und kraftlosigkeit zu schaffen, Libidoverlust, motivationslosigkeit etc....

Vielleicht ist dafür auch der testosteronmangel verantwortlich?

Habe etwas Angst, wenn ich die Östrogendosis senke, dass es dann für den Knochenschutz nicht mehr ausreicht.

Noch eine Frage : progesteron oral oder vaginal ist da ein großer Unterschied was im Körper ankommt? Möchte nämlich nun ungern auf die orale Einnahme von progesteron verzichten zwecks der schlafanstossende Wirkung.

Schönen Abend

LG Rose

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20.07.2024, 09:11 Uhr
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Noch etwas vergessen ;-)

Gynakadin möchte ich zwecks der Schmiererei (was ich so gelesen habe) nicht unbedingt anwenden. Wäre es denn ggf. eine Möglichkeit Lenzetto nur jeden 2. Tag anzuwenden oder wäre es besser Lenzetto jeden Tag anzuwenden aber versuchen nur die Hälfte des Sprühstosses auf die Haut zubekommen (z.B. durch Auflegen eines Taschentuches oder dgl.)

Bin dbzgl. recht unsicher wie Sie bestimmt bemerken ;-)

LG Rose

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20.07.2024, 12:26 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Rose,

wenn Sie das Östrogen nur jeden zweiten Tag anwenden, schwanken die Blutspiegel deutlich. Die Halbwertszeit liegt bei transdermaler Anwendung bei 4 und 12 Stunden nach dem Auftragen, damit können über den Tag zumindest relativ gleichbleibende Spiegel erreicht werden. Günstiger wäre es daher, die Einzeldosis zu reduzieren anstatt das Anwendungsintervall zu vergrößern. Die Präparate sind für die tägliche Anwendung konzipiert.
Progesteron wird vaginal besser aufgenommen als oral. Aber die schlafanstoßende Wirkung ist dann nicht mehr vorhanden. Die Berechnung eines Quotienten für das Verhältnis der Hormone ist in der Hormonersatztherapie nicht erforderlich, um Therapieanpassungen abzuleiten.

Die Antriebsschwäche, Kraftlosigkeit etc. könnte auf eine Testosterontherapie reagieren, die Nebenwirkungen sind aber nicht zu unterschätzen.
Andere Möglichkeiten, dem zu begegnen können z.B. Lebensstiländerungen, Veränderungen der Ernährungs- und Schlafgewohnheiten, Stressmanagement, mehr Bewegung sein. Die Schilddrüsenfunktion und Vitaminspiegel (z.B. D3) sollten in diesem Zusammenhang überprüft werden.

viele Grüße
Dr. Grüne

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20.07.2024, 13:03 Uhr
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Hallo Frau Dr. Grüne

Vielen lieben Dank für Ihre ausführliche Antwort.

So wie ich es heraus lese, müsste ich nicht unbedingt an der jetzigen dosis etwas ändern und eine Östrogen Dominanz in den Wechseljahren bei Anwendung von bih ist nicht relavant.

SFür meine Symptome ist mehr oder weniger das testosteron verantwortlich.

Jedoch hat eine Anwendung von testosteron ggf. zu viele Nebenwirkungen. Also mehr oder weniger - ich muss damit leben (? ).

LG Rose

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21.07.2024, 09:33 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Rose,

ja und nein. Weil es ja auch andere Ansatzpunkte gibt, die Sie selbst in der Hand haben. Medikamente und Hormone sind nicht immer die Lösung. Durch die eigene Lebensgestaltung haben Sie viele Einflussmöglichkeiten.

viele Grüße
Dr. Grüne

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21.07.2024, 09:52 Uhr
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Hallo Frau Dr. Grüne

Nochmals vielen Dank für Ihre Antwort.

Sie haben ja recht ;-), oftmals versucht man halt auf die schnelle, bequeme Art Probleme /Beschweren zu beheben.

Schönen Sonntag und

LG Rose

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21.07.2024, 09:59 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Rose,