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Medikation nach Speicheltest

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

01.01.2018 | 17:23 Uhr

Hallo!

Ich bin 44 Jahre, habe 2 Kinder im Alter von 13 und 19, hatte mich vor 9 Jahren sterilisieren lassen.

Wegen extremen Einschlafproblemen, PMS vor der Periode, Gewichtszunahme um die Hüfte, extrem starker Blutung, Blutung um den 19. ZT hatte ich mir den Speicheltest von Verisana bestellt. Meine Frauenärztin wollte keinen Hormontest machen.

Ergebnis:

Cortisol (Morgenwert)
4930 pg/ml
920 -12900 pg/ml
 
DHEA (Morgenwert)
170,0 pg/ml
150 -620 pg/ml
 
Cortisol/DHEA-
Quotient (Morgenwert)
23,1
2-85 pg/ml
 
Östradiol
6,5 pg/ml
1. Zyklusphase: 0,2-10,4 pg/ml
Eisprung: 5,8-21,2 pg/ml
2. Zyklusphase: 0,8-10,8 pg/ml
Kontrazeptiva: 0,5-2,2 pg/ml
Postmenopausal: < 4,3 pg/ml
Östradiolpflaster (0,05mg): 0,8-2 pg/ml
Östradiol oral: 1,2-3,9 pg/ml
Östradiolcreme, -gel (0,5-1 mg): 2,9-35,5
pg/ml
 
Progesteron
402,0 pg/ml
1. Zyklusphase: 50-100 pg/mL
Eisprung: 100-150 pg/ml
2. Zyklusphase: 100-450 pg/ml
Po s tm e n o p a u s a l : 1 2 - 5 0 p g /m l
 
Progesteron/Östradiol-
Quotient
53,7
Beim Progesteron/Östradiol-Quotienten
handelt es sich um einen Quotienten, der
die Östrogendominanz misst.
Der Normbereich entspricht einem
Progesteron/Östradiol-Verhältnis von
100:1. Der Quotient sollte mindestens
100 betragen. Ein erniedrigter Quotient
weist auf eine Östrogendominanz hin.
 
Testosteron
21,0 pg/ml
Testosteron (weiblich): 5 49 pg/ml
Testosteroncreme, gel (0,3-0,5 mg): 22-
86 pg/ml
Kontrazeptiva: 13-45 pg/ml
 
Der Progesteron/Östradiol-Quotient ist mit 53,7:1 vermindert. Somit ist das Progesteron im
Verhältnis zum Östradiol erniedrigt. Man spricht dann von einer sogenannten Östrogendominanz.
Unter Östrogendominanz wird nicht zwangsläufig ein Überschuss von Östrogen oder Progesteron
verstanden. Es beschreibt ein Ungleichgewicht von Östrogen zu seinem Gegenspieler Progesteron.
Der Körper verhält sich so, als wäre zu viel Östrogen vorhanden. Dies kann selbst bei einem
Östrogenmangel vorkommen, denn das relative Verhältnis der beiden Hormone ist entscheidend.
Der Progesteron/Östradiol-Quotient kann außerdem hilfreich sein bei Hinweisen auf eine relative
Östrogendominanz, wenn sich die Progesteron- und Östrogenwerte im Normbereich befinden
 
Meine angesäuerte Frauenärztin hat mir dann Famenita 100 verschrieben. Davon soll ich 2 nehmen, denn ich hätte einen Progesteronmangel
 
Ich nehme die Tabletten seit 4 Monaten. Verbessert hat sich nur meine PMS und die starke Periode. Einschlafprobleme habe ich nach wie vor!
 
Als ich mir gerade das Testergebnis nochmal angeschaut hatte, hab ich bemerkt, dass der Progesteronwert doch nicht zu niedrig ist! Der ist doch ganz an der Obergrenze, während der Östrogenwert mittel ist. Somit hab ich doch wohl keine Östrogendominanz...wohl eher eine Progesterondominanz, welche es aber eigentlich nicht gibt! Progesteron wäre somit doch völlig falsch! Ich müsste eher Östrogen nehmen! 
 
Der hohe Progesteronwert beunruhigt mich ehrlich gesagt. Hängt das mit der Sterilisation zusammen??? Oder muss ich Angst vor einem Tumor haben?
 
Um eine baldige Antwort wäre ich sehr dankbar. Die Tabletten nehme ich erst mal nicht mehr!
 
LG
Claudia

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Bisherige Antworten
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01.01.2018, 17:24 Uhr
Antwort

Ach ja...der Test wurde am 21. ZT morgens vorschriftsmäßig durch 3 Probenentnahmen gemacht

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01.01.2018, 17:25 Uhr
Kommentar

Vor dem Speicheltest hatte ich keinerlei Hormone genommen! 

Expertin-Grüne
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01.01.2018, 19:04 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Hobbykünstlerin,

Hormonspeicheltests sind einfach durchzuführen und werden daher in der letzten Zeit zunehmend in Eigenregie angewendet. Sie sind bisher jedoch nur für wenige Indikationen ausreichend evaluiert. Dazu zählt die Bestimmung von Kortisol. Ihre diagnostische Wertigkeit für die Bestimmung von weiblichen und männlichen Geschlechtshormonen (Östradiol, Progesteron, Testosteron, Dehydroepiandrosteron und Aldosteron) ist unzuverlässig und sie werden von der Deutschen Menopause Geselschaft daher zur Bestimmung der Hormontherapie-Dosis nicht eimpfohlen. 

Sie haben eine Bestimmung in der zweiten Zyklushälfte durchgeführt. Es ist ganz normal, dass sich aus der gesprungenen Eizelle dann ein progesteronproduzierender Gelbkörper bildet. Der hohe Progesteronwert zeigt also, dass ein Eisprung erfolgte. Das ist also eigentlich ganz normal.

Wenn Sie regelmäßige Zyklen haben, ist eine hormonelle Störung, die zu Auffälligkeiten in der Hormonanalyse führen würde, nicht anzunehmen.
Trotzdem kann man zyklusabhängige Beschwerden hormonell behandeln.  Besonders geeignet ist dann meist ein Kombinationspräparat. Das kann die Pille sein, auch wenn Sie diese nach der Sterilisation zu Verhütungszwecken nicht brauchen.

Starke und schmerzhafte Regelblutungen könnten mit organischen Veränderungen der Gebärmutter zusammenhängen (z.B. Myome, Adenomyosis). Danach sollte man bei einer Ultraschalluntersuchung schauen.

viele Grüße!

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