Lieber Dr. Dossler,
wir haben schon öfter miteinander gesprochen, hier nur kurz der Zusammenhang:
Im März 07 nach knapp 5 Jahren die Mirena entfernt, nachdem im Herbst vorher enorme Beschwerden aufgetaucht sind ( alle wechseljahres-ähnlich, mit Klimadynon ganz gut wieder weggebracht).....nun, nach dem Entfernen ziept es schon hier und da noch, aber ich nehme Alchemilla ein und schmiere Progesteroncreme , da ich im Moment nicht durchschlafen kann und auch sonst wohl einen Gelbkörpermangel habe ( Periode wird immer kürzer, immer weniger, Eisprung war am Anfang noch regelmäßig vorhanden, nun seit drei Zyklen mehr als fraglich - ich führe auf Ihren Rat jeden Tag eine Temperaturkurve und kann das daher auch ziemlich genau sagen)
Ich lese im Moment fleißig Bücher über Hormone und bin mehr denn je davon überzeugt, dass diese Mirena ein Mistding ist!!!
Nun aber zum eigentlichen Thema: Haben Sie vielleicht die Erfahrung gemacht, dass Hormonschwankungen, seien sie nun durch die Spirale oder aber durch die beginnenden Wechseljahre ( ich bin 47) eine Neigung zu Asthma auslösen kann? Ich hatte noch niemals Schwierigkeiten mit der Lunge, habe einen ausgesprochen gesunden Lebenswandel ( viel Sport, häufige Hundespaziergänge an der frischen Luft, Nichtraucherin und auch keinen Alkohol, kein Übergewicht), war noch nie auf irgendwas allergisch und habe aber nun seit drei Monaten einen Reizhusten, der schon mit Cortisonspray behandelt worden ist, danach auch kurz weg war, aber im Anschluss an einen Infekt wieder kam.
Nun war ich am Freitag beim Lungenfacharzt, der mir ein hyperreaktives Bronchialsystem diagnostiziert hat, mir gleich wieder das Cortisonspray verpasst hat sowie ein Notfallspray......nun bin ich ziemlich von den Socken, denn dank Mirena hab ich mir auch eine enorme Ängstlichkeit zugelegt, die mir jetzt damit natürlich sehr im Weg steht....ich trau mich schon gar nicht mehr ohne das Notfallspray aus dem Haus, obwohl ich noch nie einen Anfall hatte- und auch keinen möchte!!!!
Kennen Sie sich damit aus??? Hab ich die Chance, wenn die Hormone im Gleichgewicht sind, dass diese Neigung zu Asthma auch wieder vergeht.......??
Danke im Voraus, und lieber Gruß
Karin
Hyperreaktives Bronchialsystem durch Mirena???
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Hallo Karin,
ein deratiger Zusammenhang ist mir bisher nicht bekannt geworden.
Dennoch erlauben Sie mir vielleicht einige Gedanken:
Da Östrogenmangel häufig dazu führt, dass ganz allgemein die Schleimhäute trocken werden, auch die der Atemwege, wäre eine erhöhte Reizbarkeit und Anfälligkeit der Atemwege denkbar.
Dann müsste eine Östrogentherapie möglicherweise hilfreich sein.
Ob sich allerdings Asthma in den WJ häuft, entzieht sich ehrlich meinen Kenntnissen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo zusammen!
Drüben im Wechseljahresbeschwerden-Forum kam schon öfter die Klage vor, dass Frauen - u.a. auch ich - zwischenzeitlich unter Atemnot und Brustenge leiden. Immer wieder wird das Gefühl beschrieben, die Luft nicht richtig verwerten zu können.
Da das auch regelmäßig nach einiger Zeit wieder vorübergeht, verbuche ich das inzwischen unter die Wundertüten-WJ-Symptome und versuche, gelassen zu bleiben....
Liebe Grüße!
Polly
Antwort
Hallo mische mich auch mal eben mit ein.Als Jahrzehntelanger Asthmatiker kann ich bestätigen das vor der Mens die Atemnot deutlich höher ist oder immer war als vorher.
Mittlerweile nehme ich allgemein nichts mehr gegen das Asthma, Dank Behandlung bei einer HP aber vor der Mens kommt es hin uns wieder vor das ich einmalig Spray benötige.Es müßte also einen Zusammenhang geben.
LG Webmaus
Antwort
Herzlichen Dank allen für die Antwort.....ich nehme fast auch an, dass es einen hormonellen Zusammenhang hat, denn ich war vorher NIE-NIE-NIe ( auch wenn das keine Garantie ist - ich weiß;-( ) für so etwas anfällig.
Lieber Gruß
Karin
Antwort
Lieber Dr. Dossler,
da ich seit geraumer Zeit ein Hormonbuch nach dem anderen lese, wird mir suczessive vieles klar......zum Beispiel habe ich in dem Buch von Prof. Dr. Römmel ( oder Römmler??) vom Hormonzentrum in München gelesen, dass es in den Wechseljahren ein sogenanntes Sicca-Syndrom ( sicca = trocken - natürlich wissen SIE das, aber die anderen Frauen vielleicht nicht *gg* ) gibt, welches nicht nur die Schleimhäute im Genitalbereich überfällt, sondern eben auch die im Rachen und Bronchialsystem.....genau so, wie Sie es in Ihrer Anwort auch geschrieben hatten. Warum also sollte meine seit Monaten trockene und zugeschwollene Nase und der ständige Hustenreiz nicht daher kommen?? Ich denke, nachdem ich zu meiner Frauenärztin kein Vertrauen mehr habe, ich werde mich an diese Ambulanz in München wenden...ist zwar 300 km von mir entfernt, aber was tut man nicht alles ;-))
Nur kurz noch eine Frage zu mir: Wie ich Ihnen schon geschrieben hatte, wird mein Zyklus immer kürzer, bin jetzt bei 22 Tagen angekommen, die Blutung dauert - gottseidank- auch nicht mal mehr drei Tage.....und insgesamt liefere ich schon einige der Symptome, die einen Progesteronmangel ausmachen: Durchschlafschwierigkeiten, Unruhe, Ängste, nachlassende Libido ( ganz krass, war früher niiiiieeee so)....nach Entfernen der Mirena war das ja noch nicht, aber die letzten Zyklen laufen meist so ab.....die Libido fehlt mir allerdings schon seit etwa einem Jahr, da war die Mirena ja noch drin.
Was meinen Sie dazu? Macht es Sinn, in diesem Hormonzentrum vorstellig zu werden? Schilddrüsenwerte sind im letzten Jahr alle abgeklärt worden, einschl. Antikörper und allem , was dazu gehört - ich arbeite selbst in der nuklearmedizinischen Praxis.....
Danke für Ihre Hilfe........
karin
Antwort
hallo Karin,
das *Sicca-Syndrom* tritt bei Unterfunktion der Schilddrüse auf. es gibt eine eigenständige Krankheit (Sjögren-Syndrom) bei der sämtliche Schleimhäute, vor allem aber die Augenbindehäute betroffen sind. Insofern gelten Schilddrüsen-Hormone auch als *Sicca-Hormone*.
Die klassischen Zeichen einer Schilddrüsenunterfunktion sind:
* Müdigkeit
* Konzentrationsschwäche, Gedächtnisschwäche
* hoher Blutdruck ( seltener niedriger Blutdruck ) mit Puls<70
* Depressive Stimmung, Depression
* trockene, struppige, stumpfe, und glanzlose Haare
* Verstopfung
* Myxödem= teigige trockene Haut
* Kälteintoleranz
* Gewichtszunahme
* Zyklusstörung der Frau
* Abnahme des sexuellen Verlangens
* nächtliches Kribbeln und Einschlafen von Händen und Unterarmen (Karpaltunnelsyndrom)
Dass Mirena auch auf die Schilddrüsenfunktion Einfluss hat, ist für mich nach der Lektüre so vieler Zuschriften zum Thema MIRENA sehr wahrscheinlich.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Lieber Dr. Dossler,
ach ist das schön, was Sie alles wissen.....*lach*....ich hab nur von diesem Sicca-Syndrom in einem Buch über Hormone gelesen, da wurde es eben im Zusammenhang mit den Sexualhormonen genannt und nicht mit der Schilddrüse.
Dass ich KEINE Unterfunktion habe, kann ich wirklich ausschließen, da ich tagtäglich mit Schilddrüsenfehlfunktionen zu tun habe ( radiologische Praxis, arbeite selbst an einem CT und Nuklearmedizin ist angeschlossen).....meine Werte sind alle im Normbereich, TSH z.B. bei 0,89, also wenn überhaupt eher Richtung Überfunktion unterwegs ( unsere Normwerte liegen zwischen 0,3 und 4,irgendwas)
Glauben Sie nicht, dass es die fehlenden Sexualhormone sein können, die mir diese Beschwerden machen? Ich lese jetzt dauernd von einem Mangel an Progesteron, das ja wohl auch fehlt, wenn man die Mirena hat, da doch durch das Levonorgestrel die körpereigene Produktion des Progesteron völlig oder fast völlig zum Erliegen kommt ( so haben Sie mir das mal erklärt, hab ich da richtig aufgepasst????)
Im Moment quälen mich auch eher KEINE Hitzewallungen, wie das noch unter der Mirena aber war.
Besten Dank......
Karin
P.S. Noch eine Frage: Gibt es die Funktion nicht mehr, dass man per Mail über eine Antwort unterrichtet wird??? Ich hab gestern schon auf Ihre Antwort gewartet, aber leider nur in MEIN Postfach geguckt...dabei war die Antwort doch schon längst- wie von Ihnen gewohnt- da!!
Antwort
Hallo Karin,
fangen wir mit der letzten Frage an, die ich Ihnen nicht beantworten kann. Wenden Sie sich bitte an die Redaktion.
Dann zu Ihrem Brief.
MIRENA ist in der Lage (viele Berichte hierzu sind hier im Expertenrat von Betroffenen geschrieben worden), die Eierstockfunktion komplett zu unterdrücken. Wenn also kein Eisprung durchkommt, bildet sich, wie Sie richtig vermuten, auch kein Progesteron.
Ob Ihre Eierstöcke überhaupt wieder richtig arbeiten, kann meines Erachtens in Ihrem Fall wirklich nur eine zyklische Hormonanalyse beweisen. Mittels Temperaturkurve könnten Sie zwar zeigen, dass tatsächlich kein Progesteron vorhanden ist; aber eine Hormonanalyse in der ersten und zweiten Zyklusphase wäre doch angebracht.
Ich sagte ja schon, dass ich eine Ursache Ihrer Beschwerden auch in einem Mangel an Östrogen, vielleicht auch/und Progesteron sehe. Mir sind bloß darüber keine Arbeiten bekannt.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Besten Dank, Dr. Dossler,
ich werde mich um eine Hormonanalyse kümmern und Ihnen dann wieder Bescheid geben, wenn ich alle Werte habe.
Herzlichst
Karin