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Hormonumstellung nach Absetzen der Pille

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

02.10.2019 | 17:28 Uhr

Wegen vieler Myome und entsprechender Beschwerden (sehr starke Perioden-Blutungen und Zwischenblutungen / Schmerzen) wurden mir die Gebärmutter mit Gebärmutterhals und Eileitern entfernt (Eierstöcke wurden NICHT entfernt). Vier Wochen später habe ich die Pille abgesetzt (Petibelle, zuvor ca. 15 Jahre eingenommen). Zwei Wochen nach Absetzen der Pille begannen meine aktuellen Beschwerden: Rücken- und Gelenkschmerzen, zeitweise Hitzewallungen, Trockenheitsempfindung an diversen Schleimhäuten. Ich führe dies auf das Absetzen der Pille zurück. Würden Sie das auch so sehen? Und dazu die Frage: Ich bin 50 Jahre alt, habe ich eine Chance, dass sich in meinem Alter noch mal so etwas wie ein natürlicher Zyklus einstellt und damit die Beschwerden erst mal wieder verschwinden könnten? Oder ist das durch die lange Einnahme der Pille quasi unmöglich und ich bin schätzungsweise ab sofort voll in den Wechseljahren. Wenn eine normale Hormonkonstellation noch denkbar wäre, wie lange würden sie denken, muss man sich nach Absetzen der Pille hier gedulden? Und könnten Sie gegen die Beschwerden bzw. zur aktuellen Hormonumstellung unterstützend pflanzliche Präparate oder vielleicht bestimmte Lebensmittel empfehlen?

Und noch eine Frage: Wenn ich per Temperaturmethode feststellen wollte, ob ich irgendwann wieder einen Eisprung habe – also wenn es prinzipiell denkbar wäre, noch einen Eisprung zu haben –, wie könnte ich das Messen am besten handhaben? Folgendes Problem: Also man soll ja morgens vor dem Aufstehen messen und mindestens sechs Stunden geschlafen haben. Da ich manchmal nachts oder frühmorgens auf Toilette gehe, manchmal aber auch nicht, wann wäre dann der ideale Zeitpunkt: immer wenn ich das erste Mal aufstehe, also z.B. um um 4 oder 5 Uhr auf Toilette zu gehen (dann wären die Uhrzeiten aber sehr unterschiedlich), oder erst wenn ich dann „tatsächlich“ aufstehe?

Vielen Dank schon jetzt für Ihren Rat.

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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02.10.2019, 18:29 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

das klingt wirklich nach den Wechseljahren. Die Einnahme der Pille hat den Beginn vermutlich kaschiert. Wenn die Beschwerden unangenehm sind können Sie mit Ihrm Arzt über eine Hormontherapie sprechen - günstig wäre dabei ein reines Östrogenpräparat, das über die Haut appliziert wird (Gel, Spray oder Pflaster).

Informationen zur Temperaturmethode finden Sie hier:

https://www.9monate.de/leben-familie/beziehung-sexualitaet/temperaturmethode-basaltemperatur-id94302.html

Sie können die Kurve zur Bewertung auch gern bei uns einstellen. Bitte in den Bemerkungen eintragen, dass es bei der Messung nicht um Kinderwunsch geht, damit die Auswertungen und Antworten zu Ihren Anliegen passen.

Messen Sie ruhig zur tatsächlichen Aufstehzeit, die relativ gleichbleibend sein sollte. Die kurze "Pipipause" macht nichts aus, wenn Sie anschließend noch mal schlafen.

viele Grüße
Dr. Grüne

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02.10.2019, 20:36 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Dr. Grüne,

vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.

Könnten Sie mir auch pflanzliche Mittel empfehlen, die zu meinen Beschwerden passen, wie z.B. Frauenmantel, Rotklee, Mönchspfeffer... - da wird ja jede Menge beworben. Oder evtl. homöopathische Mittel? 

 

Expertin-Grüne
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02.10.2019, 23:45 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo ,

Sie können es mit der Traubensilberkerze (Cimicifuga) oder Rotklee versuchen - gegen die Hitzewallungen sollte das wirken.
Wenn wechseljahrsbedingte Gelenkschmerzen im Vordergrund stehen, sind Hormone tatsächlich deutlich wirksamer.
Homöopathie wirkt hier nur durch den Placeboeffekt, also nur duch den vermeidlichen Glauben daran ...

viele Grüße
Dr. Grüne

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05.01.2020, 10:35 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Dr. Grüne,

ich wende (gegen die Gelenkschmerzen) mittlerweile Gynokadin Gel an. Angefangen habe ich mit 2 Hub morgens, 1 Hub abends (Empfehlung meiner Frauenärztin - Blutuntersuchung hat sie nicht gemacht). Nach einer Woche begann die Wirkung, die Schmerzen ließen nach, allerdings bekam ich starken Juckreiz (am ganzen Körper, nicht direkt an der Stelle, wo ich das Gel aufgetragen habe) und Schwindel. Ich habe das Gel auf 1 Hub reduziert, da waren Schwindel/Juckreiz weg, aber die Gelenkschmerzen wieder da.

Ich habe mich dann auf knapp 2 Hub eingependelt (ich wende das Gel jetzt seit gut acht Wochen an, seit 4-5 Wochen in der Dosis knapp 2 Hub). Aktuell sind die Beschwerden im Prinzip erträglich, aber der Juckreiz ist immer noch leicht vorhanden, Schwindel manchmal. Insgesamt fühle ich mich körperlich unwohl - allerdings deutlich besser als vor der Gel-Anwendung.

Was meinen Sie, am besten erst mal dabei bleiben? Eine Freundin sagte: Wenn es halbwegs funktioniert, besser nicht umstellen, sonst droht Hormon-Chaos. Oder ein anderes Gel ausprobieren? Wäre z.B. Estreva einen Versuch wert? Oder...? Mit Pflaster werde ich nicht klarkommen, da ich Pflasterkleber nicht vertrage. Tabletten könnten ja wohl eher mehr Nebenwirkungen / Thromboserisiko mit sich bringen, richtig?

Wie bewerten Sie naturidentische (ist ja wohl Gynokadin, richtig?) im Vergleich zu eher chemischen Präparaten?

Und falls das neue Medikament "noch schlechter ist", meinen Sie, ich könnte problemlos zurück zu Gynokadin? Also wieder auf den  Stand von jetzt kommen? Oder würden Sie auch sagen: besser gar nicht wechseln?

Vielen Dank für Ihren Rat.

Expertin-Grüne
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05.01.2020, 11:17 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

wenn Sie auf das Gel mit Juckreiz reagieren, ist es durchaus sinnvoll, auf das andere Gel oder ein Östradiol-Spray umzustellen. Die positive Wirkung auf Ihre Beschwerden müsste die gleiche sein.
Fragen Sie Ihre Ärztin danach.

viele Grüße
Dr. Grüne

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