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Hormonpflaster

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

18.07.2011 | 10:41 Uhr

Hallo Dr. Dossler,
für meine starken Wechseljahrsbeschwerden( Schlafstörungen, Depressionen, Gelenk-/Muskelschmerzen etc. ) wurden mir in der Hormonambulanz das Hormonpflaster FEM7/Conti verschrieben.
Jetzt suche ich noch nach der geeigneten Stelle zum Aufkleben.
Laut Beipackzettel Gesäß oder Hüfte.
Hier habe ich jedoch Problem mit Kleidung oder faltiger Haut.
Kann man das Pflaster auch auf den Oberarm kleben?
Ich habe jetzt seit ca. 4 Monaten keine Blutung mehr, ist es korrekt, das Pflaster durchgängig zu kleben ( der Endokrinologe meinte, die Blutung wäre ja nicht mehr erforderlich ) ?
Wieso wird selbst in einem Hormonzentrum Utrogest als Gestagen für die HET abgelehnt ( Aussage: Anwendung nur bei unregelmäßiger Blutung... ).
Ich nehme jetzt erstmal das Pflaster, hätte aber gerne natürliches Progesteron als Gestagen ausprobiert. Weder der FA noch der Endokrinologe geht darauf ein. Wie findet man einen Arzt, der dass verschreibt?
Dies sind jetzt einige Fragen, ich hoffe, dass Sie mir antworten können.

Viele Grüße Andrea
PS: Es ist ein Segen, dass es solch ein Expertenforum gibt und Sie so geduldig und ausführlich auf alle Fragen antworten!

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18.07.2011, 08:23 Uhr
Antwort

Hallo,
den Oberarm würde ich nicht empfehlen, aber aufs Schulterblatt geht und auf die Vorderseite der Oberschenkel.
Aber vielleicht haben hier die Leserinnen noch Tipps aus eigener Erfahrung.
...
Nach der Menopause (das ist der Zeitpunkt der letzten Periode) ist es wirklich nicht erforderlich, wieder für einen Schleimhautaufbau zu sorgen, sodass eine monophasische HT sogar richtig ist, wenn Hormone erforderlich sind.
Warum fragen Sie Ihren FA nicht nach Gynokadin-Gel und dem UTROGEST? Das ist schließlich kein Geheimnis!
Sie sagen, dass Utrogest im Hormonzentrum abgelehnt wurde - das müssten Sie mir doch noch etwas näher erklären! Die Erklärung Anwendung nur bei unregelmäßiger Blutung... ist schlichtweg unsinnig.
Wie man einen Arzt findet, der natürliche Hormone verschreibt (um es nochmal zu sagen: das ist überhaupt nichts Atypisches!!), können Ihnen sicher wieder die Leserinnen besser erklären als ich; aber ich meine, dass Sie mit Ihrem FA darüber einfach nur reden sollten.
Ich habe hier schon oft gesagt, dass nicht jede Frau mit natürlichen Hormonen optimal zurecht kommt: meine eigene Frau nimmt mit fast 63 immer noch eine synthetische HT ein, unter der sie sich sehr, sehr wohl fühlt.
Also: versuchen Sie ruhig zunächst das Pflaster. Und sollte es da Probleme geben, dann haben Sie ein weiteres Argument, um Ihren FA von einem anderen Präparat zu überzeugen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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19.07.2011, 08:47 Uhr
Antwort

Hallo Dr. Dossler,
danke für Ihre ausführliche Antwort.
Ich bin selbst erstaunt auf die Reaktion der Ärzte, wenn man natürliche Hormone erwähnt. Meine FA sagte direkt, Utrogest würde sie mir nur bei Kinderwunsch verschreiben. Der Experte in der Hormonambulanz der Frauenklinik verstand unter natürlichen Hormonen zunächst Phytoöstrogene. Nachdem ich ihn direkt auf Utrogest angesprochen habe, meinte er, dass er das nur bei einem unregelmäßigen Zyklus verschreiben würde und hat mir dann das Pflaster empfohlen.
Ich werde dieses jetzt erstmal ausprobieren, da die momentanen Beschwerden zur Zeit mein Leben stark beeinträchtigen ( Beruf, Famile). Wann kann man denn da mit einer Besserung der Beschwerden rechnen?
Danke für Ihre Antwort
Viele Grüße Andrea

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19.07.2011, 10:03 Uhr
Antwort

Hallo Andrea,
ganz gewiss wird UTROGEST nicht nur bei Kinderwunsch und früher Schwangerschaft verschrieben, da aber ganz besonders, weil synthetische Gestagene in der Schwangerschaft nicht gegeben werden dürfen, da synthetische Gestagene Nortestosteron-Derivate (also Abkömmlinge vom Testosteron) sind, die möglicherweise dem Kind hormonelle Entwicklungsschäden zufügen könnten.
Und sicher ist die zyklische UTROGEST-Gabe in der HT der Wechseljahre bei noch vorhandenem Zyklus am bekanntesten; aber sie kann bei schon ausgefallener Blutung genauso kontinuierlich gemacht werden.
Jede HT braucht ihre Zeit, bis sie wirkt. Im Allgemeinen sind das 4 Wochen; dennoch kommen recht häufig hier Berichte an, dass schon innerhalb weniger Tage eine deutliche Besserung des Allgemeinbefindens eingetreten ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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