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Hormonersatz wieder langsam aufbauen

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

31.08.2020 | 20:37 Uhr

Hallo Frau Dr. Grüne,

vor ca. 5 Monaten habe ich meine Hormonersatztherapie abgebrochen. Ich hatte seit Jahren bis dahin nur sehr geringe Mengen an Estradiolgel und Progesteron genommen. Genau abends einen Tropfen Estreva auf den Oberarm und eine Perlengröße Utrogest vaginal. Amt Tage hin und wieder einen Tropfen Estreva auf den Arm oder Handgelenk und hin und wieder nachmittags 1/2 Duphaston vaginal. Bin bis dahin immer sehr gut damit ausgekommen. Allerdings hat sich dann irgendwann mein Magen zu sehr entspannt und ich bekam entsetzliches Sodbrennen, sodass ich irgendwie aus der Dosierung abgerutscht bin. Ich habe dann nur noch Estreva genommen. Irgendwie wurde ich dann immer erschöpfter und habe dann immer weniger genommen. Jetzt bin ich ganz raus und es ist der absolute Horror. Meine Beine sind wie Blei und mein Blutdruck ist fast immer um die 100/58 oder niedriger. Meine Füße sind so schwer und platt, dass ich denke sie müssten Tonnen tragen. Auch nach Sport fühle ich mich wie Blei und der Bludruck geht nicht wirklich höher. Eigentlich tut mein ganzer Körper weh und meine Muskeln werden immer schlapper und kann nicht mehr normal sehen. Ich bin auch nicht mehr fröhlich und belastbar, es fühlt sich an wie Alterung im Sturz.

Kann ich irgendwie die Hormone wieder langsam einschleichen? Ich habe versucht Tabletten zu nehmen (Femeston mini). Die waren jedoch zu stark, obwohl ich nur eine halbe Tablette genommen hatte.

Ein ganzer Hub Estreva hat mich auch umgehauen.

Mir ging es damals saugut mit dem Progesteron. Wenn ich das abends genommen hatte zusammen mit dem Estrevagel, war ich im 7. Himmel und habe geschlafen wie ein Baby. Und vor allem war ich morgens voller Energie. Allderings kann ich Progesteron und Duphaston nur nehmen, wenn ich danach schlafe. Es macht extrem müde.

Pflanliche Mittel habe ich auch probiert, auch da meldet sich Sodbrennen und Magenschmerzen. Bringt auch sonst nichts. Kann man das Estreva mit dem Progesteron in eine Creme mischen oder ist die Dosierung dann unterschiedlich durch Ablagerunge etc.?

Hätten Sie Rat?

Vielen Dank.

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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31.08.2020, 21:34 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Ulli,

damit sollten Sie sich zunächst einmal an Ihren Arzt wenden.
Es ist unwahrscheinlich, dass die zuvor sehr geringe Dosis an Hormonen so viel bewirkt haben soll im positiven wie im negativen Sinne.
Lassen Sie erst einmal klären, ob nicht noch etwas anderes dahinter steckt.

Wenn Progesteron vaginal verwendet wird, macht es übrigens nicht müde. Das gilt nur allenfalls (dosisabhängig) für die orale Anwendung.

viele Grüße
Dr. Grüne
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01.09.2020, 18:04 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Dr. Grüne,

danke für Ihre Antwort.

Ich war schon bei meiner Ärztin, die ist auch ratlos, weil ich sehr auf geringe Dosierungen reagiere. Allerdings war es wirklich so, dass eine Perle vaginal abends mich hat einschlafen lassen. Ich habe vor Jahren nur einen kleinen Tropfen auf mein Handgelenk geschmiert, da habe ich schon eine leichte Schmierblutung bekommen, damals hatte ich auch nichts anderes dazu genommen. Warum das so war, konnte meine Ärztin auch nicht sagen. Allerdings hatte ich bei einer endokrinologischen Untersuchung hohe Progesteronwerte. Ich habe dann später (mit ca. 50 J.) Estreva genommen (1Tropfen abends) und das Progesteron sehr langsam gesteigert vaginal, fast eine Kugel, aber das war dann auch zu viel. Habe eine Kugel mal oral genommen, da bin ich fast umgefallen. Auch vaginal schlief ich immer kurze Zeit später davon ein. Auch von Duphaston. Eine Weile hatte ich das Duphaston nachmittags vaginal genommen, die erste halbe Stunde war grausam, wenn ich unterwegs war. Ich wäre fast umgefallen, dann aber kam der Energieschub. Vor allem wirkt das Progesteron auf die Atmung. Jetzt bekomme ich viel schlecher Luft. Das Estreva hat den Sauerstoff gebracht. Beides zusammen abends war genau richtig für den Schlaf. Am Tage war ich dann auch leistungsfähig, allerdings musste ich dann irgendwann auch nachhelfen mit Estreva.

Ich bin mittlerweile 59. Hatte damals angefangen, als ich die Pille abgesetzt hatte mit 45. Da hatte ich dann vormittags 0,5 mg. Estradiol Tablette und 2,5 mg. Duphaston vaginal genommen. Auch da, die erste halbe Stunde der Kreislaufabfall, danach war alles gut. Verschrieben vaginal von meiner Ärztin. Ich hatte es erst ohne Hormone versucht, 3 Wochen, hatte aber die gleichen Probleme wie jetzt, nein jetzt ist es noch schlimmer, weil ich länger raus bin.

Andere Ursachen weiß ich nicht. Ich hatte jedenfalls jetzt nach der 1. Woche ohne Hormone so schwere Beine und so einen niedrigen Blutdruck und bin wie benebelt herumgelaufen. Auch Zittern und extreme Kraftlosigkeit kam dann dazu. Ich hatte dann mal kurzfristig Estreva genommen, da wurde es besser, meine Beine konnte ich wieder bewegen und ich hatte einen klaren Verstand, allerdings war der 1 Tropfen schnell verbraucht, etwa 4 Stunden hat es gewirkt.

Das Estreva allein macht mich aber nicht wirklich fit, sondern nur ruhig und faul. Zurzeit geht es mir schlecht, habe kaum Energie und kaum Kraft. Die Nächte sind schrecklich, alles kribbelt und meine Beine sind heiß und kalt. Ach was sage ich. Alles hat sich sehr verändert.

Freundliche Grüße!

 

Expertin-Grüne
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01.09.2020, 21:52 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Ulli,

sofern Sie Ihre Gebärmutter noch haben, dürfen Sie zum Schutz der Gebärmutterschleimhaut ein Östrogen nicht ohne Gestagen / Progesteronzusatz verwenden.
Es geht hier um Ihr Wohlbefinden - ob es Ihnen aber mit oder ohne Hormone nun besser geht, kann ich anhand Ihrer Angaben nicht sicher erkennen.
 
viele Grüße
Dr. Grüne
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