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Hormoneinstellung bei Hashimoto

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

24.02.2010 | 04:30 Uhr

Hallo Herr Dr. Dossler,

ich lese nun bereits 3 Monate in diesem Forum und wende mich nun auch an Sie, weil es mir nicht gut geht.

In 2005 wurde bei mir Hashimoto festgestellt und seit dieser Zeit habe ich das Auf und Ab der Hormone kennen gelernt. Ich nehme zur Zeit L-Thoroxin Henning 100, 2 x 1 Cefasel 100 und 1-2 Unizink 50.
Mit dieser Medikation ging es mir soweit ganz gut.

Im Sommer 2009 kamen dann die ersten Symptome, die ich zu dieser Zeit überhaupt nicht einordnen konnte: Durchschlafstörungen, Unruhe, depressive Stimmung, Magen-Darm-Beschwerden. Körperlich wurde von mehreren Ärzten alles untersucht, mit dem Ergebnis: Sie sind gesund! Blutwerte ebenfalls alle ok. Ich bekam einen Säureblocker für den Magen, und ich nahm ca. 5 Wochen Opipramol 100, jeweils 1/2 zur Nacht. Somit schlief ich dann wieder einigermaßen.

Wohl gefühlt habe ich mich aber seit dieser Zeit nicht wirklich und nun habe ich seit ca. November richtig heftige Probleme. Da die Symptome vom Sommer sich wieder einstellten, wurde ich sehr unsicher, allerdings kamen Blutungsunregelmäßigkeiten, starkes Herzklopfen und sehr schwankender Blutdruck hinzu, so dass ich schließlich wusste, was los war, die Wechseljahre schlagen zu.

Anfang Januar ging in dann zum FA und schilderte meine Probleme
und dieser nickte mir freundlich zu und meinte, dies seien ganz eindeutig die Wechseljahre und erläuterte mir das Für und Wider der Hormoneinnahme. Er meinte, dass meine Beschwerden mit Hormonen behandelt werden müssen und verordnete mir Cyclo-Progynova.

Mir wurde noch Blut abgenommen für einen Hormontest.

Jetzt habe ich 21 Tage lang die Hormone genommen und muss sagen, dass es in der ersten Zyklushälfte durchaus Tage gab, an denen es mir ganz gut ging, wie lange nicht, aber durchschlafen konnte ich während der 3 Wochen auch nicht. Hinzu kam, dass ich fast täglich kleinere Blutungen oder bräunlichen Ausfluss hatte.
Als ich bei meinem FA nachfragte, sagte er, ich solle das Mittel noch 1 Monat weiter einnehmen, wenn danach immer noch diese Probleme aufträten, wäre die Dosierung wahrscheinlich zu schwach. Er wolle aber unbedingt noch mind. 1 Monat abwarten.

Mein Hauptproblem ist, dass ich pro Nacht höchstens 4-5 Stunden schlafen kann. Einschlafen ist kein Problem, aber ich werde immer wieder zwischendurch wach. Zudem habe ich immer das Gefühl, mein Körper stände unter Strom. Das haben hier ja bereits sehr viele Frauen berichtet. Außerdem schwitze ich, und ich habe früher nie geschwitzt!

Meine Frage an Sie: Ist das Vorgehen des Arztes aus Ihrer Sicht so in Ordnung? Ich habe (auch im Schilddrüsen-Forum) sehr viel über Progesteroncreme gelesen, aber einen Arzt zu finden, der hinter einer solchen Behandlung steht, ist nicht einfach. Ich habe bereits die Hormonhilfe angeschrieben und man hat mir Frauenärzte genannt, die auch auf dieser Basis ihre Patientinnen behandeln, leider aber nicht in meiner Nähe.

Welche Therapie würde Sie mir empfehlen?

Hier noch die letzten für Sie interessanten Blutwerte:

Hormonstatus vom 23.02.2007 (ich hatte leichte Beschwerden):
LSH 6,3 0,5 - 16,9
FSH 2,6 1,5 - 9,1
Oestradiol 66,0 68 - 196
Progesteron 6,3 4,14-23,7

Ich bekam ein Soja-Präparat, das ich allerdings w/Hashimoto nach ca. 6 Wochen wieder absetzte.

Hormonbestimmung am 12.01.2010

FSH 8,3 am 16. Zyklustag

Hier war ich doch sehr erstaunt, dass nur 1 Wert bestimmt wurde.
Dieser alleine sagt doch wirklich gar nichts aus, oder?

Letzte Schilddrüsenuntersuchung beim NUK am 21.07.2009:

FT3 4,10 (3,10-7,00)
FT4 15,70 (8,00-17,00)
TSH 1,83 (0,3 -3,00)
CRP kl.0,4 (bis 0,5)
BSG 29 (bis 10 mm in der 1. Stunde)

Gesamtvolumen der Schilddrüse am 28.09.2005 = 11 ml
Gesamtvolumen der Schilddrüse am 21.07.2009 = 3 ml

TSH am 24.02.2010 (beim Hausarzt) = 1,7 (0,3 - 3,69)

Mein Bericht ist nun doch etwas lang geworden, aber ich denke, Sie brauchen die Fakten, um sich ein Bild machen zu können. Mein Alter habe ich noch gar nicht erwähnt, ich bin 51.

Über eine Nachricht bzw. einen Rat von Ihnen würde ich mich sehr freuen.

Ich wohne in Gummersbach, das ist ja nicht weit weg von Ihnen.
Vielleicht können Sie mir einen Kollegen in meiner Nähe empfehlen?

Viele Grüße
Renate

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10.05.2010, 06:51 Uhr
Antwort

Hallo,
bedauerlicherweise muss es ein Mail-Server-Problem in Berlin gegeben haben, denn ich habe soeben über 60 (!) mails auf einmal erhalten, wobei der größte Teil bereits mehr als 4 Tage alt ist.
....
Ihren Brief habe ich bereits beantwortet, er ist ebenfalls mehrfach im Postfach erschienen.
...
Sollten Einzelheiten noch zu klären sein, so schreiben Sie mir bitte nochmal.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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05.05.2011, 12:07 Uhr
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Hallo Herr Dr. Dossler,

es ist fast 1 Jahr her, dass ich zuletzt bei Ihnen Rat gesucht habe.

Ich kann Ihnen berichten, dass ich auf Anraten meiner FÄ seit letztem Frühjahr Mönchpfeffer nehme. Damit hatte ich einen sehr guten Sommer ohne irgentwelche stärkeren Probleme. Allerdings merkte ich bereits im Sept./Okt., dass die alten Beschwerden sich mit und mit wieder einstellten. Ich habe dann eine Einnahmepause von 2 Monaten eingelegt und dann das Präparat gewechselt. (nehme nun Agnugaston)

Im Februar sind dann aufgrund meiner Beschwerden (massive Schlafstörungen, Unruhe, Blutdruckschwankungen, nervlich nicht mehr belastbar, Herzklopfen) neue Blutwerte genommen worden. Hier die Ergebnisse:

FSH 5,0 (1,5 - 9,1)
Progesteron 554 (250-2830) Lutealphase
(910-2830( Mittlutealphase)
E2 Oestradiol 50 (56 - 214)

Die Blutabnahme erfolgte am 20. Zyklustag, daher weiß ich nicht, welcher Wert für das Progesteron maßgebend ist.

Meine Schilddrüse habe ich gleichzeitig auch noch einmal überprüfen lassen:

FT3 2,90 (2,0-4,2)
FT4 1,50 (0,8-1,7)
TSH 1,64 (0,3-3,0)
anti-Tg: 39 (bis 60)

Die Monatsblutungen kommen immer noch halbwegs regelmäßig, jedoch ist jeder Monat anders von der Zykluslänge (27-33 Tage) und auch von der Stärke der Blutung. (Tendenz: Blutungen werden schwächer)

Es wäre schön, von Ihnen eine Einschätzung der o.a. Werte zu hören.

Ich habe mir die Progesteroncreme von BIOVEA besorgt, meinen Sie, es ist einen Versuch wert, diese mal auszuprobieren, oder sprechen die Blutwerte dagegen?

Viele Grüße
Renate

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06.05.2011, 11:24 Uhr
Antwort

Hallo Renate,
wie alt sind Sie?
Haben Sie vielleicht eine Basaltemperaturkurve geführt (an der Gelbkörperfunktionsstörungen an einfachsten sofort erkannt werden können)?
Ihre Beschwerden sprechen für eine Östrogendominanz und der relativ niedrige Progesteronwert vom 20.Zyklustag könnte dies bestätigen (allerdings reicht eine einzige PG-Bestimmung nicht als Beweis. Der Wert hätte in der zweiten Zyklushälfte 2mal bestimmt werden sollen. Daher ist die BT-Kurve der wesentlich einfachere und billigere Beweis).
Ihre Idee, mit PG-Creme zu therapieren ist m.E. recht gut.
Da noch ein Zyklus vorhanden ist, wäre eine zyklische Therapie ab dem 12.Zyklustag über 14 Tage sinnvoll. Eine übliche Anfangsdosierung wären 60 mg PG pro Tag.
Mit freundluchen Grüßen
Ihr
TomDoc

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06.05.2011, 14:49 Uhr
Antwort

Hallo TomDoc!

Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich werde im Juli 52 Jahre.

Ich hatte Ihnen vergangenes Jahr den Link zu meiner BT-Kurve geschickt und Sie meinten, die wäre monophasisch. Erst sehr spät erfolgte dann ein Temperaturanstieg.

Ich habe Ihnen beide Links nochmal eingestellt.

Meine FÄ meinte, es würde ausreichen, wenn ich ein Zyklustagebuch führe, daher hatte ich nicht mehr weiter gemessen. Sollte ich vielleicht wieder machen!

Macht es Sinn, die BT zu messen, wenn ich jetzt mit der Progesteroncreme beginne? Heute wäre nämlich mein 13. Zyklustag.

Herzliche Grüße an Sie und ein sonniges Wochenende!
Renate

1) http://www.urbia.de/services/zykluskalender/sheet/909846/509360
2) http://www.urbia.de/services/zykluskalender/sheet/909846/516619

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06.05.2011, 15:39 Uhr
Antwort

Hallo Renate,
ich finde, es macht immer Sinn, sich über die Veränderungen i Zyklus selbst ein Bild zu machen.
PG hat einen thermogenetischen Effekt, daher könnte die BT-Kurve jetzt wieder ansteigen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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