Sehr geehrter Herr Dr. Dossler,
mir wurde vor gut zwei Monaten irrtümlich einer meiner beiden Eierstöcke entfernt (ich bin 39). Bis dahin hatte ich keine gynäkologischen Probleme, einen regelmäßigen Zyklus, alles war prima. Die Ärzte in der Klinik beruhigten mich, es sei gar nicht schlimm, da der andere Eierstock die Funktion von zweien übernähme. Nun hatte ich zwei Zyklen, aber es ist nicht mehr so wie vorher. Bei mir bricht schon Panik und Verzweiflung aus, weil die physiologischen und v.a. körperlichen Veränderungen teilweise schockierend sind. Nun hoffe ich inständig, dass dies nur vorübergehend ist, bedingt durch den operativen Schock. Muss ich nur genügend Geduld haben, damit sich meine alten Harmonien wieder einspielen können? Der andere Eierstock, auch die Gebärmutter sind völlig in Ordnung. Hormone hatte ich bislang nie genommen, auch nicht die Pille.
Herzlichen Dank für Ihre Antwort!
PS: Die Mayo-Klinik hat in einer letztes Jahr veröffentlichten Studie herausgefunden, dass auch für Frauen mit einseitiger Eierstockentfernung ein deutlich erhöhtes Risiko für Gedächtnisschwund, Demenz und Parkinson besteht. Wie kann das sein, da doch der verbliebene Eierstock ausreichend Geschlechtshormone produzieren soll, wie mir die Fachärzte in der Klinik versicherten? Ich bin sehr beunruhigt. Komme ich jetzt früher in die Wechseljahre?
Hormone nach einseitiger Eierstockentfernung?
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Hallo TomDoc,
die Kurve finden Sie unter: http://www.urbia.de/services/zykluskalender/view?sheet_id=364083&user_id=835789
Die beiden anderen Kurven zeigen ebenfalls das Absinken der Temperatur vor dem Eisprung und etwas schnelleren Temperaturanstieg.
1. Hormonstatus am 20.10.08 = 6. ZT
TSH basal: 3,21 - Norm: 0,35-4,50
FSH: 6,0 - Norm: 2,5-10,2 (Follikelphase)
E2: 121 - Norm: 63-165 (späte Follikelphase) bzw. 11-69 (frühe Follikelphase)
2. Hormonstatus am 31.10.08 = 17. ZT
LH: 4,9 - Norm: 0,5-16,9 (Lutealphase)
FSH: 4,0 - Norm: 1,5-9,1 (Lutealphase)
Prolaktin: 24,2 - Norm: 4,4-25,0 (Lutealphase)
E2: 125 - Norm: 33 - 196 (Lutealphase)
Progesteron: 13,00 - Norm: 4,14-23,7 (Lutealphase)
Testosteron: 40 - Norm: 20-73 (Frauen ovulierend)
Androstendion: 1,9 - Norm: 0,3-3,3 (keine weiteren Angaben)
DHEA-Sulfat: 134 - Norm: 32-240 (k.A.)
SHBG: 96 - Norm: 18-114 (k.A.)
Die Schilddrüsenhormone wurden wegen Möglichkeit latenter Hypothreose nachkontrolliert:
fT3: 2,9 - Norm: 2,0-4,2
fT4: 0,9 - Norm: 0,8-1,7
Zur Histologie: Die Vergrößerung von ca. 2 cm resultierte aus einer endometriosen Zyste, kein Anhalt für Malignität. Beschwerden hatte mir diese endometriose Zyste nicht bereitet, sie war in den gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen auch nie aufgefallen.
Gruß Sabine
Antwort
Hallo Sabine,
mir fällt zu diesen Hormonwerten und der Kurve tatsächlich auch nichts Besonderes ein!
Eine ovarielle Endometriose ist aber doch ein Grund gewesen, den Eierstock zu entfernen, weil sich Endometriose sehr schlecht aus dem Eierstock entfernen lässt!
Also, umsonst war diese OP sicher nicht - dies sage ich trotz meiner bekannten oft sehr kritischen Einstellung zu Operationen!
Sie sollten über ihr gynäkologisches Phänomen de Schrumpfung von Labien und Klitoris mit Ihrem FA sprechen, um einen lokalen Östrogenmangel oder eine eigene atrophische Erkrankung der Genitalregion auszuschließen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc